Der belgische Genozid in Kongo, der oben erwähnte an den Hereros und Namas in Namibia, die britischen Massenverbrechen in Kenia vor ca. 60 Jahren (die Methodik der Folter war schlimmer als die von der IS), Französischer Völkermord in Algerien, Apartheid-Regime mit der Zustimmung des Westens in Angola, Namibia oder Mosambik - all diese Verbrechen existieren in unserer Wahrnehmung als solches gar nicht, noch finden irgendwelche Gedenkveranstaltungen statt.
Der Genozid in Kongo ist beispielsweise von den Zahlen her gesehen grösser als der verübte Nazi-Holocaust an den Juden, wobei den Deutschen im Fall der Juden eine Kollektiv-Schuld eingespritzt wurde, aber ein solches Mitgefühl/-schuld existiert praktisch gar nicht, wenn wir von afrikanischen Holocausten sprechen.
Die deutsche Emigration in Namibia glorifizieren offen ihre Verbrechen an den Namibiern und Belgien ist noch heute noch voll von Statuen von Leopold II (das wäre in etwa so, wenn wir heute noch in Deutschland Statuen von Himmler oder Eichmann hätten). Geschichtlicher Revisionismus, nichts weiteres. Die koloniale Zeit wird zumeist in den Schulen als zivilisierte, abenteuerliche und fortschrittliche Erkundigung beschrieben, wobei man nur am Rande ein paar nicht kontrollierbare Verbrechen erwähnt.