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Das diese Privatisierung, wie alle anderen auf dem Balkan ein gigantischer Betrug sind, dürfte ja wohl jedem klar sein.
Zenica wirtschaftlich wiederbelebt
– Großes Stahlwerk an multinationales Unternehmen verkauft
Bonn, 19.8.2004, DW-RADIO/Bosnisch, Jasmina Rose
Das Stahlwerk von Zenica war eines der größten Kombinate des sozialistischen Jugoslawien. Die Firma, die einst 22 500 Arbeiter beschäftigte, musste nun die Transformation von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft durchlaufen, aber die schwierige Aufgabe hat die Firma, die nun BH Steel heißt, erfolgreich bewältigt, zumindest nach den Worten ihres Generaldirektors Sejd Kapetanovic. Vor wenigen Tagen hat die multinationale Firma LMN Holdings, des britisch-indischen Unternehmers Lakshmi Mittal, die Aktienmehrheit von BH Steel erworben. Kapetanovic gab der Deutschen Welle aus diesem Anlass ein Interview:
Frage: Herr Kapetanovic, der neue Haupteigentümer hat sich verpflichtet, sofort nach der Übernahme der Aktienmehrheit 2 850 Arbeiter zu beschäftigen. Wird diese Selbstverpflichtung erfüllt?
Antwort: Praktisch arbeiten jetzt im Stahlwerk 2 700 Arbeiter, wobei die Arbeitsschichten monatlich nach Bedarf neu verteilt werden. So kommt es dann dazu, dass in einigen Monaten nur 2 100 Arbeiter beschäftigt werden und in anderen 2 500 oder gar 2 700. Jedoch hat sich der neue Eigentümer verpflichtet, sofort nach Übernahme die Zahl der permanent Beschäftigten auf 2 850 zu erhöhen. Wir glauben, dass das nach Abschluss der rechtlichen Prozeduren in etwa zwei bis drei Monaten der Fall sein wird.
Frage: Was bringt den Arbeitern der Abschluss der Privatisierung?
Antwort: Vor allem bedeutet das eine Wiederbelebung der Produktion. Diese Wiederbelebung der Produktion wird zu einer Wirtschaftsbelebung nicht nur in Zenica, sondern auch in der Region um Zenica und des gesamten Staates führen. Vorgesehen ist, im Rahmen von zwei Jahren eine Jahresproduktion von 2,6 Millionen Tonnen Stahl zu erzielen. In diesem Falle gehen wir von einem Anwachsen der Beschäftigungszahlen auf über 4 500 Arbeiter aus. Das heißt, wir fangen mit 2 850 Arbeitern an, werden dann in einzelnen weiteren Schritten die integrierte Produktion, die 1992 eingestellt worden war, wieder anlaufen lassen und dabei die Zahl der Beschäftigten schrittweise um mehrere hundert erhöhen. Das wird dazu führen, dass in der Region von Zenica weitere 14 000 bis 18 000 Arbeitsplätze im Umfeld des Stahlwerkes entstehen, die direkt oder indirekt von diesem abhängig sind.
Frage: Können Sie uns etwas über Ihren strategischen Partner LNM sagen?
Antwort: Der Eigentümer ist Lakshmi Mittal, das ist ein multinationaler Stahlkonzern, der Stahlwerke in einer ganzen Reihe von Staaten besitzt: In Mexiko, Frankreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Rumänien, Kasachstan und Indonesien. LMN wird dieses Jahr etwa 44,5 Millionen Tonnen Stahl produzieren. Damit ist es der zweitgrößte Stahlproduzent der Welt, und weil auch in der Stahlindustrie, so wie in allen anderen Bereichen der Wirtschaft, die Globalisierung ein Trend ist, schließen wir uns so einer globalen Gruppe an, die einen großen Markt beliefert, was uns sicher eine gute Zukunft garantiert.
Frage: Wie sind Sie mit ihnen in Kontakt getreten?
Antwort: Heutzutage ist die Stahlproduktion weltweit eine große Familie. Hier kennt praktisch jeder jeden. Man verfolgt, was sich bei den einzelnen Produzenten abspielt und wie sich die einzelnen Märkte entwickeln. So waren wir also mit LMN bereits auf verschiedenen Ebenen in Kontakt. Wir hatten zum Beispiel Wirtschaftsbeziehungen zu einigen ihrer Stahlwerke, so in Tschechien und Polen, wir kannten uns auch von verschiedenen internationalen Metallurgiekongressen, und LMN interessiert sich sehr, was auf den Märkten in Osteuropa passiert, da hier ein massiver Aufbau und eine Erneuerung stattfinden wird. Dabei ist Stahl ein wichtiger Bestandteil und sie haben die Lage so eingeschätzt, dass Zenica hierbei eine Schlüsselposition spielen kann.
Frage: Wie wird Zenica in Zukunft den Umweltschutz in seine Entwicklung einbeziehen?
