Hatte mir übrigens vor einigen Wochen mal den Artikel über die Pomaken durchgelesen den du mir empfohlen hattest. Diese als ein "geschichtsloses Volk" zu bezeichnen wie es da gemacht wird ist zwar hart, trifft wohl aber den Kern des Problems. Betreffend des Nation Buildungs der Bulgaren sowie auch der Griechen scheint mir stimmt es, dass man vom Westen die chauvinistischsten und schlechtesten Aspekte des Nationalismus übernommen hat (in EJRM aber wohl ebenfalls).
Würde mich interessieren, ob man Mitte des 19. Jhts. im Gebiet der Region Makedonien eigentlich schon verbindliche Familiennamen im heutigen Sinne hatte? Vermutlich nicht, weil ich glaube mal gelesen zu haben, dass diese im OR damals noch gar nicht üblich waren? Wie ist es mit den Suffixen? Waren die -ewski, -owski bzw. generell die Suffixe auf -ski vor der Zeit der Mitgliedschaft Mazedoniens bei YU eigentlich schon üblich, oder führte man als Slawe eher eine -ow/-ew Endung? War der Hintergrund seitens Jugoslawiens wirklich die "Entbulgarisierung", wenn man dem so sagen darf?
In Kalabrien, Sizilien, Apulien, Lukanien (bzw. Süditalien allgemein) existieren sehr viele Nachnamen mit albanischem und griechischem Ursprung. Die Träger solcher Nachnamen müssen nicht mal unbedingt Teil der entsprechenden albanisch- oder griechischsprachigen Minderheiten sein, sondern können auch ganz normale heute assimilierte Italiener sein, deren Vorfahren früher Albaner bzw. Griechen gewesen sind. Beispiele sind für albanische Familiennamen Albani, Altimati, Arcudi, Baffa, Basta, Bardhusci, Borsci, Bellusci, Castriota, Diluscia, Gliosci/Gliuscia, Lupinacci, Ljèsci, Ljopsi, Marcuri, Matranghia, Micalizzi, Musacchi, Mirditi, Miceli, Rada/Rhadan/Rado, Resja, Roza, Schipa, Thani, Tocci, Trixha, für Griechische Anastasi, Andronico, Arachi, Argirò, Attanasi, Crisóstomo, Despoti, Ellena, Marchianò/Marcianò, Papandrea, Nicandro, Spanò, Spata, Stamati, Spatafora, Zuccalà, nur um hier einige wenige zu nennen. Die Nachnamen mit griechischer Wurzel sind meist ganz einfach zu erkennen sofern man die Sprache kann, und auch einfach ins Originale umzuschreiben, zum Beispiel Macrì-Μακρής, Kondò - Κοντός, Calogiuri - Καλοκύρης, Giannachi - Γιαννάκης, Campa - Κάμπας, Palamà - Παλαμάς, Papadìa - Παπαδίας, Cucurachi - Κουκουράκης, Spanò - Σπανός, Politi - Πολίτης, und so weiter. Vielfach hatten auch die Albaner die nach Süditalien kamen griechisch klingende Namen respektive Nachnamen, weil diese Südalbaner von der Religion her griechisch-orthodox waren.
Heraclius