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jugo-jebe-dugo
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Die Suche nach dem Status der Balkan-Provinz beginnt.
Seit Ende des Krieges gegen Slobodan Milosevic vor fast sechs Jahren warten Albaner und Serben auf eine Lösung des Kosovo-Konflikts. Bisher haben sich die Vereinten Nationen an diese Frage nicht herangetraut, denn nicht weniger als das Schicksal der ganzen Region hängt an der Entscheidung über den Status der serbischen Provinz. Doch spätestens seit den Pogromen gegen die serbische Minderheit im März 2004 ist klar, dass es so nicht weitergehen kann und der Kosovo ein Signal für die Zukunft braucht. Deshalb wollen die UN, Serbien und Albaner Mitte des Jahres über die brisanteste Frage des Balkans verhandeln.
Die Situation ist vertrackt: Die Albaner, die mit zwei Millionen Menschen die Bevölkerungsmehrheit stellen, fordern die Unabhängigkeit. Sie haben jahrzehntelang unter der Bevormundung aus Belgrad gelitten und sehen die Voraussetzungen zur Staatenbildung erfüllt.
Auch die Serben beharren auf ihren Ansprüchen. Obwohl nicht einmal 100.000 ihrer Landsleute im Kosovo leben, betrachtet Belgrad das Gebiet wegen der vielfältigen historischen Beziehungen als festen Teil des eigenen Staates. Keine Region genießt im serbischen Nationalbewusstsein einen ähnlich hohen Stellenwert.
Angst vor dem Domino-Effekt
Die UN haben bisher eine Festlegung vermieden; die Kosovo-Resolution von 1999 gibt keine klare Vorgabe für eine Lösung des Konflikts. Zudem verschanzt sich die internationale Gemeinschaft hinter der Formel "Standards vor Status". Erst sollen die Albaner Voraussetzungen wie zum Beispiel ein Rückkehrrecht für Flüchtlinge erfüllen, dann kann über eine Unabhängigkeit verhandelt werden - so das Credo. Doch die Albaner wollen sich nicht mehr hinhalten lassen und beharren auf Unabhängigkeit.
Diese birgt Gefahren für den Balkan und darüber hinaus. Sollte der Kosovo unabhängig werden, könnten sich die albanischen Gebiete in Mazedonien und im Süden Serbiens abtrennen und Teil eines Groß-Kosovo werden. Serbien fordert dann womöglich als Ausgleich den Anschluss der Serben-Republik in Bosnien. In Serbien selber könnten die nationalistischen Kräfte die ohnehin fragile Demokratie weiter schwächen. Und nicht zuletzt könnten die Autonomiebewegungen in Tschetschenien und in Tibet Auftrieb bekommen, weshalb sich Russland und China gegen die Abtrennung des Kosovo stemmen dürften.
Trotz dieses möglichen Domino-Effektes wird es eine Wiedereingliederung der Provinz in den serbischen Staat nicht geben. Das hat die Kosovo-Kontaktgruppe festgestellt. Alternativ zur Unabhängigkeit wird erwogen, den Kosovo als gleichberechtigtes Mitglied der Staaten-Union Serbien-Montenegro aufzunehmen. Auch die Teilung des Kosovo wird diskutiert, obwohl keiner der beiden Hälften überlebensfähig wäre.
Wie kompliziert der Knoten auch ist - die Rückkehr der Kosovo-Frage auf die Agenda wird neue Impulse bringen. Die Provinz braucht dringend eine aktivere Politik. Und dazu könnten die Gespräche in diesem Jahr ein Auftakt sein.
http://www.sueddeutsche.de/,tt3l3/a...x.html/ausland/artikel/592/45547/article.html
Ich glaube das Kosovo eine substanzielle Autonomie kriegt innerhalb der serbisches Grenzen.
Seit Ende des Krieges gegen Slobodan Milosevic vor fast sechs Jahren warten Albaner und Serben auf eine Lösung des Kosovo-Konflikts. Bisher haben sich die Vereinten Nationen an diese Frage nicht herangetraut, denn nicht weniger als das Schicksal der ganzen Region hängt an der Entscheidung über den Status der serbischen Provinz. Doch spätestens seit den Pogromen gegen die serbische Minderheit im März 2004 ist klar, dass es so nicht weitergehen kann und der Kosovo ein Signal für die Zukunft braucht. Deshalb wollen die UN, Serbien und Albaner Mitte des Jahres über die brisanteste Frage des Balkans verhandeln.
Die Situation ist vertrackt: Die Albaner, die mit zwei Millionen Menschen die Bevölkerungsmehrheit stellen, fordern die Unabhängigkeit. Sie haben jahrzehntelang unter der Bevormundung aus Belgrad gelitten und sehen die Voraussetzungen zur Staatenbildung erfüllt.
Auch die Serben beharren auf ihren Ansprüchen. Obwohl nicht einmal 100.000 ihrer Landsleute im Kosovo leben, betrachtet Belgrad das Gebiet wegen der vielfältigen historischen Beziehungen als festen Teil des eigenen Staates. Keine Region genießt im serbischen Nationalbewusstsein einen ähnlich hohen Stellenwert.
Angst vor dem Domino-Effekt
Die UN haben bisher eine Festlegung vermieden; die Kosovo-Resolution von 1999 gibt keine klare Vorgabe für eine Lösung des Konflikts. Zudem verschanzt sich die internationale Gemeinschaft hinter der Formel "Standards vor Status". Erst sollen die Albaner Voraussetzungen wie zum Beispiel ein Rückkehrrecht für Flüchtlinge erfüllen, dann kann über eine Unabhängigkeit verhandelt werden - so das Credo. Doch die Albaner wollen sich nicht mehr hinhalten lassen und beharren auf Unabhängigkeit.
Diese birgt Gefahren für den Balkan und darüber hinaus. Sollte der Kosovo unabhängig werden, könnten sich die albanischen Gebiete in Mazedonien und im Süden Serbiens abtrennen und Teil eines Groß-Kosovo werden. Serbien fordert dann womöglich als Ausgleich den Anschluss der Serben-Republik in Bosnien. In Serbien selber könnten die nationalistischen Kräfte die ohnehin fragile Demokratie weiter schwächen. Und nicht zuletzt könnten die Autonomiebewegungen in Tschetschenien und in Tibet Auftrieb bekommen, weshalb sich Russland und China gegen die Abtrennung des Kosovo stemmen dürften.
Trotz dieses möglichen Domino-Effektes wird es eine Wiedereingliederung der Provinz in den serbischen Staat nicht geben. Das hat die Kosovo-Kontaktgruppe festgestellt. Alternativ zur Unabhängigkeit wird erwogen, den Kosovo als gleichberechtigtes Mitglied der Staaten-Union Serbien-Montenegro aufzunehmen. Auch die Teilung des Kosovo wird diskutiert, obwohl keiner der beiden Hälften überlebensfähig wäre.
Wie kompliziert der Knoten auch ist - die Rückkehr der Kosovo-Frage auf die Agenda wird neue Impulse bringen. Die Provinz braucht dringend eine aktivere Politik. Und dazu könnten die Gespräche in diesem Jahr ein Auftakt sein.
http://www.sueddeutsche.de/,tt3l3/a...x.html/ausland/artikel/592/45547/article.html
Ich glaube das Kosovo eine substanzielle Autonomie kriegt innerhalb der serbisches Grenzen.