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Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Ruf nach der Enosis, doch Großbritannien wollte die strategisch und geopolitisch wichtige Insel nicht aufgeben. 1954 begann Griechenland, sich auf Seiten der Zyperngriechen zu engagieren, und 1956 behauptete die Türkei, Zypern sei eine Fortsetzung des türkischen Festlandes. Damit nahm der Streit zwischen den Inselbewohnern internationale Ausmaße an. Entscheidend für die weitere Entwicklung war der Entschluss von Erzbischof Makarios III. und seines Vertrauten, General Grivas, mit Waffengewalt für die Enosis zu kämpfen.
Am 1. April 1955 erschütterte eine Serie von Bombenanschlägen die Hauptstadt Nikosia, was als Geburtsstunde der „Nationalen Organisation zypriotischer Kämpfer“ (EOKA) angesehen wird. Diese wollte die Enosis mit Waffengewalt erkämpfen. Die Briten bekamen trotz Hausdurchsuchungen, Ausgangssperren und Massenfestnahmen die Lage nicht unter Kontrolle. Daher rekrutierten sie aus Teilen der zyperntürkischen Bevölkerung eine „Anti-Terror-Einheit“. Gleichzeitig bildete sich mit Hilfe aus Ankara eine zyperntürkische bewaffnete Organisation, die versuchte, die Teilung Zyperns, türkisch Taksim, herbeizuführen. Am 7. Juni 1958 explodierte am türkischen Pressebüro in Nikosia eine Bombe. Dies war der Funken, der zum schleichenden Bürgerkrieg führte. Die britische Kolonialmacht unterstützte indirekt die Spannungen, indem etwa gezielt Polizisten und Sicherheitskräfte, die der jeweils anderen Ethnie angehörten, zu Schikanemaßnahmen angewiesen wurden. Man erhoffte sich, die Spannungen nutzen zu können, um die Kolonialherrschaft zu stärken, und die Unabhängigkeitsbestrebungen zu unterbinden. Gleichzeitig drohten Griechenland und die Türkei wegen des Zypernkonfliktes in einen Krieg zu geraten. Die USA versuchten zu schlichten, und auch Makarios erklärte nun, dass er nicht unbedingt an der Enosis festhalte.
Der Zypernkonflikt ist eine historische Erblast des Kolonialismus und hängt auch mit der geostrategischen Bedeutung der Insel zusammen. Aufgrund der exponierten geographischen Lage im östlichen Mittelmeer hatte Zypern stets eine besondere strategische Bedeutung. Gerade auch im Kalten Krieg, als die Insel im Fokus der Machtinteressen der USA und der Sowjetunion stand, was den eigentlichen Zypernkonflikt in dieser Zeit überlagerte.
[h=2]Inkompetenz der türkischen Armee schockte die Nato[/h] Von Florian Stark | Veröffentlicht am 17.11.2016 | Lesedauer: 5 Minuten


Am 19. Juli 1974 landeten 1200 türkische Soldaten und 60 M-47-Panzer auf Zypern
Quelle: picture alliance / dpa/kc lb
Im Sommer 1974 landeten türkische Truppen auf der Insel Zypern. Obwohl sie sich großzügig aus Nato-Beständen bedient hatte, blieb die Invasion im ersten Anlauf stecken. Brüssel war alarmiert.
[h=2]Inkompetenz der türkischen Armee schockte die Nato[/h] Von Florian Stark | Veröffentlicht am 17.11.2016 | Lesedauer: 5 Minuten


Am 19. Juli 1974 landeten 1200 türkische Soldaten und 60 M-47-Panzer auf Zypern
Quelle: picture alliance / dpa/kc lb
Im Sommer 1974 landeten türkische Truppen auf der Insel Zypern. Obwohl sie sich großzügig aus Nato-Beständen bedient hatte, blieb die Invasion im ersten Anlauf stecken. Brüssel war alarmiert.