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Syrien

Rotes Kreuz: Erdbeben haben Syrern „Rücken gebrochen“
Die Erdbebenkatastrophe hat den Betroffenen in Syrien aus Sicht des Roten Kreuzes nach einer ohnehin jahrelangen Krise im Bürgerkrieg die letzten Kräfte geraubt.

„Sie hat der syrischen Bevölkerung wirklich den Rücken gebrochen. Ich habe von vielen Leuten gehört, dass ihr Geist gebrochen ist“, sagte der Generalsekretär der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften (IFRC), Jagan Chapagain, heute. Es sei eine „Krise nach einer Krise“, sagte Chapagain im Flughafen in Beirut auf der Weiterreise aus Syrien in die Türkei.

In Syrien hat 2011 ein Bürgerkrieg begonnen, der bis heute andauert. Der Nordwesten des Landes wurde von den Beben in der Grenzregion zur Türkei besonders schwer getroffen. Schon vor der Katastrophe waren nach UNO-Angaben etwa 90 Prozent der Bevölkerung auf humanitäre Hilfe angewiesen. Die verheerenden Beben trafen in Syrien damit eine Gegend, in der es schon vor der Katastrophe am Nötigsten fehlte.

 
Augenzeugen berichten das 600 amerikanische Soldaten jeglicher Hilfe nach Syrien den Weg versperren
Einfach unglaublich was hier vor sich geht

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Aktivisten: Türkei greift Ziele in syrischer Erdbebenregion an
Aktivisten und Aktivistinnen zufolge bombardieren türkische Streitkräfte erneut Ziele in einer von der Erdbebenkatastrophe getroffenen Stadt in Nordsyrien. Bei Angriffen auf Tal Rifat sei ein 70 Jahre alter Zivilist getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien heute mit. Eine weitere Person sei verletzt worden. Den Aktivisten zufolge dauerte der Beschuss am Nachmittag noch an.

Tal Rifat wird teils von kurdischen Milizen und teils von syrischen Regierungstruppen kontrolliert. In der Stadt nahe der türkischen Grenze herrsche nach der Erdbebenkatastrophe ohnehin Chaos, betonte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Die Bewohner seien nun zusätzlich auch noch durch die Bombardements in Angst versetzt worden. Die Angaben sind unabhängig nicht überprüfbar.

Nicht der erste Angriff
Die Türkei, die im Norden Syriens Gebiete besetzt hält, geht dort schon seit Langem gegen kurdische Milizen vor. Es ist auch nicht der erste Angriff Ankaras, seitdem die schweren Beben die Region heimgesucht haben.

Erst am Sonntag starb nach Angaben der Aktivisten ein Zivilist bei einem türkischen Drohnenangriff in der Stadt Kobane nahe der türkischen Grenze. Auch Kobane ist stark von den Erdbeben betroffen. Zuvor hatte die Türkei die ebenfalls von den Erdstößen erschütterte Stadt Manbij mit Raketen angegriffen.

 
Leider sieht es so aus. Und dann noch Erdowahn mit seiner Bombardierung

Nach Erdbeben: Warum die Hilfe in Syrien so schwierig ist

Die Menschen im syrischen Bebengebiet fühlen sich verlassen. Die Hilfe der UN aber hängt von der Gunst des Assad-Regimes ab. Ein auswegloses Dilemma, so WHO-Sprecher Lindmeier.
Die Menschen, die in der Erdbebenregion im Norden Syriens leben, machen ihrem Ärger Luft. Sie schreiben auf Plakate, was sie denken. "Die Vereinten Nationen haben uns im Stich gelassen" steht auf einem Schild. Auf einem anderen: "Die Vereinten Nationen sind Partner von Baschar al-Assad und töten Syrer."

 
Augenzeugen berichten das 600 amerikanische Soldaten jeglicher Hilfe nach Syrien den Weg versperren
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Im Video ist jedoch nichts zu sehen von diesen 600 amerikanischen Soldaten.

