Großfahndung nach Anschlag auf Polizei in Athen
Vermummte Attentäter haben in der griechischen Hauptstadt Athen eine Polizeistation angegriffen und sechs Polizisten verletzt. Nach Medienberichten eröffneten die Täter aus automatischen Waffen das Feuer auf die Polizeiwache in einem Vorort.
Ermittler einer Spezialeinheit vor der angegriffenen Polizeistation in Athen.
Mindestens 100 Schüsse seien abgefeuert worden, anschließend seien die Männer auf Motorrädern entkommen. Die Opfer wurden umgehend in das nächste Krankenhaus gebracht. Zwei verletzte Polizisten befanden sich am Mittwoch noch in kritischem Zustand.
Kurz nach der Tat wurden drei der Fluchtmotorräder an einer Metro-Station unweit der Polizeiwache im Vorort Agios Pareskevis entdeckt. Die Polizei eröffnete eine landesweite Großfahndung und kontrollierte zahlreiche Autos. Die Hintergründe des Angriffs waren unklar; zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
Nach Medienberichten erinnerte der Anschlag aber an Taten der Gruppe «Revolutionärer Kampf», der meistgesuchten Terrorgruppe des Landes.
In Griechenland kommt es seit fast einem Jahr immer wieder zu Angriffen und Anschlägen auf Banken oder Firmengebäude internationaler Konzerne. Oft ist auch die Polizei Ziel von Attacken. Im Dezember vergangenen Jahres war ein Jugendlicher bei Auseinandersetzungen zwischen Autonomen und Sicherheitskräften tödlich von einer Polizeikugel getroffen worden. Daraufhin kam es zu den schwersten Unruhen in Griechenland seit Jahrzehnten.
Die neue sozialistische Regierung in Athen hatte angekündigt, die Gewalttaten der anarchistischen und linksextremistischen Gruppen zu stoppen. Erst am Dienstag hatte die Polizei eine Belohnung von 600 000 Euro für Informationen ausgesetzt, die zur Verhaftung von Kriminellen mit Verbindungen zu Terrorgruppen führen.
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