Tudjman hat jeder Gruppierung etwas gegeben, so wie es Milsosevic umgekehrt getan hat.
Er wusste wie mit den Unentschlossenen, der kleineren Anzahl der Kommunisten, Nationalisten und den richtigen Ujos umzugehen.
Um erfolgreich zu sein, musste er allen Gruppen etwas anbieten und das hat er getan. Damit will ich nicht sagen, dass er das nur getan hat, weil er an die Macht wollte. Er war sicher davon überzeugt, wollte aber auch bis ganz nach oben.
Milosevic war kein Serbe, sondern ein richtiger Kommunist, für den ein kroatischer Kommunist, ein Bruder im Geiste, tausendmal mehr wert war als ein national eingestellter Serbe oder Demokrat.
Aber der hat auch sehr genau verstanden, was er den Leuten sagen muss, um sie hinter sich zu bringen.
Ich denke Tudjman hat einfach gesehen, wie es funktioniert und hat sich das von Milo abgeguckt, um seine Ziele zu erreichen.
Allerdings hat er auf das richtige Pferd gesetzt, während Milo Systemhardliner war und unbedingt das Establishment an der Macht halten wollte.
Er wusste, dass das System angezählt ist und hat die exkommunistische Elite so lange halten wollen wie es nur geht. Die Serben an sich interessierten ihn nur insoweit, wie sie ihm zum Machterhalt dienten. Wäre die Situation umgekehrt gewesen, dass er Regierungschef in Kroatien gewesen wäre, der hätte locker die Serben über den Jordan gehen lassen.
Seselj war nun mal Ex-Kommunist wie viele der heutigen Generation der kroatischen und serbischen Politiker.
Diese Tatsache finde ich interessant. Es blieb ihnen nur nicht viel anderes übrig. ABer angepasst ans System waren sie alle und haben sich ihren Weg nach oben gesucht.
Irgendwie traue ich wohl keinem Politiker. In jedem System scheinen sie sich zurechtzufinden und nach oben kommen zu wollen.