Bilder von angeblichen massakern, massengräbern und durch Türken verursachte Verwüstungen.
Im Internet kursieren Bilder, die den Völkermord beweisen und untermauern sollen. Erst nach langwierigen Recherchen und vergleichen von Ort, Zeit und Bildverweisen, konnten viele dieser Bilder als Fälschungen und falsch dargelegte Beweissmittel entlarvt werden. Wir haben dabei selber etwas interresantes gefunden, das wir ihnen nicht vorenthalten wollen.
Ein Beispiel, wie man mit Bildern, die rein gar nichts mit Ereignissen oder Berichten zu tun haben, Propaganda betreibt, können wir anhand dieses Bildes erkennen:
Anmerkungen von uns, fett dargestellt:
Bildbeispiel Nr.15 aus aga-online.org
Bildkommentar: Witwen und Waisen in Tarsus
Quelle: Archiv des Deutschen Hilfsbundes für christliches Liebenswerk im Orient e.V.
Wie kann es sein, das man sich hier irren kann? Man kann sich nicht irren, den man beruft sich ja auf eine Quelle, die in diesem Fall auch beschrieben ist. In diesem Bild wird nur erwähnt, es seien "Witwen und Waisen". Tatsache ist aber, das dieses Bild die Stadt nach einem Erdbeben zeigt und hier Obdachlose Menschen auf den Straßen verweilen.Das Erdbeben mit dem Epizentrum um Horas, fand in der Region zwischen Adana und Hatay, in dem Gebiet, wo auch die Bildaufnahmen aus Tarsus stammen, statt.
Hier wird mit einfachen Bildern, der Völkermordbeweiss sugeriert.
Was wir damit sagen wollen, wird diese Karte verdeutlichen.
Bild oben: Horas/Haruniye oder auch Osmaniye genannt, liegt oberhalb der Meereszunge. Tarsus
liegt westlich von Adana (30km.) und war von diesem Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen worden.
Bild oben: Nach dem verheerendem Erdbeben in Horas/Haruniye auch als Osmaniye bekannt.
Quelle: Benoist-Mechin „Türkei 1908-1938" herausgegeben von E.Baschet Fotodokumentation.
Man kann die Zerstörungskraft des Erdbebens ersehen, folglich war die Einwirkung auch auf die benachbarten Städte nur geringfügig leichter.
Die Türkei war in diesen besagten Jahren mehrfach von Erdbeben betroffen, siehe hierzu den Anhang unten.
6 Bilder (Nr.16/17/18/19/20) von 21 gehören demnach nicht zum Thema, weil fast alle Aufnahmen von Tarsus stammen,, wenn überhaupt, muss es auch kenntlich gemacht werden. Zu den Bildern gesellen sich auch Hand-Zeichnungen von angeblichen Massakern, sowie Momentaufnahmen in denen nicht ersichtlich ist, was es damit auf sich hat.
Das ist aber noch nicht alles. Wiederum beziehen wir uns auf die Bilder in aga-online.org in der folgende Bilder bereitgestellt wurden.
Bild Nr.22 zeigt eine Gruppe von Männern und in einem anderen Bild auch Frauen, die als Arbeitskräfte dienen. Nichts ungewöhnliches, denn in Kriegszeiten wurden wehrfähige aber nicht "Einsatzbereite" Männer, sowie bei akuten Kriegsverläufen, Frauen in Versorgungseinheiten oder wie in vielen Fällen auch im Straßenbau eingesetzt. Man kann solche Aufnahmen auch von muslimischen Bevölkerungsschichten vorweisen. In der Kriegsführung werden zuverlässigere Soldaten und Rekruten in die Front geschickt und diejenigen die nicht in diese Kategorie fallen, in Logistik- oder Versorgungseinheiten eingesetzt. Die Aussonderung von Loyalen, nicht Loyalen Heeresteilen, besonders in Krisenzeiten wird weiterhin von der Heeresführung in aller Welt praktiziert.
Trotz alledem, blieben bis Ende 1914, armenische Offiziere und Soldaten im Dienste der türk. Armee, bis die Aufstände und Übergriffe innerhalb des Reiches überhand nahmen und all jene in andere Einheiten verschoben und somit von der Front abgezogen wurden.
Bild Nr.27 und 28 In diesen Bildern wird die Verteidigung der Stadt durch die Armenier gezeigt (1915).
Chronologisch gesehen, standen Ende November 1914 die russischen Truppen 40km. östlich vor Erzurum (Köprüköy) und Van war eingenommen. Die türkische Armee zog am 20. April 1915 einen Belagerungsring um die aufständische Stadt Van (Armenien). Ende Juli wird Van nach 20 tagen erbittertem Kampf gegen die russischen Truppen und den armenischen Banden teilweise geräumt. Am 11. August wird die Stadt befreit, wobei die marodierenden Banden Massaker anrichten und beim Rückzug eine Schneisse der Verwüstung hinterlassen. Ende Dezember 1914 werden Sie bei Sarikamis weiter zurückgeworfen, Anfang Januar aber fallen Sarikamis und Ardahan unter erheblichen verlusten, die in der türkischen Geschichte weiterhin als eine der größten Tragödien für eine Truppenbewegung gilt. Wieso die Datierungen mit dem Frontenverlauf? Nachdem der 1 WK. hoffnungsvoll für die türk. Armee begann und in dieser Zeit auch keine armenischen Aufstände zu verzeichnen waren, vielmehr die armenischen Notablen und Parlamentarier sich für die freundschaftliche Beziehung beider Völker verständigten, änderte sich dieser Umstand als die Russen wieder an Landgewinnen verbuchen konnten. Im landesinneren mehrten sich plötzlich die armenischen Aufstände. Als die Stadt Van am 11. August von der türk. Armee eingenommen wurde, flohen sämtliche Armenier vor den heranrückenden türk. Truppen, in der Annahme, Sie würden dem Racheakt der muslimischen Stadt- Umlandbewohner zum Opfer fallen. Demnach haben Sie zwar Wiederstand geleistet, aber mit den Russen und gegen die heranrückende türk. Truppe.
Quelle Kriegsverlauf: Amtliche Kriegs-Depeschen nach Berichten des Wolff´schen Telegramm-Büro aus
Band 1/2/3 Nationaler Verlag, Berlin (1916)
Quelle Erdbeben: Dokuz Eylül University Turkey
u.a. ÇANKIRI 09.03.1902 - MALAZGİRT 24.04.1903 - MÜREFTE 09.08.1912 - AFYON-BOLVADİN 04.10.1914 u.s.w.
Quelle Bilder: Benoist-Mechin „Türkei 1908-1938" herausgegeben von E. Baschet, Fotodokumentation