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Schlägerei an Haltestelle
Ermittlung wegen versuchter Tötung
27.10.2009, 16:30
Von Florian Fuchs
Nach einer Massenschlägerei liegt ein 21-Jähriger mit mehreren Brüchen im Gesicht im Krankenhaus. Die Mordkommission ermittelt wegen versuchter Tötung.
Eigentlich wollte er nur mit seinen Freunden feiern, einen schönen Abend in der Diskothek verbringen und dann gemütlich nach Hause fahren. Stattdessen liegt ein 21-jähriger Kroate nach einer Massenschlägerei seit Sonntagmorgen mit mehreren Brüchen im Gesicht im Krankenhaus - auf dem Heimweg war er mit seinen drei Freunden von einer acht- bis zehnköpfigen Gruppe offenbar osteuropäischer Männer brutal zusammengeschlagen worden. Nun ermittelt die Mordkommission, die Münchner Staatsanwaltschaft geht von einer versuchten Tötung aus.
Die vier Kroaten im Alter zwischen 21 und 32 Jahren leben seit einem halben Jahr in München, um auf dem Bau zu arbeiten. Sie trafen sich am Samstagabend, um in die Diskothek "Musikpalast" nahe der Friedenheimer Brücke zu gehen. Am nächsten Morgen um 4.45 Uhr hatten sie genug von der Party und wollten von der Trambahnhaltestelle Steubenplatz aus nach Hause in ihr Arbeiterwohnheim nach Neuhausen fahren.
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An der Haltestelle jedoch, so gaben sie es später bei der Polizei zu Protokoll, seien sie von einer Gruppe Männer angepöbelt und beschimpft worden. Die Kroaten beschrieben die Männer, die zwischen 18 und 30 Jahren alt sein sollen, später als Personen türkischer und osteuropäischer Herkunft. Unter ihnen soll auch ein Serbe namens "Dragan" gewesen sein.
Mit den Füßen getreten
Die Kroaten gaben an, nicht auf die Beleidigungen der acht bis zehn Männer eingegangen zu sein, obwohl Dragan besonders aggressiv gepöbelt haben soll. Dennoch blieb es nicht bei den Beschimpfungen: Die größere Gruppe ging auf die vier Kroaten los, die Angreifer schlugen ihre Opfer zunächst mit den Fäusten.
Als zwei der Kroaten zu Boden gingen, traten die Angreifer laut Polizei weiter mit den Füßen auf sie ein - auch auf die Köpfe ihrer Opfer. Den 21-jährigen Kroaten erwischte es besonders schlimm: Mehrere Angreifer hielten ihn fest, während ihm einer der Täter mehrmals brutal mit den Füßen gegen den Kopf trat.
Passanten verständigten die Polizei. Bevor die Beamten und ein Rettungsdienst jedoch eintrafen, ließen die Angreifer von ihren Opfern ab und flüchteten. Drei Kroaten wurden nach ambulanter Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen, sie erlitten nur leichte Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper. Der 21-Jährige befindet sich immer noch in stationärer Behandlung. Neben den Brüchen im Gesicht leidet er an einer Schulterprellung.
Die Polizei geht davon aus, dass sowohl die Täter als auch die Opfer nach der Diskonacht betrunken waren. Bisher gibt es allerdings auch für die Opfer noch keine Promillewerte. Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass der Streit zwischen den beiden Gruppen tatsächlich erst an der Trambahnhaltestelle entstanden ist und es nicht vorher schon eine Auseinandersetzung gegeben hatte. Wegen der schweren Verletzungen des 21-Jährigen und weil die Angreifer ihn festgehalten und dann gezielt auf seinen Kopf eingetreten haben, ermittelt die Kriminalpolizei nun wegen versuchter Tötung.
Die Münchner Mordkommission bittet Zeugen des Vorfalls um Hinweise unter 2910-0. Bisher haben die Ermittlungen noch keine konkreten Personenbeschreibungen für die Angreifer ergeben. Insbesondere sucht die Polizei nach einer fünfköpfigen Gruppe, die vor der Tat sowohl mit den Angreifern wie auch mit den Opfern an der Trambahnhaltestelle kurz gesprochen haben soll.
