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Türkischer Ministerpräsident Erdoğan bietet PKK Verhandlungen an

Greko

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Von Paul Müller
Nach den anhalten Angriffen der kurdischen Untergrundbewegung PKK im Südosten der Türkei hat die Regierung in Ankara mit einer erstaunlichen diplomatischen Offerte reagiert. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdoğan stellte im Fernsehen politische Gespräche mit der Organisation in Aussicht. Als Köder gilt dabei offenbar die in der Türkei in Haft sitzende PKK-Gallionsfigur Abdullah Öcalan. Die Situation im Südosten der Türkei ist zuletzt offenbar auch durch den Bürgerkrieg in Syrien und die Machtverschiebung in den dortigen Kurdengebieten offenbar teilweise außer Kontrolle geraten.

"Es gibt eine militärische Dimension dazu eine sicherheitspolitische Dimension, die getrennt ist und bleibt. Aber neben diesen gibt es eine diplomatische, sozio-ökonomische und psychologische Dimension," sagte Erdoğan in einem Interview mit dem Fernsehsender Kanal 7. "Weitere Gespräche" könnte es unter anderem "bezüglich İmralı" geben, so der Regierungschef. Gemeint ist die Gefängnisinsel im Marmarameer, auf der als einzigen Häftling seit 1999 den PKK-Führer Abdullah Öcalan einsitzt. Von seinen Anhängern wird "Onkel" Öcalan bis heute mit Personenkult verehrt.

Erdoğan ging mit seinem Angebot auf eine Äußerung der Partei für Frieden und Demokratie (BDP) ein, die sich als politische Interessenvertreterin der Kurden sieht. Die Organisation hatte zu Gesprächen zwischen dem Staat und der PKK aufgerufen. Ziel sei, eine weitere Eskalation der Lage im Südosten des Landes zu vermeiden. Abzuwarten bleibt, ob das Thema Einfluß auf den bevorstehenden Parteikongreß der regierenden AKP hat. Der Kongreß findet aus Anlaß der Machtübernahme der AKP vor zehn Jahren statt, als die Partei dank einer 10-Prozent-Hürde bei den Parlamentswahlen mit 34 Prozent die absolute Mehrheit der Mandate errang.

Tatsächlich waren die Auseinandersetzungen zwischen der Armee und PKK-Kämpfern in den vergangenen Monaten geradezu eskaliert. Beobachter sprechen von den schwersten Kämpfen seit Beginn des PKK-Aufstands vor 28 Jahren. Alleine seit der Parlamentswahl im Sommer 2011 – und der Bildung der dritten Regierung Erdoğan - kamen rund 700 Menschen ums Leben. Erst in dieser Woche starben sechs türkische Soldaten in Tunceli, als ihr Minibus von einer ferngesteuerten Bombe zerrissen wurde. Es gilt als sehr wahrscheinlich, daß die PKK für den Anschlag verantwortlich ist. Anfang September startete die PKK im Grenzgebiet zum Irak eine regelrechte Offensive. So griffen Kämpfer in Beytüssebap in der Provinz Sirnak Militär- und Polizeieinrichtungen mit Sturmgewehren und Panzerfäusten an. Dabei kamen auf türkischer Seite 30 Menschen ums Leben. PKK-nahe Quellen berichteten über stundenlange Feuergefechte.

Traditionell hatte die Türkei auf die PKK allerdings nicht mit Verhandlungen, sondern hart und rein militärisch reagiert. Etwa mit diversen Operationen auf der irakischen Seite der Grenze, wo die PKK Rückzugsgebiete unterhält. Wie die englische Ausgabe des Massenblattes "Hurriyet" berichtet, habe ein hochrangiger Vertreter des Streitkräfte parallel zu Erdoğans Aussagen betont, das Militär sei aktuell zu einer nachhaltigen Operation im nördlichen Irak bereit.

