Telegram-Chef Durow war in den vergangenen Jahren viel öfter in Russland als bisher bekannt
Unterdessen wird bekannt, dass der französische Präsident Macron seit Jahren eifrig die umstrittene App nutzt. Damit dürfte der Hersteller Zugriff auf seine Daten haben
Die Vorwürfe gegen Pawel Durow wiegen schwer: Der Telegram-Chef soll sich der Beihilfe zu zahlreichen schweren Straftaten schuldig gemacht haben. Das, indem sein Unternehmen den für alle Plattformen im Internet geltenden Verpflichtungen nicht nachgekommen ist und selbst auf direkte Hinweise illegale Postings, Gruppen oder Kanäle nicht entfernt hat. Die Themen, um die es dabei geht,
reichen von der Verbreitung von Bildern sexualisierter Gewalt gegen Kinder über Drogen- und Waffenhandel bis zur organisierten Kriminalität. So argumentiert zumindest die Pariser Staatsanwaltschaft, die Durow am Wochenende bei der Einreise nach Frankreich verhaftete und zwischenzeitlich die Haft bis zumindest Donnerstag verlängerte.
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Es geht nicht um Meinungsfreiheit
Genau das ist dann aber ein zentraler Punkt bei der aktuellen Anklage. Bis auf wenige Ausnahmen rund um Terrorismus tut Telegram in westlichen Ländern nämlich genau das: sich sämtlichen Behördenanfragen zu entziehen und auch eindeutig illegale Kanäle weiterlaufen zu lassen. Eine Herangehensweise, die übrigens selbst in den USA mit ihrer sehr weitreichenden Verankerung von Meinungsfreiheit illegal wäre, wie ein Kommentar in der New York Times betont.
Unterdessen wird bekannt, dass der französische Präsident Macron seit Jahren eifrig die umstrittene App nutzt. Damit dürfte der Hersteller Zugriff auf seine Daten haben
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