wie ist russland dazu gekommen? :help:
geographisch haben sich byzanz und das frühere russland doch nur minimal überlappt (wenn überhaupt).
Doppeladler – Wikipedia
Ein
Doppeladler ist in der
Heraldik ein doppelköpfiger
Adler.
Der erste bekannte Doppeladler stammt aus dem 23. Jahrhundert v. Chr. aus dem alten
Babylonien. In der altorientalischen Teppichweberei wurden die Figuren umgekehrt wiederholt. Aus diesem Teppichstil wurde in anderen Kunstzweigen diese sich gegenüberstehenden Tierpaare als dekorative symmetrische Muster übernommen. Durch Verkürzung entstanden aus ihnen die doppelköpfigen Tiere.
So ist auch der Doppeladler rein technisch aus zwei einköpfigen Adlern entstanden. Der Doppeladler gelangte durch orientalische Stoffe im 11. Jahrhundert nach Europa und wurde um 1100 von der Kunst aufgegriffen. Erwähnt sei hier nur die Verwendung in der romanischen Plastik in Frankreich. Das erste Doppeladlersiegel erscheint 1180 als freigewähltes Persönlichkeitszeichen der
Grafen von Saarwerden. Um 1180 kam er nach
Europa. Im späten
Byzantinischen Reich wurde der doppelköpfige Adler bei Kaisern aus der Familie der
Palaiologen gebräuchlich.
Der doppelköpfige Adler in Gold auf Schwarz wurde der Stadt Wien schon 1237 von Kaiser
Friedrich II., anlässlich der Wahl
Konrad IV. zum Deutschen König, verliehen.
[1]
Von dort übernahm das
Russische Zarenreich als „dem dritten Rom“, nach dem „
heidnischen“ Rom und dem christlichen
Konstantinopel, den Doppeladler im Jahr 1487. Mittlerweile befindet er sich auch wieder im
Staatswappen Russlands.
Das
Heilige Römische Reich verwendete den Doppeladler seit der Regierungszeit Kaiser
Sigismunds, der genaue Beschluss datiert auf das Jahr 1433. Vorher galt seit
Karl dem Großen der einköpfige „
Reichsadler“ als Zeichen kaiserlicher Gewalt. Das 1871 errichtete
Deutsche Reich ersetzte den Doppeladler wieder durch einen einköpfigen Adler.
1804/06, nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 kam der Doppeladler auch in das
Österreichische Wappen. Dort blieb er bis zur Auflösung der
österreich-ungarischen Monarchie 1918. Österreich hat politische Veränderungen lange sorgfältig nachvollzogen: Der Brustschild seines Doppeladlers schwoll im „großen“ Wappen auf zweiundsechzig Felder an, im „mittleren“ trugen die Schwungfedern Schildchen der Erblande, darunter auch Ungarn. Zur Zeit des
Austrofaschismus zwischen 1934 und 1938 wurde der Wappenadler erneut doppelköpfig.
Albanien ist heute eine der wenigen Nation, die noch den Doppeladler in ihrer
Nationalflagge führt. Dieser Doppeladler ist auf den albanischen
Nationalhelden Skanderbeg (1405–1468) zurückzuführen, der ihn als Siegel auf rotem Hintergrund verwendete. Er wurde 1912 mit Albaniens Unabhängigkeit zum Staatswappen erklärt.
Auch im
Staatswappen von
Serbien und Montenegro befand sich ein Doppeladler, ebenso in den Wappen der beiden seit 2006 getrennten Einzelstaaten.
Auch in Wappen von Adelshäusern (
Habsburger seit 1365), Städten (
Wappen von Köln,
Neuss Stadtwappen,
Essen,
Lübeck,
Krems),
Zünften (
Schuhmacher) und viele weiteren Zusammenschlüssen taucht der Doppeladler auf.