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Skandalurteil in Istanbul

Grizzly

Problembär
[h=1]Schriftstellerin Selek zu lebenslanger Haft verurteilt[/h] Seit 14 Jahren führt die Türkei einen kafkaesken Prozess gegen die Schriftstellerin Pinar Selek. Sie soll 1998 an einem Anschlag beteiligt gewesen sein. Dreimal wurde sie schon freigesprochen, sie lebt mittlerweile im Exil. Jetzt ist sie in Istanbul wieder zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
Von Torsten Mandalka, RBB
Wiederholt freigesprochen und wieder verurteilt: Die Schriftstellerin Pinar Selek (Archivbild von 2001) Istanbul 1998 - eine Explosion zerstört einen Verkaufsstand auf dem Basar. Sieben Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Wie sich später auf Basis mehrerer Gutachten herausstellte, war offensichtlich ein Gasunfall die Ursache. Trotzdem ist die Autorin Pinar Selek in dieser Angelegenheit nun wohl endgültig verurteilt worden.
Dreimal hatte das Istanbuler Gericht für schwere Straftaten sie zuvor freigesprochen, auch weil sie belastende Aussagen vermeintlicher Zeugen unter Folter erpresst wurden. Auch Selek selbst erzählt, dass sie in Haft gefoltert wurde. Seit Jahren lebt sie nun im Exil, in Berlin und Straßburg.
Denn: Immer wieder sind die Freisprüche vom Obersten Gericht in Ankara kassiert worden. Konservative Kreise innerhalb der türkischen Justiz wollten offenbar auf Biegen und Brechen eine Verurteilung erreichen. Das Exil ist jetzt offenbar Pinar Seleks Schicksal. Bei einer Rückkehr nach Hause, nach Istanbul, droht sie sofort in einem türkischen Gefängnis zu verschwinden - für den Rest ihres Lebens.
[h=2]"Ich weiß, dass ich unschuldig bin"[/h]"Ich weiß, dass ich unschuldig bin", sagt sie selbst dazu. "Ich will nicht, dass irgendjemand mir verbietet, bei mir zu Hause zu sein." Sie habe keine Fehler begangen und nichts Schlechtes getan. "Und Männer, die ich gar nicht kenne, sollen entscheiden wo ich leben darf? Das lasse ich nicht zu!" Doch Seleks kämpferische Haltung weicht so langsam großer Verzweiflung.
Warum aber ist ausgerechnet diese Frau für die türkische Justiz eine Art Staatsfeind Nr. 1? "Ich denke, dass eine Soziologin sich mit gesellschaftlichen Wunden befassen sollte. Wenn nicht sie, wer dann?", sagt sie dazu. "Deshalb habe ich mich immer damit befasst, angefangen von der Arbeit mit Sex-Arbeiterinnen, mit Obdachlosen, mit Kriminellen. Als ich mich dann allerdings mit dem kurdischen Problem zu beschäftigen begann, wurde dies vom Staat nicht einfach so hingenommen. Auch als ich aus dem Gefängnis entlassen wurde, habe ich meine Studien weiter geführt. Nicht nur zur Kurdenfrage, sondern auch zur Armenierfrage und zum Militarismus." Damit setzte sie sich in etliche Nesseln.
[h=2]"Die Türkei ist ein Land voller Widersprüche"[/h]Versteht Pinar Selek eigentlich selbst, was da seit 14 Jahren mit ihr passiert? "Die Türkei ist ein Land voller Widersprüche", sagt sie. "Zum einen gibt es eine starke Unterdrückung. Tausende von Menschen sind im Gefängnis aus politischen Gründen. Und zugleich gibt es auch in Freiheit Tausende von Leuten, die immer aktiv sind, die Debatten und Demonstrationen organisieren. Es ist einfach ein sehr lebendiges Land."
Aber die offizielle Türkei ist eben auch ein Land, das im Moment weiter denn je von Europa weg zu sein scheint - auch wenn Selek selbst so weit auf keinen Fall gehen will. Das Urteil gegen sie ist jedenfalls kein Signal der Annäherung.

Istanbul: Autorin Selek zu lebenslanger Haft verurteilt | tagesschau.de
 
die türkischen berggorillas werden von dieser frau auseinander genommen.....sie rechnet mit türkischen militär und den männlichen türkischen bauern ab.......ihr freund wurde schon erschossen.....coole und mutige frau..........
 
Dann soll sie halt bleiben wo sie ist
Vielleicht leichter gesagt als getan. Im Grunde bedeutet das zumindest absehbar erst einmal Zwangsexil. Denn auf türkischem Boden dürfte sie sofort festgenommen werden. Ist und bleibt ja ihr Land und ich möchte das Gefühl nicht teilen, meine Heimat vielleicht nicht mehr sehen zu dürfen.

Schon eine traurige Geschichte.
 
Vielleicht leichter gesagt als getan. Im Grunde bedeutet das zumindest absehbar erst einmal Zwangsexil. Denn auf türkischem Boden dürfte sie sofort festgenommen werden. Ist und bleibt ja ihr Land und ich möchte das Gefühl nicht teilen, meine Heimat vielleicht nicht mehr sehen zu dürfen.

