Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Vlachen/Aromunen

Ich zittire mal aus den Buche "Die sterbenden Europäer"

Von Karl-Markus Gauß



Die Aromunen sind eines der ältesten völker Europas, und auch wenn niemand weiß , wie viele sie zählen , weil sie fast nirgends, wo sie leben, als Minderheit anerkannt werden, sind es doch mindestens eine halbe Million, wahrscheinlich aber viel mehr Menschen, die sich zu ihnen rechnen.
Aromunen leben einst überall auf dem Balkan und leben heute in großer Zahl in Griechenland, Mazedonien, Albanien und Rumänien, in geringerer in Serbien und Bulgarien und weitverstreut über alle Kontinente.

Einzig Mazedonien aber , ein junger Statt, der international nicht eben hochangesehen ist, hat sich bisher bereit gefunden, sie im Status einer Volksgruppe anzuerkennen.

Dabei gab es griechische Minister, serbische Akademie-Mitglieder, bulgarische Stattspreisträger, albanische Volkshelden, rumänische Fußballstars und Wiener Bankdirektoren, die Aromunen waren.
Nur dürfte es keiner wissen.
Oder sie sollten es wenigstens nicht allzusehr betonen.
Haben es viellciht selbst nicht mehr gewußt.

Das 20.Jahundert brachte ihnen in allen diesen Ländern, zumal in Bulgarien und in Griechenland, Zwang, Verfolgung, Tod: Sie wurden umgesiedelt, amtlich mit neuen Namen ausgestattet, durften ihre Sprache nicht mehr gebrauchen, ja nicht einmal sagen , daß es sie überhaußt gab, viele ihrer Dörfer wurden verwüstet und Hunderte ihrer Lehrer , Pfarrer, Intellektuellen inhaftiert, in Lager gesteckt, auf entlegene Inseln verfachet.

Dabei haben sie selbst einen eigenen Statt niemals angestrebt, schon die Idee des Nationalstaates mußte ihnen fremd bleiben, weil sievon jeher weitvers´treut siedelten und als Händler wie als nomadisierte Besitzer von Schafherden die großen Räume, die durchlässigen Grenzen brauchten.



Natürlich war Alexander der Große Aromune, sagte Stevo, der Sohn des freundlichen Mannes, der uns vom Flughafen Skopjes abgeholt hatte.


Was sollte er den anderes gewesen sein?

Die Slawen waren erst Jahunderte später auf den Balkan eingewandert.

Die Albaner wurden von allen mazedonischen Natinalitäten gehasst.

Weil sie sich nach und nach die Gasthäuser, die Geschäfte, den Bazar der Städte unter den Nagel reißen.

Warum ihnen das gelang?

Natürlich weil sie die fleißigsten sind, strahlte Karabatak , das ist doch logisch!

Und nach uns Aromunen, und den Juden auf der Welt die tüchtigsten!

Die Albaner kommen überall durch, und in Amerika hätte er mit ihnen sogar freundschaftlichen Verkehr gepflegt.

In Amerika hatten sich nämlich die Mazedonier , die ihm doch am nächsten standen, neidisch von den Aromunen abgewandt.
Wenn zwei aus Skopje auswanderten, war es immer der Aromune, der rasch zu was brachte, und das nahm ihm der schwerfällige Mazedonier, der nach zwanzig Jahren womöglich immer noch in der Fabrik schuften mußte , natürlich übel.

Dem aromunischen Maler Nikola Martin ist in Krusevo ein egenes Museum gewidmet.
Als die Stadt an Serbien fiel, wurde der aromunische Maler sogleich zu Martovic serbiesiert.

1916 besetzten die Bulgaren das Gebiet.

Für viele waren die Mazedonier und Aromunen die für ein Mazedonien und das Erbe Alexannders des Großen wiederaufleben wollten , gefährliche seperatisten , dies es streng zu observieren galt; während Tausende von ihnen deportiert wurden und in Lagern jämmerlich zu Tode kamen, wurde aus Martinovic der verdiente bulgarische Maler Martinov.

Als nach 1945 im föderativ-sozialistischen Jugoslawien die Teilrepublik Mazedonien entstand, wurde Martinov zum großen mazedonischen Künstler Martinovski, der nacheinander Serbe, Bulgare, Mazedonier gewesen war, aber niemals der sein durfte , der er war:ein Aromune.

Um 1900 lebten hier in Krusevo 20000 Menschen, heute sind ed nur mehr rund 6000, von denen vielleicht ein knappes Tausend Aromunen sidn.

Neben Mazedonier haben sich viele Albaner angesiedelt.

Ein Wirtshaus am Stadtrand, in dem Karabatak vor zwanzig Jahren gesessen war , gehörte mittlerweile einem Albaner.

