Serbien: Neue Verfassung in Referendum angenommen
51,6 Prozent der Wahlberechtigten stimmten mit Ja
Belgrad - Die neue Verfassung Serbiens ist nach Angaben unabhängiger Wahlbeobachter mit knapper Mehrheit angenommen worden. 51,6 Prozent der Wahlberechtigten hätten die Verfassung gebilligt, hieß es am Sonntag in Belgrad. Die Beteiligung am Referendum lag bei 53,5 Prozent.
3,4 Millionen Bürger stimmten mit Ja
3,4 Millionen Bürger Serbiens haben die neue Verfassung gebilligt, teilte das nichtstaatliche Zentrum für Freie Wahlen und Demokratie (CESID) Sonntag Abend mit. Die Referendumsbeteiligung, die erst am Sonntagnachmittag nach wiederholten Appellen höchster Amtsträger stark zugenommen hat, hat sich laut CESID auf 53,5 Prozent belaufen, 51,4 Prozent der Stimmberechtigten hätten die Verfassung nach aktualisierten Berechnungen unterstützt.
Die höchste Teilnahme mit 81,6 Prozent wurde in den Serben-Enklaven im Kosovo verzeichnet, die niedrigste in der nordserbischen Provinz Vojvodina mit 43,6 Prozent.
Diejenigen, die an der Volksabstimmung teilgenommen hätten, hätten gezeigt, dass sie an einen demokratischen Staat glaubten, erklärte Parlamentspräsident Predrag Markovic in einer TV-Ansprache. Angesichts des bis zuletzt äußerst ungewissen Referendumsergebnisses gab Markovic gleichzeitig der Hoffnung Ausdruck, dass "alle Lehren aus dem ziehen werden, was in den letzten zwei Tagen vor sich ging". Auch hätten einige Politiker (die zum Referendumsboykott aufforderten, Anm.) vergessen, dass ein Scheitern des Referendums entweder "das Protektorat oder die Diktatur" heraufbeschwören würde, sagte der Parlamentspräsident.
Die Republik-Referendumskommission hat den Referendumserfolg offiziell noch nicht bestätigt. Den größten Akzent in der Referendumskampagne legten alle führenden Parteien auf die Präambel, in welcher der Kosovo als Bestandteil Serbiens mit breiter Autonomie definiert wird. Auf den Verlauf der Gespräche über den künftigen Status des Kosovo wird die Verfassung allerdings keine Auswirkung haben. (APA)
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