Schon eine traurige Geschichte.


Pinar Selek ist kein Unschuldslamm und hat Dreck am stecken.In keinem demokratischen Staat ist eine Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Propaganda für Terror erlaubt.

Ich begrüsse dieses Urteil PkK-Terroristen brauchen wir in der Türkei nicht.

[h=2]Freisprüche werden aufgehoben[/h]Das erstinstanzliche Gericht für Schwere Straftaten in Istanbul sprach Selek seitdem zweimal aus Mangel an Beweisen frei. In seinen beiden Urteilen vom Juni 2006 und Mai 2008 sah es weder eine Bombenexplosion noch Seleks Mitgliedschaft in der PKK für erwiesen an. Das Revisionsgericht in Ankara kassierte jedoch die Freisprüche und verwies das Verfahren jeweils zurück an das Gericht in Istanbul. Begründet wird die letzte Zurückverweisung damit, dass nicht ausgeschlossen sei, dass es sich bei der Explosion um eine Bombe gehandelt haben könne. Ebenfalls sei nicht widerlegt, dass Selek nicht doch aktives Mitglied der PKK sei. Ein Zeuge aus Deutschland habe Selek seinerzeit - allerdings nicht in gerichtsverwertbarer Form - als PKK-Aktivistin belastet.

Rein juristisch betrachtet ließe sich eine Verurteilung Seleks aufgrund der Beweislage kaum begründen. Schließlich gilt auch in der Türkei der Grundsatz "im Zweifel für den Angeklagten". Allerdings muss sich Selek vorwerfen lassen, sich gleich mehrfach verfahrenstaktisch ungeschickt verhalten und so das von den türkischen Strafverfolgungsbehörden gezeichnete Bild einer PKK-Aktivistin zumindest ansatzweise bestätigt zu haben. So kandidierte sie im Jahr 2002 bei den Parlamentswahlen für die kurdische Partei DEHAP und schrieb später Artikel für die PKK-nahe Zeitung "Gündem". Dies führte dazu, dass der seit 1999 inhaftierte PKK-Chef Öcalan Selek über seine Anwälte in der Presse mehrfach in höchsten Tönen lobte und sie schließlich sogar heiraten wollte.

Türkei: Gericht bekräftigt Freispruch für Autorin Selek | tagesschau.de
 
Sie kann halt nicht mehr in die Türkei einreisen, nicht mehr und nicht weniger.

Die Gerichte wissen schon warum sie verurteilt wurde.

Die 12. Schwere Strafkammer in Istanbul hat die in Deutschland und Frankreich lebende Soziologin Pinar Selek wegen Beteiligung an einem Bombenanschlag von 1998, zu lebenslanger Haft verurteilt. Bei dem Bombenanschlag vom 9. Juli 1998 wurden 7 Menschen getötet, mehr als 127 Personen zum Teil verletzt. Die Tat wurde der Terrororganisation PKK zugeordnet, nach dem kurz danach mehrere Verdächtige verhaftet wurden. 1998 waren sich die Gutachter noch einig, dass die Explosion nicht durch ein Zündmechanismus hervorgerufen wurde, sondern womöglich ein Gasleck die Explosion ausgelöste hatte. Pinar Selek hatte bis zuletzt bestritten, an der Tat beteiligt gewesen zu sein oder davon gewusst zu haben.

Das Verfahren gegen Pinar Selek wurde bereits drei mal (2002, 2006 und 2011) wegen geringer Beweisführung und aufgrund einer Aussage eines Bombenexperten eingestellt, jedoch vom Berufungsgericht an das Gericht zurückverwiesen worden, weil ein in einem anderen Verfahren beschuldigter Verdächtiger (Abdülmecit Öztürk) angegeben hatte, er habe mit Pinar Selek zusammen die Bombe gebastelt Ein weiterer Angehöriger Öztürks hatte später angegeben, Pinar Selek habe sich desöfteren mit Öztürk in einem Zimmer eingeschlossen. Andere Gutachter hatten angegeben, die Explosion selbst sei zu stark gewesen, um es als eine Gasexplosion durchgehen zu lassen. Abdülmecit Öztürk wurde Jahre später ebenfalls freigesprochen. Öztürk hatte während des ersten Prozesses angegeben, die Aussage unter Folter abgegeben zu haben um später diese Aussage jedoch zu revidieren.
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Türkische Soziologin Pinar Selek muss weiter bangen | Turkishpress News
 
Pinar Selek ist kein Unschuldslamm und hat Dreck am stecken.In keinem demokratischen Staat ist eine Mitgliedschaft in einer Terrororganisation und Propaganda für Terror erlaubt.

Ich begrüsse dieses Urteil PkK-Terroristen brauchen wir in der Türkei nicht.