Antwort: Das ist eine äußerst wichtige Sache, die auch in das Abkommen mit LMN aufgenommen wurde. Wir wurden verpflichtet, in Bezug auf den Umweltschutz EU Standards zu erfüllen, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Bosniens Zukunft in der Europäischen Union liegt. Das heißt, dass wir bei Ausschreibungen, die Erfüllung dieser Standards zur Bedingung machen müssen. (md)
http://www.dw-world.de/german/0,3367,2991_A_1302688_1_A,00.html
Zenica wirtschaftlich wiederbelebt
– Großes Stahlwerk an multinationales Unternehmen verkauft
Bonn, 19.8.2004, DW-RADIO/Bosnisch, Jasmina Rose
Das Stahlwerk von Zenica war eines der größten Kombinate des sozialistischen Jugoslawien. Die Firma, die einst 22 500 Arbeiter beschäftigte, musste nun die Transformation von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft durchlaufen, aber die schwierige Aufgabe hat die Firma, die nun BH Steel heißt, erfolgreich bewältigt, zumindest nach den Worten ihres Generaldirektors Sejd Kapetanovic. Vor wenigen Tagen hat die multinationale Firma LMN Holdings, des britisch-indischen Unternehmers Lakshmi Mittal, die Aktienmehrheit von BH Steel erworben. Kapetanovic gab der Deutschen Welle aus diesem Anlass ein Interview:
Frage: Herr Kapetanovic, der neue Haupteigentümer hat sich verpflichtet, sofort nach der Übernahme der Aktienmehrheit 2 850 Arbeiter zu beschäftigen. Wird diese Selbstverpflichtung erfüllt?
Antwort: Praktisch arbeiten jetzt im Stahlwerk 2 700 Arbeiter, wobei die Arbeitsschichten monatlich nach Bedarf neu verteilt werden. So kommt es dann dazu, dass in einigen Monaten nur 2 100 Arbeiter beschäftigt werden und in anderen 2 500 oder gar 2 700. Jedoch hat sich der neue Eigentümer verpflichtet, sofort nach Übernahme die Zahl der permanent Beschäftigten auf 2 850 zu erhöhen. Wir glauben, dass das nach Abschluss der rechtlichen Prozeduren in etwa zwei bis drei Monaten der Fall sein wird.
Frage: Was bringt den Arbeitern der Abschluss der Privatisierung?
Antwort: Vor allem bedeutet das eine Wiederbelebung der Produktion. Diese Wiederbelebung der Produktion wird zu einer Wirtschaftsbelebung nicht nur in Zenica, sondern auch in der Region um Zenica und des gesamten Staates führen. Vorgesehen ist, im Rahmen von zwei Jahren eine Jahresproduktion von 2,6 Millionen Tonnen Stahl zu erzielen. In diesem Falle gehen wir von einem Anwachsen der Beschäftigungszahlen auf über 4 500 Arbeiter aus. Das heißt, wir fangen mit 2 850 Arbeitern an, werden dann in einzelnen weiteren Schritten die integrierte Produktion, die 1992 eingestellt worden war, wieder anlaufen lassen und dabei die Zahl der Beschäftigten schrittweise um mehrere hundert erhöhen. Das wird dazu führen, dass in der Region von Zenica weitere 14 000 bis 18 000 Arbeitsplätze im Umfeld des Stahlwerkes entstehen, die direkt oder indirekt von diesem abhängig sind.
Frage: Können Sie uns etwas über Ihren strategischen Partner LNM sagen?
Antwort: Der Eigentümer ist Lakshmi Mittal, das ist ein multinationaler Stahlkonzern, der Stahlwerke in einer ganzen Reihe von Staaten besitzt: In Mexiko, Frankreich, Deutschland, Tschechien, Polen, Rumänien, Kasachstan und Indonesien. LMN wird dieses Jahr etwa 44,5 Millionen Tonnen Stahl produzieren. Damit ist es der zweitgrößte Stahlproduzent der Welt, und weil auch in der Stahlindustrie, so wie in allen anderen Bereichen der Wirtschaft, die Globalisierung ein Trend ist, schließen wir uns so einer globalen Gruppe an, die einen großen Markt beliefert, was uns sicher eine gute Zukunft garantiert.
Frage: Wie sind Sie mit ihnen in Kontakt getreten?
Antwort: Heutzutage ist die Stahlproduktion weltweit eine große Familie. Hier kennt praktisch jeder jeden. Man verfolgt, was sich bei den einzelnen Produzenten abspielt und wie sich die einzelnen Märkte entwickeln. So waren wir also mit LMN bereits auf verschiedenen Ebenen in Kontakt. Wir hatten zum Beispiel Wirtschaftsbeziehungen zu einigen ihrer Stahlwerke, so in Tschechien und Polen, wir kannten uns auch von verschiedenen internationalen Metallurgiekongressen, und LMN interessiert sich sehr, was auf den Märkten in Osteuropa passiert, da hier ein massiver Aufbau und eine Erneuerung stattfinden wird. Dabei ist Stahl ein wichtiger Bestandteil und sie haben die Lage so eingeschätzt, dass Zenica hierbei eine Schlüsselposition spielen kann.
Frage: Wie wird Zenica in Zukunft den Umweltschutz in seine Entwicklung einbeziehen?
Antwort: Das ist eine äußerst wichtige Sache, die auch in das Abkommen mit LMN aufgenommen wurde. Wir wurden verpflichtet, in Bezug auf den Umweltschutz EU Standards zu erfüllen, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Bosniens Zukunft in der Europäischen Union liegt. Das heißt, dass wir bei Ausschreibungen, die Erfüllung dieser Standards zur Bedingung machen müssen. (md)
http://www.dw-world.de/german/0,3367,2991_A_1302688_1_A,00.html