Ist das wieder mal so eine Fake Meldung. "angeblich, Augenzeugenbericht, vielleicht, ich habe gehört" u.s.w
 
Tausende Tote, unzählige Verletzte und Millionen Obdachlose. Das Erdbeben hat für Leid und Elend gesorgt. In Syrien scheint der einzige Gewinner der Katastrophe Machthaber Assad zu sein.

Von Tilo Spanhel, ARD-Studio Kairo
Im Stundentakt scheinen Flugzeuge mit Hilfslieferungen in Aleppo zu landen. Dieser Eindruck vermittelt sich zumindest den Zuschauern und Zuschauerinnen des syrischen Staatsfernsehens. "Wie sie hier hinter mir sehen, ist gerade ein Flugzeug aus Algerien gelandet. An Bord sind humanitäre Hilfsgüter. Und auch ein Flieger aus Saudi-Arabien ist vor kurzem eingetroffen", sagt ein Reporter in einer Schalte auf der Landebahn. "Hier am Flughafen von Aleppo kennt die Menschlichkeit wirklich keine Grenzen!"





Mehr als ein Dutzend Nationen hat in den vergangenen Tagen Hilfe nach Aleppo, Damaskus oder Latakia geschickt - also in die vom Regime kontrollierten Gebiete. Darunter auch Staaten, die in den vergangenen Jahren - zumindest offiziell - keine Kontakte zum Assad-Regime unterhielten, so wie etwa Saudi-Arabien oder Algerien.

Kritik an der UN​

Eine Woche nach dem Erdbeben empfing Bashar al-Assad dann den Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate in Damaskus. Kurz darauf auch noch den Direktor der Weltgesundheitsorganisation und den UN-Nothilfekoordinator. Ein schwieriger Besuch, findet Melani Cammett, Politikwissenschaftlerin an der Harvard University.

"Es gibt viel Kritik an den UN und UN-Organisationen, weil sie de facto die Macht des syrischen Regimes untermauern", sagt Cammett. "Natürlich sagen sie, dass sie politisch neutral sind - aber natürlich sorgt jede Hilfe, die man reinbringt, auch dafür, dass das syrische Regime bestätigt wird."

Aber auch die Hilfe, die in die von Aufständischen besetzten Gebiete im Nordwesten gebracht wird, scheint Machthaber Assad für sich instrumentalisieren zu können. Die zähe Diskussion über mehr grenzüberschreitende Hilfe zwischen Syrien und der Türkei habe ihm genützt, ist Bente Scheller, Referatsleiterin Nahost bei der Heinrich-Böll-Stiftung, überzeugt: "Da hätte man überhaupt nicht zögern dürfen", so Scheller. "Doch obwohl internationales Recht das hergegeben hätte, hat man Assad die Chance gegeben, zynischerweise bis kaum mehr Überlebende unter den Trümmern geborgen werden konnten - erst dann hat er nrünes Licht gegeben. Da hätte man gar nicht auf sein Okay warten müssen."

Bomben, Foltercamps und Chemiewaffen​

Seit dem Beginn des Bürgerkriegs in Syrien - vor rund zwölf Jahren - versuchen Machthaber Assad und seine Verbündeten im Iran und Russland, die Welt von ihrer Sicht der Dinge zu überzeugen. Fassbomben in Wohngebieten, Angriffe auf Schulen und Krankenhäuser - entweder waren das demnach verfeindete Milizen oder es seien notwendige Mittel, um Terroristen effektiv zu bekämpfen. Genauso wie Foltercamps und - mutmaßlich - wiederholte Angriffe mit Chemiewaffen.

Vor allem letzteres ist Beobachtern und Beobachterinnen zufolge ein zweifelhafter Wendepunkt im Syrien-Krieg gewesen. Denn 2012 drohte der damalige US-Präsident Barack Obama: Sollte Assad Chemiewaffen einsetzen, würde er eine rote Linie überschreiten, was Konsequenzen haben müsste. Ein Eingreifen des US-Militärs wäre damit unausweichlich.


Der Schriftzug OPCW hängt am Sitz der Organisation in Den Haag. | picture alliance / ROBIN UTRECHT
27.01.2023
OPCW-BerichtSyrien verantwortlich für Chemiewaffen-Angriff
Zu dieser Einschätzung kommt die Behörde in einem neu veröffentlichten Bericht.