Die neuerlichen Gewaltausbrüche dürften auch mit dem Bürgerkrieg in Syrien zusammenhängen. So beschuldigte Erdoğan die Regierung von Präsident Baschar al Assad, die PKK mit Waffen zu versorgen. Offenbar, um die Türkei zu destabilisieren, die sich deutlich auf die Seite der syrischen Opposition gestellt hat und über deren Gebiet mit einiger Sicherheit Nachschub in die syrischen Kriegsgebiete gebracht wird. Auch soll mindestens ein Selbstmordattentäter der PKK aus Syrien in die Türkei gelangt sein.

Wie realistisch die Beschuldigungen Erdoğans sind, ist unklar. Allerdings gab es durchaus Hinweise, wonach sich die von Alawiten getragene syrische Regierung und die im Nordosten des Landes lebenden Kurden – 8 bis 15 Prozent der Bevölkerung - verständigen könnten. Im Juli berichtete der "Focus" über Verhandlungen zwischen Damaskus und verschiedenen Kurden-Organisationen, darunter der PKK. Zeitweise hieß es, in den "Kurdistan an der Grenze" genannten Gebieten habe sich eine kurdische Verwaltung mit Sitz in Qamishli gebildet. Die Rede war von einer "Autonomen Region West-Kurdistan". Sowohl die PKK, als auch von der kurdischen Autonomieregierung finanzierte Milizen befänden sich vor Ort. Nach einer Verlagerung der syrischen Armee in die zentralen Gebiete des Landes sollen sich die Städte Ain al-Arab, Amude, Afrin, Tirbespî, Ra`s al-`Ayn und Malikiye (Derik) zumindest im Sommer unter kurdischer Kontrolle befunden haben.

Die Türkei hatte auf diese Entwicklung mit unverhohlenen Invasionsdrohungen reagiert. "Wir werden nicht zulassen, daß eine Terrorgruppe sich in Nordsyrien etabliert. Wenn Schritte gegen diese Terrorgruppe eingeleitet werden müssen, dann werden wir diese Schritte definitiv einleiten," hatte Erdoğan angekündigt. Parallel hatte die Zeitung "Hurriyet" geschrieben, das Militär habe Wetterdaten der syrischen Kurdengebiete angefordert, um die Treffgenauigkeit seiner Artillerie um bis zu 67 Prozent zu erhöhen. Zudem wurden Truppen und schweres Kriegsgerät – eine Kolonne Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Raketenwerfer – in der Grenzregion verlagert. Zu einem Einmarsch kam es letztlich jedoch nicht.

Zuletzt zeigte sich die Türkei vor allem über ein mögliches Übergreifen des Krieges in Syrien besorgt. Im Land halten sich Zehntausende syrische Flüchtlinge auf. Bei Gefechten auf der syrischen Seite der Grenze schlugen auch Geschosse in einem türkischen Ort ein; drei Zivilisten wurden verletzt.

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Damit zeigt sich wieder, dass Erdogan letztenendes die Eier einzieht.

Trkischer Ministerprsident Erdoan bietet PKK Verhandlungen an

Die militärischen Verluste waren wohl nichtmehr tragbar.
 
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:haha: Hammer, Türkei ist echt verloren.

Mehmetçik Katili Barzani ile Gurur Duyan AKP! ( AKP 4. Ola

Dann jubeln die AKP Ratten bei dem Kongress, wo dieser pkakawichser Barzani eingeladen wurde von Erdogan höchstpersönlich, ihm "Türkei ist stolz auf dich" zu. Dem Mann, der Mitbegründer der PKK ist :haha:

Das ist wie wenn ein Netanjahu den Hamasführer einlädt und die Juden dem "Israel ist stolz auf dich" zurufen. Sowas gibts nur in der Türkei :haha:
 
Die Türkei kämpft nicht gegen die Kurden, sondern gegen die PKK.
Erdogan hatte seine Partei zuvor auf den Machterhalt durch wirtschaftlichen Erfolg eingeschworen. Die AKP habe dem Land wirtschaftliche Stabilität und Demokratie gebracht. Erdogan versicherte zudem, er sei entschlossen, den Konflikt mit der Kurdischen Volksgruppe in der Türkei zu lösen und dem Land eine neue Verfassung zu geben.

