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Syrien

Türkei gewinnt an Einfluss in Syrien
Assad stürzen und Kurden zurückdrängen: Präsident Erdogan unterstützte von Anfang an entschlossen die syrische Opposition. Nun hat er viele seiner Ziele erreicht. Welche Rolle spielte die Türkei?

"Wir haben keine territorialen Ansprüche in Syrien. Wir möchten nur dafür sorgen, dass die richtigen Besitzer des Landes ihr Land zurückbekommen. Wir sind nur dort einmarschiert, um die Herrschaft des Tyrannen Assad zu beenden."

Mit diesen Worten rechtfertigte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan im Jahr 2016 seine damalige Militärintervention in Syrien. Doch hinter den hehren Worten des Staatschefs steckten schon damals knallharte Machtinteressen.

Ankara unterstützte vom ersten Tag an die bewaffnete Opposition und drang entschlossen auf den Sturz des Diktators Baschar al-Assad. Fünf Jahre später begann die Türkei mit einer eigenen dauerhaften Militärpräsenz in der syrischen Rebellenhochburg Idlib.

 
EU: Zu früh für Ende der Syrien-Sanktionen
Die EU wird die Sanktionen gegen Syrien nach den Worten ihrer Außenbeauftragten Kaja Kallas vorerst nicht aufheben. Die neuen Machthaber müssten erst sicherstellen, dass Minderheiten nicht verfolgt und zugleich die Rechte der Frauen geschützt werden, sagte die EU-Außenbeauftragte in einem gestern veröffentlichten Interview.

„Das ist eindeutig nicht die Frage von heute, sondern eher eine Frage für die Zukunft“, sagte Kallas zur möglichen Aufhebung von Sanktionen.

Es müsse sichtbar werden, „dass die Schritte in die richtige Richtung gehen“. Die EU hat scharfe Sanktionen gegen Syrien unter der Herrschaft des gestürzten Präsidenten Baschar al-Assad eingeführt. Die islamistische Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die den Sturz Assads anführte, ist aber ebenfalls seit Jahren mit Sanktionen belegt.

 
HTS-Anführer traf UNO-Sondergesandten in Damaskus
Der Anführer der islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) in Syrien, Mohammed al-Dschawlani (mit bürgerlichen Namen Ahmed al-Scharaa), hat sich nach eigenen Angaben mit dem UNO-Sondergesandten Geir Pedersen getroffen.

Er habe mit Pedersen in Damaskus über die „eingetretenen Veränderungen“ diskutiert, „die eine Anpassung“ einer Resolution des UNO-Sicherheitsrats aus dem Jahr 2015 „an die neue Realität“ erforderlich machten, hieß es gestern.

Die UNO-Resolution 2254 sah für Syrien die Ausarbeitung einer Verfassung sowie Wahlen unter Aufsicht der Vereinten Nationen vor. Darin wird auch die Al-Nusra-Front, aus der die HTS hervorgegangen ist, als „terroristische“ Organisation erwähnt.

HTS: Keine Verbindung mehr zu al-Kaida

 
Kurde in Syrien: "Jede Revolution muss Respekt vor Frauen haben, sonst ist es keine Revolution"
Taha Khalil leitet für die österreichische Volkshilfe Projekte im syrischen Kurdengebiet. Dass die neuen Machthaber in Damaskus eine Verbesserung bedeuten, glaubt er nicht

Die Bilder auf seinem Handy hat er großzügig gelöscht. Zu groß war die Angst, dass er bei der Ausreise aus Syrien an einen islamistischen Kämpfer gerät, der mit seiner Arbeit in den Kurdengebieten nicht einverstanden ist. Taha Khalil koordiniert für die Volkshilfe Hilfsprojekte im Nordwesten Syriens – nach dem Erdbeben 2023 war die österreichische Hilfsorganisation laut eigenen Angaben die einzige ausländische NGO, die Betroffenen in der Region Aleppo Hilfe zukommen ließ. Schon sein ganzes Leben lang hofft er auf die Freiheit für das syrische Volk, doch auch nach dem Sturz Assads sieht er dunkle Zeiten für Syrien aufziehen.

STANDARD: "Syrien ist frei", skandieren die Syrerinnen und Syrer, die den Fall Assads feiern. Sie evakuieren trotzdem die Projekte im Land, warum?

Khalil: Seit einer Woche wird skandiert, dass Syrien frei ist. Noch kann man nicht sagen, ob das wirklich der Fall ist. Ich habe mehr als 50 Jahre darauf gewartet, dass jemand anderes als Assads Familie die Macht innehat. Es gab viele Bewegungen, doch die hat Assad alle zerstört und viele Menschen getötet. 2011 gab es dann endlich eine richtige und schöne Revolution, doch keine Partei, die diese jungen Menschen vereint hätte. Schnell war klar, dass Islamisten der Bewegung ihre Handschrift geben wollten. Frauen sollten etwa nicht mehr an Demonstrationen teilnehmen. Dass Assad weg ist, freut uns alle, doch langsam weicht die Ekstase des Siegs der Realität. Und die ist schwarz. In den kommenden Monaten werden wir dunkle Zeiten erleben.

 
Faktenchecker !!! Jajaja die bösen Zionisten wieder!

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