Schrittweise Normalisierung des Assad-Regimes​

Doch obwohl die Organisation Human Rights Watch mehr als 86 Angriffe mit Chemiewaffen zwischen 2013 und 2018 zählte und fast alle auf Einheiten des Regimes zurückführte, ließen die USA keine Taten auf ihre Ankündigung folgen. "Wenn selbst ein solch massiver Bruch internationaler Normen wie der Einsatz von Chemiewaffen ohne irgendeine Ahndung bleibt, dann ist natürlich klar: Er hat im Prinzip freie Bahn - er kann alles machen, was er will", sagte Scheller. Genauso habe Assad sich dann ausgelebt, ohne es zu verbergen. Für viele Beobachter und Beobachterinnen war dies der erste Schritt in Richtung einer Normalisierung.

Auch wenn der Westen im syrischen Bürgerkrieg nicht direkt intervenierte, brachten unter anderem USA und EU in den Jahren 2011 und 2012 weitreichende Sanktionen in Position. Sie sollten den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Assad und seine Einheiten an weiteren Menschenrechtsverletzungen hindern und richteten sich unter anderem gegen den Waffenhandel mit Syrien, den Finanz- und Energiesektor im Land und gegen spezifische Personen im syrischen Machtapparat.

Bashar al-Assad (Mitte) in einer Menschenmenge vor Trümmern in Aleppo | EPA

Ein vom syrischen Präsidialamt zur Verfügung gestelltes Foto zeigt den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad (C) beim Besuch des vom Erdbeben betroffenen Ortes in Aleppo, Syrien, 10. Februar 2023 Bild: EPA

Drogengeld getarnt als Spenden?​

Das Erdbeben vor gut einer Woche gab dem Regime dann die Chance, erneut die Aufhebung aller Sanktionen zu fordern. In Washington und Brüssel wies man zwar eine Aufhebung der Sanktionen zurück, erleichterte aber zumindest den Geldfluss für humanitäre Zwecke. "Das ist gut für syrische und internationale unabhängige NGOs, die vorher immer damit zu kämpfen hatten, dass - wenn auf den Überweisungen 'Syrien' stand - dass diese eventuell nicht durchgehen", sagt Scheller. "Aber es ist für Assad wirklich ein richtiges Geschenk! Er hat sein Drogengeschäft ja immer weiter ausgebaut - jetzt könnten solche Gelder getarnt als Spenden nach Syrien fließen."

Laut Schätzungen der UN sind rund 5,3 Millionen Menschen in Syrien obdachlos geworden. Doch anders als in der Türkei dürfte direkte Hilfe beim Wiederaufbau gar nicht so einfach sein. Denn bei vielen Gebäuden sind die Eigentumsverhältnisse ungeklärt - viel von dem, was Opposition und Gegnern gehört, wurde vom Regime enteignet. Außerdem gebe es Berichte über konfessionellen Vertreibungen, so Scheller. "Hier ist man natürlich in der Gefahr, wenn man jetzt einfach so Wiederaufbau betreibt, Menschenrechtsverletzungen zu unterstützen und sie im wahrsten Sinne des Wortes zu zementieren." Man dürfe jetzt nicht, um schnell zu helfen, viele Hürden fallen lassen. "Es ist ganz wichtig, dass diese umso strikter eingehalten werden."


Männer stehen auf Trümmern in der Provinz Idlib in Nordsyrien | AFP
13.02.2023
Nach dem Erdbeben in SyrienDie politisierte Katastrophe
In Syrien kommt mancherorts kaum Hilfe an - auch weil Assad die Katastrophe für seine Zwecke nutzt.


Italien war jetzt der erste westliche Staat, der Hilfsgüter an den Roten Halbmond geschickt hat. Eine Hilfsorganisation, die unter direkter Kontrolle des Assad-Regimes steht. Für Cammett ist die Normalisierung Assads bereits im vollen Gange. "Globale und regionale Regierungen beginnen, wieder Beziehungen mit Assad aufzubauen. Vielleicht nicht offiziell, aber ihr Austausch mit dem syrischen Regime wird Assad als De-facto-Machthaber festigen", sagt die Politikwissenschaftlerin der Harvard University.

