Hier ein paar Berichte über die letzten Spiele:
Nach drei Stunden ballte Andy Murray in der vollbesetzten O2-Arena die Faust und holte sich den verdienten Applaus des Publikums ab. Mit 6:4, 6:7 (4:7) und 7:6 (7:3) hatte er zuvor den Spanier Fernando Verdasco besiegt.
Beide Spieler brachten zu Beginn des Matches ihre Aufschlagspiele durch. Doch Murray agierte bei eigenem Service um einiges souveräner und ließ im ersten Durchgang nicht einen Breakball zu. Der Weltranglisten-Achte aus Spanien musste hingegen einige Male um sein Service bangen. Murray konnte beim Stand von 4:4 seine fünfte Chance zum Break nutzen und entschied danach bei eigenem Aufschlag den ersten Satz nach 45 Minuten mit 6:4 für sich.
Verdasco behält die Nerven
Doch wer gedacht hätte, dass dies dem Schotten das nötige Selbstvertrauen gebracht hätte, um sich auch den zweiten Durchgang zu holen, der irrte sich. Bei eigenem Service geriet Murray zwar kaum in Bedrängnis, doch konnte er keine seiner sieben Breakchancen nutzen.
Verdasco gelang es immer wieder, sich aus kniffligen Situationen zu befreien und mit teilweise spektakulären Punkten zu kontern. Murray spielte in diesen Phasen aber auch nicht aggressiv genug um den nötigen Punkt zu erzielen. So ging es folgerichtig in den Tie-Break, den der Madrilene nach einigem hin und her mit 7:4 für sich entschied und somit einen entscheidenden dritten Satz erzwang.
Dieser verlief dann eigentlich wie der Satz zuvor, mit dem Unterschied, dass Murray vorlegen konnte. Breakmöglichkeiten waren aber Mangelware. Lediglich der Brite hat einmal die Gelegenheit, doch Verdasco wehrte diese wie so häufig in souveräner Manier ab.
Daher ging es auch in Durchgang drei in den Tie-Break. Murray behielt die Nerven und holte sich nach drei Stunden Spielzeit, den am Ende verdienten Sieg über den Spanier. Insgesamt hatte der Schotte 15 Punkte mehr erzielt als sein Kontrahent.
Trotz Sieg - Murray muss zittern
Doch man hatte irgendwie das gesamte Match über das Gefühl, dass er ein wenig gehemmt wirkte. Das Publikum feuerte den Lokalmatadoren zwar an, es war jedoch eine gewisse Reserviertheit gegenüber dem Schotten zu spüren. Eine innige Liebe zwischen den Engländern und dem besten britischen Tennisprofi wird es wohl nicht mehr, auch wenn er das Turnier gewinnen sollte. Murray muss wohl einmal in Wimbledon siegen, um auf der Insel geliebt zu werden. Dies ist aber eine andere Geschichte.
Murray zittert aber noch um den Einzug ins Semifinale. Es hängt alles von dem Resultat des Matches zwischen Roger Federer und Juan Martin del Porto ab. Der Schotte ist dann weiter, wenn der Argentinier in zwei Sätzen gegen die Nummer eins der Welt gewinnen sollte, oder falls Federer das Match für sich entscheidet. Gewinnt del Potro in drei, beginnt die Rechnerei aber soweit ist es noch nicht.
Kommentar meinerseits: Murray hat gekämpft und hätte sich den Einzug ins HF redlich verdient.
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Den Weltranglisten-9. Robin Söderling hatte vor den ATP World Tour Finals in London wohl niemand auf der Rechnung. In seinem Auftaktmatch gewann der Schwede, der nur wegen einer Knieverletzung von Andy Roddick ins Turnier der besten Acht nachgerückt war, in zwei Sätzen überraschend gegen Rafael Nadal. Jetzt musste auch der Titelverteidiger und an Nummer drei gesetzte Novak Djokovic dran glauben. Söderling steht damit bereits nach zwei Spielen ohne Satzverlust als erster Halbfinalist fest. Djokovic hat wegen seines Sieges im Auftaktmatch gegen Nikolay Davydenko weiterhin Chancen auf das Semi-Finale.
