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Legende
http://www.20min.ch/ausland/news/story/Serbischer-Prominenter--will-den-Kosovo-aufgeben-21825051Serbischer Prominenter will den Kosovo aufgeben
Als erster prominenter Serbe verlangt Wissenschaftsfunktionär Vladimir Kostic, die frühere serbische Provinz Kosovo in die Selbstständigkeit zu entlassen. Gut kam das nicht an.
«Jemand muss dem Volk sagen, dass Kosovo weder de facto noch de jure noch in unseren Händen ist», zitierten die Medien Vladimir Kostic, den Präsidenten der Serbischen Akademie der Wissenschaften, in Belgrad. «Die einzige politische Weisheit» sei jetzt, den Kosovo zu verlassen.
Kosovo hatte 2008 seine Unabhängigkeit erklärt, was Serbien jedoch nie anerkannte. Es betrachtet das Land weiterhin als seine Provinz und setzt seither alles daran, den fast nur noch von Albanern bewohnten und inzwischen von über 110 Ländern völkerrechtlich anerkannten Kosovo wieder zurückzubekommen und wieder in sein Staatsgebiet einzugliedern. Die völlig überraschende Äusserung Kostics löste in Serbien entsprechend einen Sturm der Entrüstung aus.
«Grosse Schande und Schmach für Serbien»
Staatspräsident Tomislav Nikolic zeigte sich entsetzt und verlangte von der Akademie, ihren Präsidenten abzusetzen. Der serbische Premierminister Aleksandar Vucic distanzierte sich ebenfalls von Kostics Aussage, fügte aber an, dass jeder das Recht auf seine Meinung habe und deswegen noch lange kein Verräter sei. Viele Minister und Medien sprachen indes von «grosser Schande und Schmach» für ihr Land.
Nach den mitunter doch recht heftigen Reaktionen wehrte sich Kostic: Er habe seine eigene Meinung wiedergegeben und nicht als Präsident der Akademie der Wissenschaften gesprochen. Auch lasse er sich seine Meinung nicht verbieten.
«Ich lasse niemanden darüber bestimmen, was ich sagen oder nicht sagen darf», sagte der 62-Jährige gemäss dem serbischen TV-Sender b92.
«Es geht nicht um Patriotismus»
Den Vorwurf, seine Ansichten seien unpatriotisch, konterte Kostic: «Es geht nicht um Patriotismus. Ich hätte Serbien bereits 20-mal verlassen und im Ausland einiges mehr verdienen können. Doch ich bin hier geblieben, mit meinen Kindern und Grosskindern.»
Der prominente Serbe hatte der «Vecernje Novosti» ein längeres Interview gegeben, in dem er sich gegen eine stärkere Anbindung Serbiens an Russland aussprach. Das Land solle sich Richtung EU orientieren, auch wenn es sich dabei «übergeben muss».
Der serbische Intellektuelle und Präsident der Akademie für Wissenschaft in Serbien Vladimir Kostic spricht davon, dass Serbien die Realität akzeptieren und den Kosovo aufgeben soll. Noch interessanter ist aber seine Ansicht über das serbische Verhältnis zu Russland. Kostic ist geben eine stärkere Beziehung mit Russland und sieht die Zukunft in der Europäischen Union.
Ich kann allen Serben raten, wagt es nicht weiter euch von Europa zu distanzieren und währenddessen eine russische Richtung einzuschlagen. Europa ist die Zukunft und nicht Russland. Die Politik ist ein hartes Pflaster, jedes Land das sich gegen den Westen wendet zerfällt brachial zusammen, von Lateinamerika bis Asien. Es ist in der Europapolitik nicht unbemerkt geblieben, dass ihr auf Russland schielt und es wird für euch noch teurer kommen als 1999 wenn ihr nicht damit aufhört die EU auf europäischen Boden weiterhin mit Russland zu provozieren. Das verspreche ich euch