[h=2]US-Strategie gegen Assad: Pentagon plant offenbar härteren Militärschlag in Syrien[/h]
Barack Obama arbeitet noch an einer Zustimmung des US-Kongresses für seinen Militärschlag gegen Syrien. Jetzt berichtet die "Los Angeles Times": Der Angriff soll länger und umfassender werden als bisher geplant. Das Verteidigungsministerium erweitert offenbar die Liste möglicher Angriffsziele.
Washington - Wenn die Quellen der "Los Angeles Times" richtig liegen, dann bereitet sich das Pentagon offenbar auf einen intensiveren Militäreinsatz in Syrien vor als bislang bekannt. Die
Zeitung berichtet unter Berufung auf zwei US-Regierungsvertreter, das Weiße Haus habe das Verteidigungsministerium um eine erweiterte Liste von möglichen Angriffszielen gebeten. Ziel seien intensive Attacken über einen Zeitraum von drei Tagen.
In der US-Regierung wachse die Überzeugung, dass zusätzliche Feuerkraft nötig wäre, um den Truppen von Machthaber
Baschar al-Assad überhaupt Schaden zufügen zu können. Das Pentagon erwäge daher auch den Einsatz von Bombern der Air Force, um fünf Kriegsschiffe zu unterstützen, die im Mittelmeer stationiert sind und Marschflugkörper auf Ziele in
Syrien abfeuern können. Auch Kriegsschiffe im Roten Meer könnten demnach in den Konflikt eingreifen.Zum gegenwärtigen Zeitpunkt handelt es sich jedoch nur um Planspiele. Präsident
Barack Obama, der den Einsatz von Bodentruppen ausgeschlossen hat, hofft auf die Zustimmung des US-Kongresses für einen Militärschlag. Ob er die bekommt,
scheint ungewisser denn je. Wie er sich im Fall einer Ablehnung entscheiden werde, hat Obama bislang nicht bekanntgegeben. Anfang der Woche sind mehrere TV-Interviews geplant, ehe er am Dienstag in einer Rede an die Nation für einen Militärschlag werben will.
In Einzelgesprächen versuchen der Präsident und sein Sicherheitsteam, Kongressmitglieder zu überzeugen. Wie Außenminister
John Kerrybestätigte, werden auch Videos genutzt, um den Schrecken des Chemiewaffeneinsatzes in Syrien zu zeigen. "Diese Aufnahmen machen deutlich, dass echte Menschen, Kinder und Eltern, auf eine Weise betroffen sind, die nirgendwo und von niemandem hingenommen werden darf", sagte Kerry.
Auch die Gegner eines Eingreifens in den
Syrien-Konflikt erhöhen ihre Bemühungen. In einem TV-Spot unterstreicht beispielsweise die liberale Gruppe MoveOn.org die Kriegsmüdigkeit in der Bevölkerung nach den langwierigen Einsätzen im Irak und in Afghanistan. Unter dem Motto "Nicht noch einmal" fordert sie den Kongress auf, gegen Obamas Plan zu stimmen.
Syrien-Konflikt: Pentagon plant angeblich intensiveren Militärschlag - SPIEGEL ONLINE