Normalerweise gilt die Unschuldsvermutung. In dubio pro reo. Entweder sie weisen ihr Beteiligung und Mitgliedschaft wenigstens einigermaßen glaubhaft nach. Dann wird das Urteil auch jeder verstehen und nachvollziehen können. Dann würde wahrscheinlich auch ein Auslieferungsersuchen Aussicht auf Erfolg haben, zu Recht. Aber auf der Basis "kann nicht ausgeschlossen" werden zu verurteilen würde normalerweise überall kassiert werden. V.a. wenn man schon seit jetzt 15 Jahren "dran" ist an der Sache. Das macht schon den Eindruck politischer Einflussnahme.
 
Oh man, ich kann diese Floskel "In Dubio Pro Reo" nicht mehr hören. In jedem Land der Erde gibt es Willkürjustiz. In Deutschland sowieso und von Russland braucht man garnicht zu reden. Die 90er waren DIE Pkk Zeit in der Türkei und in Europa wo Anschläge und Überfälle am Laufenden Band stattgefunden hatten. Das türkische Münchner Konsulat wurde sogar zu dieser Zeit von Pkklern überfallen, nicht zu vergessen die Handgranatenattentate auf türkische Einrichtungen und Veranstaltungen wie Hochzeiten und Diskos.

Viele denken sich besonders in diesem Fall, "Nett aussehnde Frau die zudem noch studiert, deutsche Presse gibt einen minimalen Ausschnitt über die Gegebenheiten mit persönlicher Wertung pro Soziologin" - ergo unschuldig. Wir haben alle keine Ahnung was die Gerichte für Beweise, welche gegen Selek sprechen zur Hand haben, genauso kennen wir uns nicht wirklich mit den Gegebenheiten von 98 aus. Gutachter sagen, dass die Explosion zu stark für ein Gasleck gewesen ist und dem Gericht irgendetwas zu unterstellen ist nicht in unserem Ermessen, weil wir nicht den Einblick haben, welchen sie haben. Es gibt soviele Terroristen in türkischen Gefängnissen, denen man das Attentat anhängen könnte, weswegen ich mir nicht vorstellen kann, dass man Selek auf Teufel komm raus etwas anhängen möchte. Irgendwas übles wird sie schon damit zutun gehabt haben und wie Tuaf aufzeigt, steht sie der Terrororganisation Pkk unwiderlegbar nah.
 
Oh man, ich kann diese Floskel "In Dubio Pro Reo" nicht mehr hören. In jedem Land der Erde gibt es Willkürjustiz. In Deutschland sowieso und von Russland braucht man garnicht zu reden. Die 90er waren DIE Pkk Zeit in der Türkei und in Europa wo Anschläge und Überfälle am Laufenden Band stattgefunden hatten. Das türkische Münchner Konsulat wurde sogar zu dieser Zeit von Pkklern überfallen, nicht zu vergessen die Handgranatenattentate auf türkische Einrichtungen und Veranstaltungen wie Hochzeiten und Diskos.

Viele denken sich besonders in diesem Fall, "Nett aussehnde Frau die zudem noch studiert, deutsche Presse gibt einen minimalen Ausschnitt über die Gegebenheiten mit persönlicher Wertung pro Soziologin" - ergo unschuldig. Wir haben alle keine Ahnung was die Gerichte für Beweise, welche gegen Selek sprechen zur Hand haben, genauso kennen wir uns nicht wirklich mit den Gegebenheiten von 98 aus. Gutachter sagen, dass die Explosion zu stark für ein Gasleck gewesen ist und dem Gericht irgendetwas zu unterstellen ist nicht in unserem Ermessen, weil wir nicht den Einblick haben, welchen sie haben. Es gibt soviele Terroristen in türkischen Gefängnissen, denen man das Attentat anhängen könnte, weswegen ich mir nicht vorstellen kann, dass man Selek auf Teufel komm raus etwas anhängen möchte. Irgendwas übles wird sie schon damit zutun gehabt haben und wie Tuaf aufzeigt, steht sie der Terrororganisation Pkk unwiderlegbar nah.

Das Verfahren gegen Pinar Selek wurde bereits drei mal (2002, 2006 und 2011) wegen geringer Beweisführung und aufgrund einer Aussage eines Bombenexperten eingestellt,

Wohl nicht gerade die besten ... :D
 
Wohl nicht gerade die besten ... :D

Was hast du für Beweise und einen Überblick über die Beweislage um davon ausgehen zu können sie sei unschuldig?

Für mich sieht es eher so aus, als ob von vornherein klar war, dass sie bei dem Bombenanschlag involviert gewesen ist, aber eben der nötige Beweis gefehlt hatte. Öcalan persönlich hat sie geehrt und wollte mit ihr heiraten, die Türkische Regierung führt seit kurzem offizielle Friedensgespräche mit Öcalan und wer weiß, vielleicht hat er für bestimmte Dinge Informationen preisgegeben. Alles von unserer Seite reine fabulierte Spekulationen - mehr nicht. Wenn sie verurteilt wurde, dann bestimmt nicht weil man unbedingt einen Schuldigen gebraucht hat, sondern weil sie Dreck an ihren Fingern hat.
 
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