Der Regierungschef kündigte neue Bemühungen zur Beilegung des Kurdenkonflikts an. Vor Tausenden Anhängern und Delegierten forderte er die kurdische Volksgruppe aber auf, sich von der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK und Terroranschlägen zu distanzieren. „Lasst uns ein sauberes Blatt aufschlagen und es mit unseren kurdischen Brüdern ausfüllen“, sagte Erdogan. Statt Gewalt solle es Frieden und Brüderlichkeit geben.

Er kündigte zudem an, die Türkei werde im kommenden Jahr mit 1,3 Milliarden US-Dollar (rund eine Milliarde Euro) den letzten Teil ihrer Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) abtragen.

Da die Parteistatuten für politische Positionen maximal drei Amtszeiten vorsehen, musste die AKP in Ankara die Weichen für erhebliche Personalveränderungen stellen. Dabei waren interne Spannungen befürchtet worden. Mehr als 70 AKP-Abgeordnete würden künftig nicht mehr für das Parlament kandidieren können, berichteten türkische Medien. In der Türkei wird erwartet, dass Erdogan selbst 2014 Staatspräsident werden will.

Die religiös geprägte AKP hat in der Türkei seit ihrer Gründung 2001 mehrere Parlamentswahlen mit großen Mehrheiten gewonnen. Im politischen Ringen mit dem weltlich-laizistischen Lager hat sie bisher die Oberhand behalten. Wegen ihrer Herkunft aus dem politischen Islam werden ihre Reformen von der kemalistischen Elite, die sich auf den Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk beruft, mit Argwohn verfolgt.

Zu dem Parteitag in Ankara hat die AKP zahlreiche aktive und frühere Politikern eingeladen, darunter den ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi, den Hamas-Führer Chaled Meschal, den irakischen Kurdenführer Massud Barsani und den früheren deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Nach Medienberichten wurden auch Verwandte des Tunesiers Mohammed Bouazizi eingeladen, dessen Selbstverbrennung aus Verzweiflung über Behördenwillkür Ende 2010 den „Arabischen Frühling“ eingeleitet hatte.Türkei: Erdogan bleibt AKP-Chef - International - Politik - Handelsblatt
 
Berliner Umschau ist in etwa so seriös wie der Kopp Verlag. :haha:
Ist doch nichts neues, dass Erdogan mit PKK und Öcalan heimlich Verhandlungen führt. Noch lustiger ist jedoch, dass er aggressiv gegen die Vorwürfe der Opposition vorging, als diese vor Jahren behauptet haben er würde mit der PKK Gespräche führen. Dann wurden die MIT Gespräche öffentlich und er musste es gestehen. Am ende stellte sich heraus wer der "Serefsiz" ist.

Falls du nicht weiß wovon ich rede

Erdo
 
Warum sollte er sie nicht führen?

ich sehe nichts verwerfliches daran den Dialog zu suchen damit keine unschuldigen mehr sterben müssen.Man sagt ja das man mit Terroristen nicht verhandeln darf, das sagen alle größeren Staaten die ein Terrorproblem haben, aber die Wahrheit ist das alle mit denen Verhandeln...
 
Es ist im Interesse der Türkei unabhängig welche Partei regiert, dass die PKK nicht besiegt wird. Die PKK gibt dem türkischen Bewusstsein seinen Salz für die Suppe. Das wird ewig so weitergehen. Es wird kein Kurdenstaat auf türkischem Boden geben und wir werden alle 2 Wochen von min 5 toten Soldaten benachrichtigt, zeigen ein Tag Trauer, sehen in den Nachrichten heulende Mütter und brüllende Politiker, vergessen es am nächsten Tag und haben ein stärkeres Nationalbewusstsein. Außerdem ist nicht mehr die bewaffnete PKK das Problem, sondern die diplomatische. Sie sitzen heute im Parlament, fahren offiziell vom Staat herausgestellte Luxusautos und wehen mit ihren Fahnen mitten in Istanbul. Irgendwann "blüht" auch bei uns der Frühling.
 
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