(SZ vom 28.10.2009/sonn
Ermittlung wegen versuchter Tötung
27.10.2009, 16:30
Von Florian Fuchs
Nach einer Massenschlägerei liegt ein 21-Jähriger mit mehreren Brüchen im Gesicht im Krankenhaus. Die Mordkommission ermittelt wegen versuchter Tötung.
Eigentlich wollte er nur mit seinen Freunden feiern, einen schönen Abend in der Diskothek verbringen und dann gemütlich nach Hause fahren. Stattdessen liegt ein 21-jähriger Kroate nach einer Massenschlägerei seit Sonntagmorgen mit mehreren Brüchen im Gesicht im Krankenhaus - auf dem Heimweg war er mit seinen drei Freunden von einer acht- bis zehnköpfigen Gruppe offenbar osteuropäischer Männer brutal zusammengeschlagen worden. Nun ermittelt die Mordkommission, die Münchner Staatsanwaltschaft geht von einer versuchten Tötung aus.
Die vier Kroaten im Alter zwischen 21 und 32 Jahren leben seit einem halben Jahr in München, um auf dem Bau zu arbeiten. Sie trafen sich am Samstagabend, um in die Diskothek "Musikpalast" nahe der Friedenheimer Brücke zu gehen. Am nächsten Morgen um 4.45 Uhr hatten sie genug von der Party und wollten von der Trambahnhaltestelle Steubenplatz aus nach Hause in ihr Arbeiterwohnheim nach Neuhausen fahren.
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An der Haltestelle jedoch, so gaben sie es später bei der Polizei zu Protokoll, seien sie von einer Gruppe Männer angepöbelt und beschimpft worden. Die Kroaten beschrieben die Männer, die zwischen 18 und 30 Jahren alt sein sollen, später als Personen türkischer und osteuropäischer Herkunft. Unter ihnen soll auch ein Serbe namens "Dragan" gewesen sein.
Mit den Füßen getreten
Die Kroaten gaben an, nicht auf die Beleidigungen der acht bis zehn Männer eingegangen zu sein, obwohl Dragan besonders aggressiv gepöbelt haben soll. Dennoch blieb es nicht bei den Beschimpfungen: Die größere Gruppe ging auf die vier Kroaten los, die Angreifer schlugen ihre Opfer zunächst mit den Fäusten.
Als zwei der Kroaten zu Boden gingen, traten die Angreifer laut Polizei weiter mit den Füßen auf sie ein - auch auf die Köpfe ihrer Opfer. Den 21-jährigen Kroaten erwischte es besonders schlimm: Mehrere Angreifer hielten ihn fest, während ihm einer der Täter mehrmals brutal mit den Füßen gegen den Kopf trat.
Passanten verständigten die Polizei. Bevor die Beamten und ein Rettungsdienst jedoch eintrafen, ließen die Angreifer von ihren Opfern ab und flüchteten. Drei Kroaten wurden nach ambulanter Behandlung wieder aus dem Krankenhaus entlassen, sie erlitten nur leichte Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper. Der 21-Jährige befindet sich immer noch in stationärer Behandlung. Neben den Brüchen im Gesicht leidet er an einer Schulterprellung.
Die Polizei geht davon aus, dass sowohl die Täter als auch die Opfer nach der Diskonacht betrunken waren. Bisher gibt es allerdings auch für die Opfer noch keine Promillewerte. Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass der Streit zwischen den beiden Gruppen tatsächlich erst an der Trambahnhaltestelle entstanden ist und es nicht vorher schon eine Auseinandersetzung gegeben hatte. Wegen der schweren Verletzungen des 21-Jährigen und weil die Angreifer ihn festgehalten und dann gezielt auf seinen Kopf eingetreten haben, ermittelt die Kriminalpolizei nun wegen versuchter Tötung.
Die Münchner Mordkommission bittet Zeugen des Vorfalls um Hinweise unter 2910-0. Bisher haben die Ermittlungen noch keine konkreten Personenbeschreibungen für die Angreifer ergeben. Insbesondere sucht die Polizei nach einer fünfköpfigen Gruppe, die vor der Tat sowohl mit den Angreifern wie auch mit den Opfern an der Trambahnhaltestelle kurz gesprochen haben soll.
(SZ vom 28.10.2009/sonn