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Serbien zieht es wieder ans Meer

danijel.danilovic

Danijel.Danilovic
Serbien zieht es wieder ans Meer

06.09.2009 | 17:53 | Von unserem Korrespondenten THOMAS ROSER (Die Presse)
Belgrad will einen Hafen in Montenegro kaufen, um seine Exporte zu stärken. Serbien sei an der Ausschreibung zur Privatisierung des montenegrinischen Hafens Bar "sehr interessiert", bekennt Infrastrukturminister Mrkonjic.



Belgrad. Seit dem Ende des Staatenbunds mit Montenegro 2006 ist das küstenlose Serbien seines Direktzugangs zur nahen Adria beraubt. Geht es nach dem Willen von Infrastrukturminister Milutin Mrkonjic, hat die meereslose Leidenszeit des unfreiwilligen Binnenlands bald ein Ende.
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Serbien sei an der Ausschreibung zur Privatisierung des montenegrinischen Hafens Bar „sehr interessiert“, bekannte er in einem TV-Interview im Nachbarland: „Ohne den Hafen Bar hat Serbiens Wirtschaft keinen Zugang zum Meer. Wir erwarten, dass wir als bester Kandidat den Zuschlag erhalten.“ Milos Bugarin, Präsident von Serbiens Wirtschaftskammer, zeigt sich begeistert: „Wenn Serbien einen Hafen hat, wird der Transport billiger – und unsere Konkurrenzfähigkeit auf den Exportmärkten vergrößert.“
Der darbende Hafen könnte eine Blutauffrischung auf jeden Fall gebrauchen. Für Herbst hat Montenegro die Privatisierung der staatlichen 54-Prozent-Beteiligung angekündigt. Vor allem ausländische Investoren werden als Partner zur Entwicklung des Hafens von der Regierung in Podgorica anvisiert. Die Binnennachfrage im 620.000 Einwohner starken Kleinstaat ist für Bar zu gering. Mit einem Jahresumschlag von 2,5 Mio. Tonnen ist der Adria-Hafen nicht einmal zu einem Drittel ausgelastet. Im Vorjahr setzte es 3,5 Mio. Euro Verlust: Hinter dem slowenischen Koper, dem kroatischen Rijeka und dem griechischen Thessaloniki rangiert der Hafen Bar in der östlichen Adria abgeschlagen auf dem vierten Rang.
Nur 476 Schienenkilometer von Belgrad entfernt, scheint Bar für Serbien zwar nah – ist aber doch fern. Mühsam und zeitraubend ist der Gütertransport über die Landstraße, die sich durch das unzugängliche Berggebiet zwischen Südserbien und Nordmontenegro schlängelt: Bis der Bau einer Autobahn von Belgrad nach Bar realisiert ist, könnten noch zwei Jahrzehnte vergehen. Seit 1976 verbindet die Bahn Serbiens Hauptstadt mit Bar. Doch die über 435 Brücken und durch 254 Tunnel führende Strecke ist dringend überholungsbedürftig. Durchschnittliche Fahrzeit: über 15 Stunden.

Ökonomischer Nutzen umstritten

Ein serbischer Einstieg im Hafen wäre für Podgorica die Garantie, dass Belgrad energischer als bisher den Bau der Autobahn und die Überholung der Schienenverbindung vorantreibt. Die 30 Mio. Euro für die Beteiligung könnte Serbien auch in Krisenzeiten problemlos aufbringen. Zwar argumentiert Minister Mrkonji?, dass die Verbindungen mit Montenegro als viertgrößtem Abnehmer serbischer Produkte ohnehin verbessert werden müssten. Doch nicht nur wegen der hohen Kosten, die für den Ausbau der Transportwege nötig wären, ist der Nutzen der Hafenbeteiligung in Serbien umstritten.
Kritiker weisen darauf hin, dass Belgrad schlicht nicht über die Mittel für die nötigen milliardenschweren Investitionen verfüge, deren ökonomischen Nutzen sie ohnehin für zweifelhaft halten. Zwar zeigen sich auch italienische Investoren in Rumänien am Ausbau der Transportachse Temeswar–Belgrad–Bar interessiert. Aber nur ein Fünftel der serbischen Exporte wird über Bar ausgeführt. Die leichtere Erreichbarkeit, tieferen Hafenbecken und größere Kapazitäten sprechen für die Konkurrenz. Neben Rumäniens Schwarzmeerhafen Constanta, der über die Donau angesteuert wird, nutzen Serbiens Exporteure vor allem die Häfen in Rijeka und Koper. Der Einstieg in Bar könnte „ein guter strategischer Zug“ sein, so der Analyst Goran Nikoli?: „Aber es ist die große Frage, ob er wirtschaftlich gerechtfertigt ist.“
 
Serbien will........wo das hinführ hat man so of erleben müssen!

Wer sagt denn das die Montes auch wollen?

Mal sehen ob die Montes nicht doch lieber an die Russen verkaufen?
 
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