Djokovic kommt nicht ins Spiel
"Es ist toll", sagte Söderling. "Ich habe zwei Matches gegen die Nummer zwei und drei der Welt glatt gewonnen. Bis jetzt genieße ich es sehr. Aber ich muss noch mindestens zwei Matches spielen. Ich hoffe, dass ich da genauso gut spielen werde." Lob bekam der 25-jährige Debütant auch von seinem Gegner zu hören. "Er hat nichts zu verlieren", sagte der chancenlose Djokovic. "Er hat vier Sätze gewonnen und hat es verdient, sich für das Halbfinale zu qualifizieren. Ich denke, er ist der beste Spieler des Turniers bisher."
Von Anfang an lief wenig beim Favoriten aus Serbien zusammen, der bisher alle fünf Aufeinandertreffen gegen Söderling gewonnen hatte. Die Fehlerrate war auf beiden Seiten hoch. Mitte des ersten Satzes fand Söderling schließlich zu seinem Spiel, während "Nole" weiter verzweifelt seinen Rhythmus und seinen ersten Aufschlag suchte. Dass der Satz erst im Tie-Break entschieden wurde, verdankte Djokovic der nachlässigen Chancenverwertung von Söderling, der drei Satzbälle zum 6:4 nicht nutzen konnte. Im Tie-Break wurde es noch einmal eng, doch mit 7:5 behielt Söderling die Oberhand.
Djokovic lustlos, bei Söderling klappt alles
Mit dem Satzverlust war die Gegenwehr von Djokovic gebrochen. Der 22-Jährige schaffte nur noch die 1:0-Führung. Dann war Schicht im Schacht: Von dem sonst lauthals schimpfenden und mit sich hadernden Serben war nichts mehr zu sehen und zu hören. Söderling setzte Vorhand um Vorhand und wurde vor allem am Netz und bei eigenem Service mit insgesamt zehn Assen immer besser. Djokovic hatte nicht einmal mehr Lust, sich richtig zum Ball zu stellen und schenkte die nächsten Aufschlagspiele zum 1:6-Satzverlust förmlich her. "Er hat einfach super aufgeschlagen. Gefallen an dem Match habe ich nicht gefunden, das ist sicher", sagte Djokovic.
Söderling kann sich nun in aller Ruhe auf sein letztes Gruppenspiel am Freitag gegen den Russen Nikolay Davydenko vorbereiten, der zuvor noch gegen Rafael Nadal antreten muss. "Ich fühle mich topfit, auch wenn es ein sehr langes Jahr war", erklärte Söderling seinen Höhenflug. "Aber ich versuche, dieses Turnier wie jedes andere zu sehen. Bis jetzt hat es funktioniert.
Kommentar meinerseits: Ein bärenstaker Söderling stoppt einen Nole in der Form seines Lebens, Respekt für diese Leistung. Aus der Sicht der Serben betrachtet heißt es aber: besser jetzt, als frühzeitig vielleicht in Melbourne. Aber es ist noch alles drinnen....
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"Es war ein unglaubliches Jahr für mich - auf und abseits des Platzes. Nach dem schwierigen Jahr 2008 wieder dominieren zu können ist großartig - besonders wenn man sich das Niveau ansieht, dass der Sport im Augenblick hat", analysierte Federer.
Lehrstunde nach Rückstand
Nach einem Sieg für den Schweizer sah es im ersten Satz aber nicht aus. Im Gegenteil: Der Schotte schien auf dem besten Weg zu sein, die Match-Bilanz gegen Federer auf sieben Siege in zehn Partien auszubauen. Nach anfänglichem Beschnuppern und langen Slice-Ballwechseln gelang Murray das Break zum 4:2. Bei Federer klappte in dieser Phase wenig, vor allem der Aufschlag und die sonst so starke Vorhand machten der alten und neuen Nummer eins zu schaffen. Drei Breakbälle zum 3:4 vergab Federer leichtfertig. Murray machte nach 43 Minuten schließlich den 6:3-Satzgewinn perfekt.
Im zweiten Durchgang stellte Federer den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Seine Aufschlagquote verbesserte sich von 47 auf knapp 70 Prozent. Dementsprechend sicher agierte Federer bei eigenem Aufschlag und holte seine ersten drei Services zu Null. Murray geriet immer mehr unter Druck und kassierte das erste Break gegen sich zum 2:4. Federer gab diese Führung nicht mehr her und entschied den zweiten Satz für sich.
