Ein Lächeln...
Die Welt, die mich umgibt, sie lässt mich mehr und mehr suchen. Wo ist die Herzlichkeit, Wärme geblieben? Wärme, nach der sich mein Herz sehnt. Menschen gehen ihrer Arbeit, ihren Aufgaben nach oder bewegen sich von Punkt A zu Punkt B, oft von Alltagssorgen und Stress geplagt mit ernsten Gesichtern. In sich versunken. Mit sich oder den Gerätschaften an und um sich beschäftigt oder abgelenkt. Oh wie selten und deswegen umso kostbarer ist ein auch nur ein kleines aufrichtiges, herzliches Lächeln, das einem begegnet. Und wie erhebend das Gefühl, selbst jemandem ein solches Lächeln auf das Gesicht zaubern zu können.
Diese sympathische junge Frau steht an der Kasse und bedient mich. Sie lächelt mir zu. Lächelt sie? Nein, es ist ein aufgesetztes Lächeln. Fast ärgert es mich, denn ich hasse Künstlichkeit. Ich blicke in ihre müden, so ungemein traurigen Augen. Und bin ob meines bösen Gedanken beschämt und berührt. Was ihr wohl Kummer bereitet? Und wie tapfer sie trotzdem lächelt… Und ich lächle zurück, aber nicht künstlich. Haben sich gerade etwa ihre Mundwinkel um ein paar Millimeter verschoben? Und vor allem die Winkel um ihre schönen, traurigen Augen? Und sehe ich plötzlich tatsächlich ein kleines, wie mir fast scheint dankbares Leuchten in ihnen? Ja, ja, ich glaube schon. D.h. ich bin sicher. Ich habe heute einem traurigen Menschen ein kleines Lächeln, einen kleinen Moment von Freude bereiten können. Ein schöner Tag…