Es ist ein Drahtseilakt, den derzeit viele westliche Regierungen zu meistern versuchen: den Menschen vor Ort zu helfen, ohne dem mutmaßlichen Kriegsverbrecher Assad die Hand zu reichen.



 
EU-Lieferungen für Erdbebenhilfe in Syrien eingetroffen
Nach den verheerenden Erdbeben sind erste EU-Hilfen in Syrien eingetroffen. „Mehrere Flugzeuge aus Rumänien sind bereits in Beirut und Gaziantep angekommen, und die ersten Lieferungen nach Syrien haben bereits stattgefunden“, teilte die EU-Kommission heute mit.

Die Hilfe, darunter vor allem Sachleistungen wie Betten und Unterkünfte, werde über die beiden Knotenpunkte koordiniert und in den Nordwesten Syriens geschickt, der nicht von der Regierung kontrolliert wird.

Hilfe teils via Beirut

 
Dutzende Tote nach IS-Anschlag in Syrien
Bei einem Anschlag der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten und Staatsmedien mindestens 53 Menschen getötet worden. Der Angriff ereignete sich in der östlichen Stadt al-Suchna, wie die Staatsagentur SANA und die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte gestern meldeten.

Die Terroristen seien bewaffnet und auf Motorrädern unterwegs gewesen, sagte der Leiter der Beobachtungsstelle, Rami Abdel-Rahman, der dpa. Zunächst hätten die IS-Kämpfer einen Checkpoint attackiert und mindestens sieben Soldaten getötet, anschließend 46 Zivilisten und Zivilistinnen umgebracht.

Die Menschen hatten den Aktivisten sowie SANA zufolge vor dem Anschlag Trüffel in der Nähe der Wüstenstadt gesammelt. Neben einigen Opfern gelang der Beobachtungsstelle zufolge auch mehreren Terroristen die Flucht.

 
Hochrangiges IS-Mitglied getötet
Al-Suchna liegt in der zentralen Provinz Homs und wurde 2015 zur strategisch wichtigen IS-Bastion, bevor syrische Regierungstruppen die Terrormiliz zwei Jahre später von dort vertrieben. Der IS kontrollierte vor Jahren weite Gebiete in Syrien und dem benachbarten Irak.

Inzwischen ist der IS dort zwar militärisch besiegt, allerdings gibt es weiterhin aktive Terroristenzellen in beiden Ländern, die Anschläge verüben.

Das US-Verteidigungsministerium hatte kurz vor Bekanntwerden des Anschlags mitgeteilt, dass das US-Militär im Nordosten Syriens ein hochrangiges IS-Mitglied bei einem Hubschrauberangriff getötet habe.

 
Syrien: Tote bei israelischen Angriff in Damaskus
Israelische Kampfflugzeuge haben in der Nacht nach syrischen Angaben Ziele in der Nähe der Hauptstadt Damaskus angegriffen und dabei mehrere Menschen getötet. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle starben 15 Personen, die syrische Staatsagentur meldete fünf Tote. Es gab demnach zudem mehrere Verletzte.

Israel habe Stellungen iranischer und libanesischer Milizen attackiert, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle. Es habe Brände und Explosionen gegeben. Eine Rakete sei zudem in einem Kreisverkehr gelandet und habe eine Frau getötet.

Sana meldete, israelische Raketen hätten auch Wohnviertel getroffen. Vier Zivilisten und ein Soldat seien getötet, 15 weitere Zivilisten zum Teil schwer verletzt worden. Auch mehrere Häuser wurden den Angaben nach zerstört.

Auch das syrische Fernsehen zeigte Bilder von zerstörten Gebäuden und berichtete, dass in der Hauptstadt unter anderem das Hauptquartier iranischer Milizen getroffen worden sei. In der Nähe von Damaskus sei der Stab einer syrischen Division angegriffen worden. Es sei der schwerste Luftangriff seit Jahresbeginn gewesen.

 
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