"Ich habe so schlecht aufgeschlagen - jeder hätte da gut gegen mich ausgesehen heute", haderte Murray mit sich.
Federer zaubert
Was dann folgte glich einer Demontage. Murray brach vollkommen ein und erhielt von einem überragend spielenden Federer eine Lehrstunde. Gerade mal das 1:0 schaffte der Weltranglisten-4. Dann nahm Federer seinen Kontrahenten regelrecht auseinander. Was Federer zu Spielbeginn überhaupt nicht gelingen wollte, klappte zu Spielende: Stops, Lobs, Tempo raus, Tempo rein, Netzangriffe. Der Schweizer spielte sein bestes Tennis des Turniers und hat mit diesem Sieg kräftig Selbstvertrauen getankt für das letzte Gruppenspiel am Donnerstag gegen Juan Martin del Potro. Mit dem Argentinier hat Federer schließlich noch eine Rechnung zu begleichen. Del Potro holte sich gegen den Eidgenossen den Titel bei den US-Open
Kommentar meinerseits: Federer ist nunmal das Maß aller Dinge und haushoher Favorit auf den Sieg. Echt unglaublich wie der nach dieser Enttäuschung in seiner Heimat wieder Auftritt, weltklasse....
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"Ich bin nicht hierher gekommen, um wieder die Nummer eins zu werden, denn dazu spiele ich nicht gut genug", gestand Nadal im Anschluss. "Wenn ich hier gewonnen hätte, würde ich mit mehr Selbstvertrauen zum Davis-Cup-Finale fahren. Doch mir wäre es lieber, ich kann dort auftrumpfen und ich arbeite hart daran, meine Sicherheit zurückzugewinnen."
Der Ehrgeiz aber scheint ungebrochen, Urlaub steht für Nadal vorerst nicht auf dem Plan: "Ich hatte genügend Pausen in diesem Jahr. Ich will jetzt hart arbeiten und wieder mein bestes Tennis spielen können. Da spielt es keine Rolle, ob ich müde bin oder nicht. Für mich geht's schon jetzt los mit Blick auf 2010!"
Nadal erhält Lehrstunde
Was Dawidenko zeitweise ablieferte, war Tennis der absoluten Spitzenklasse. Vor allem im ersten Satz dominierte der Russe klar das Geschehen. Nadal spielte nicht einmal so schlecht, aber Dawidenko ließ dem Weltranglisten-2. vor allem dank seiner zeitweise überragenden Vorhand nicht den Hauch einer Chance. Beim Mallorquiner machte sich Fassungslosigkeit breit angesichts dieser Lehrstunde. Nach 13 Minuten lag Dawidenko bereits 3:0 in Front, erlaubte Nadal nur einen Spielgewinn zum 1:3. Nach nicht einmal einer halben Stunden war der erste Satz mit 6:1 entschieden.
Es sah ganz nach einer Demontage aus. Doch der zweite Satz entwickelte sich ausgeglichener. Nadal agierte offensiver und zog sich nicht mehr meterweit hinter die Grundlinie zurück. Außerdem ließ der Höhenflug Dawidenkos langsam nach. Dem Weltranglisten-7. gelang schließlich doch noch das Break zum 4:2, das er allerdings postwendend wieder aus der Hand gab. Auch wenn sich Nadal aufbäumte und endlich in sein Spiel fand - den dritten Satz konnte der 23-Jährige nicht mehr erzwingen. Dawidenko entschied den Tie-Break in einer hochklassigen Schlussphase mit 7:4 für sich.
Nadal hatte bereits sein Auftaktmatch gegen den Favoriten-Schreck Robin Söderling glatt in zwei Sätzen verloren. Ohne Satzgewinn hat der Spanier nun keine Chancen mehr auf das Halbfinale. Am Freitag stehen die entscheidenden Gruppenspiele zwischen Novak Djokovic und Nadal sowie Dawidenko und Söderling um den zweiten Semi-Final-Platz an. Söderling steht bereist als Halbfinalist fest.
Kommentar meinerseits: Nadal ist einfach noch nicht wieder fit, er tut fast schon Leid, ich merke bei jedem Spiel das er Angeschlagen war... wenn die Konkurrenz dann aber solchen Tennis spielt, wird es um so schwerer wieder rein zu finden....
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Weitere Berichte folgen dann.......