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Das vom Verein "Neustadt gegen Fremdenhass" zum 18. Mal auf dem Marktplatz organisierte Multi-Kulti-Fest hat am Sonntagnachmittag begleitet von teils sehr unschönen Szenen stattgefunden.
Mitglieder des Islamischen Kulturvereins wollten die Bühne stürmen, offenbar weil sie sich von Aussagen des Amnesty-International-Aktivisten Heiko Müller provoziert fühlten. Nur das Eingreifen von Vereinsvertretern verhinderte eine Schlägerei, sogar die Polizei musste schlichten.
Heiko Müller, Landesbeauftragter für Asylfragen der Menschenrechtsorganisation, hatte schon am Vormittag für Aufregung gesorgt. Er warb bei dem Fest dafür, Petitionen von Amnesty International zu unterschreiben - darunter eine, mit der die Freilassung des Schriftstellers Dogan Akhanli aus türkischer Haft gefordert wird. Der Autor setze sich gegen den "Völkermord" an den Armeniern und deren "Abschlachten durch Türken" ein, so Müller.
Diese Stichworte sorgten für Aufregung am nur wenige Meter von der Bühne platzierten Stand des Islamischen Kulturvereins. "Das ist Diskriminierung", "Wir lassen uns nicht beleidigen", "Das stimmt nicht" - so lauteten empörte Rufe. "Im Gegensatz zur Türkei dürfen wir unsere Meinung offen sagen", konterte Müller. Einigen Akteuren des veranstaltenden Vereins gelang es da noch, die Gemüter wieder einigermaßen zu beruhigen.
Das war aber nur das Vorspiel zu einem weitaus heftigeren Vorfall am Nachmittag. "Gleich wird"s spannend", vermutete ein Besucher schon, als Müller da erneut auf die Bühne ging. Als wieder die Worte "Abschlachten" und "Völkermord" fielen, stürmten 20 bis 30 Männer, Frauen und Jugendliche schreiend vom Stand des Islamischen Kulturvereins in Richtung Bühne. Mehrere Vertreter der Veranstalter und einige Besucher stellten sich in den Weg, Müller wiederum rief nach der Polizei, die mit einem Informationsstand auf dem Fest präsent war. Die Stimmung war kurzzeitig äußerst explosiv, einige Besucher verließen - davon offenbar verängstigt - das Fest vorzeitig. Mit viel Mühe gelang es Veranstaltern und Polizisten, für Ruhe zu sorgen.
Das sei ein Fest, bei dem sie sich nicht beleidigen lassen wollen, was Müller sage, stimme nicht, nannten einige der Türken als Grund für ihr Verhalten. "Ich habe gedacht, die hätten sich beruhigt", entgegnete Heiko Müller auf die Frage, warum er seine Worte vom Vormittag wiederholt habe.
Für Irritationen sorgten auch angeblich fundamentalistisch orientierte Schriften an einem von Kurden betriebenen Stand. Diskussionen löste zudem ein Stand der von einigen Kritikern als "islamfeindlich" eingestuften Vereinigung "Pax Europa" an der Ecke Hauptstraße/Marktstraße aus. Eine Vertreterin des Vereins soll mit einer Burka verhüllt über das Fest gegangen sein. Der Verein "Neustadt gegen Fremdenhass" hat angekündigt, die Vorfälle aufarbeiten zu wollen. (ann)
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Tja statt Multikulti wird das ein Monokulti
Mitglieder des Islamischen Kulturvereins wollten die Bühne stürmen, offenbar weil sie sich von Aussagen des Amnesty-International-Aktivisten Heiko Müller provoziert fühlten. Nur das Eingreifen von Vereinsvertretern verhinderte eine Schlägerei, sogar die Polizei musste schlichten.
Heiko Müller, Landesbeauftragter für Asylfragen der Menschenrechtsorganisation, hatte schon am Vormittag für Aufregung gesorgt. Er warb bei dem Fest dafür, Petitionen von Amnesty International zu unterschreiben - darunter eine, mit der die Freilassung des Schriftstellers Dogan Akhanli aus türkischer Haft gefordert wird. Der Autor setze sich gegen den "Völkermord" an den Armeniern und deren "Abschlachten durch Türken" ein, so Müller.
Diese Stichworte sorgten für Aufregung am nur wenige Meter von der Bühne platzierten Stand des Islamischen Kulturvereins. "Das ist Diskriminierung", "Wir lassen uns nicht beleidigen", "Das stimmt nicht" - so lauteten empörte Rufe. "Im Gegensatz zur Türkei dürfen wir unsere Meinung offen sagen", konterte Müller. Einigen Akteuren des veranstaltenden Vereins gelang es da noch, die Gemüter wieder einigermaßen zu beruhigen.
Das war aber nur das Vorspiel zu einem weitaus heftigeren Vorfall am Nachmittag. "Gleich wird"s spannend", vermutete ein Besucher schon, als Müller da erneut auf die Bühne ging. Als wieder die Worte "Abschlachten" und "Völkermord" fielen, stürmten 20 bis 30 Männer, Frauen und Jugendliche schreiend vom Stand des Islamischen Kulturvereins in Richtung Bühne. Mehrere Vertreter der Veranstalter und einige Besucher stellten sich in den Weg, Müller wiederum rief nach der Polizei, die mit einem Informationsstand auf dem Fest präsent war. Die Stimmung war kurzzeitig äußerst explosiv, einige Besucher verließen - davon offenbar verängstigt - das Fest vorzeitig. Mit viel Mühe gelang es Veranstaltern und Polizisten, für Ruhe zu sorgen.
Das sei ein Fest, bei dem sie sich nicht beleidigen lassen wollen, was Müller sage, stimme nicht, nannten einige der Türken als Grund für ihr Verhalten. "Ich habe gedacht, die hätten sich beruhigt", entgegnete Heiko Müller auf die Frage, warum er seine Worte vom Vormittag wiederholt habe.
Für Irritationen sorgten auch angeblich fundamentalistisch orientierte Schriften an einem von Kurden betriebenen Stand. Diskussionen löste zudem ein Stand der von einigen Kritikern als "islamfeindlich" eingestuften Vereinigung "Pax Europa" an der Ecke Hauptstraße/Marktstraße aus. Eine Vertreterin des Vereins soll mit einer Burka verhüllt über das Fest gegangen sein. Der Verein "Neustadt gegen Fremdenhass" hat angekündigt, die Vorfälle aufarbeiten zu wollen. (ann)
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Tja statt Multikulti wird das ein Monokulti