An der Station waren drei albanische Paare ausgestiegen und daruaf hinzuweisen, daß die albaner, oft aus gehäßigkeit und bösen Vorsatz mehr Kinder bekamen als andere Volksgruppen zusammen.

Sie schienen mir etwas heller zu sein als die meisten anderen Bewohner Mazedoniens, mit einen Anflug von Rot und Blond in Harr , blaue oder graue Augen , schlanker auch, und irgendentwas was anderes in ihrem Gang, in ihren Gebärden.

------------------------------------------------------------------------------------



Ja und vor kurzen haben die slawischen Makedonen Nichtsnutz albanische Kaffes, Restaurants, Häuser und Autos zerstört.

Ich glaube der Krieg wird immer wieder von den bulgarenabschaum gefödert nicht der Albaner und der Uck von denen man ja beschuldigt Kriege anzuzetteln um ein Großalbanien zu schaffen.
Sie provozieren uns doch ?

Doch die Albaner haben sich ziemlich ruhig verhalten.
Ein hoher albanischer Politiker hat gesagt , ich zittire von der Zeitung FAKTI, das die Schäden vom Statt gezahlt wird. :D

Aber egal wir erhalten unsere Rechte.

und in ein paar Jahren werden wir die Bevölkerungsstärkste Gruppe in MK sein.


Nix mehr das die albaner wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden nur weil sie kein mazedonisch sprechen können.

Die Slawen sind nichts in Makedonien.
Ohne die albaner würden sie verhungern.

und die Seen in Ohrid und Presspa sind zur hälfte in albanischer Hand.

Und außerdem in allen Städten MKs wo fast nur Albaner leben , fahrt mal da mal hin.

Und vergleicht diese mal mit den Städten in Osten dort wo der Bulgaren-ABSCHAUM lebt!Da gibt es nix!
Alle Geschäfte und Firmen in West-Mk wo die albaner leben werden unterstüzt von den Ausland-albanern.

Also mit den Aromunen haben sie es geschafft aber wenn sie meinen sie könnten uns auch verschwiden lassen ,sähe es schlimm für sie aus.

Also Slawen haltet die Fresse oder verpisst euch ins sibirische Sümpfloch.
 
Vlachen

Die Aromunen: Im Garten der Völker
Fast unbeachtet leben in Europa kleine und kleinste Ethnien

Die Einzigartigkeit Europas besteht nicht allein in der Vielfalt seiner größeren, staatsbildenden Völker. Das kulturelle Mosaik unseres Heimatkontinents gewinnt seine schillernde Farbigkeit erst durch die Gesamtheit aller Ethnien, zu der auch kleine und kleinste Völkerschaften gehören. Was den mitteleuropäischen Raum betrifft, so denke man nur an die Sorben und Friesen in Deutschland, an die fast ausgestorbenen Liven in Lettland, die Goralen in Polen, die Ladiner in Südtirol, die Jassen in Ungarn, die Ruthenen in der Karpatenukraine oder die Gagausen in Moldawien (Bessarabien). Manche dieser Völker sind einer breiteren Öffentlichkeit unbekannt; nicht selten droht der Ethnozid und damit zugleich das Verschwinden einmaliger Sprachen. Daß es trotz aller vereinheitlichenden Tendenzen im Zeitalter der Globalisierung überraschende "Wiedergeburten" von Völkern und Sprachen geben kann, das zeigen eindrucksvoll die Waliser. Auch auf dem Balkan gibt es kleine Völker, die verbissen um ihre kollektive Existenz kämpfen. - Etwa die Pomaken in Bulgarien oder die stark verstreut lebenden Aromunen (oder "Wlachen" bzw. "Mazedo-Romanen" im Unterschied zu den Dako- und Räto-Romanen genannt) .

Letztere finden in der Presse nur höchst selten Erwähnung. In jüngster Zeit etwa mit dem Hinweis der Nachrichtenagentur BETA, daß am 11. Januar in Ostserbien ein Ausschuß zur Gründung einer "Demokratischen Partei der Wlachen in Serbien" gebildet wurde. "Jedes Volk, jede Kultur ist wie eine Blume im Garten der Völker. Stirbt eine Blume, so verliert der Garten an Vielfalt und Schönheit." Mit diesen Worten umschreibt Prof. Vasile Barba, Vorsitzender des "Europäischen Zentrums für Aromunische Studien" in Freiburg, sein Ideal einer künftigen Gestaltung Europas. Selbst aromunischer Herkunft, liegt Barba das Überleben jenes Volkes besonders am Herzen, dessen Sprache eng mit dem Rumänischen verwandt ist und dessen Ursprünge in der römischen Kolonisation des Balkans ab dem 3. Jahrhundert v. Chr. liegen. Als autochthone Bevölkerung, hervorgegangen aus der Vermischung latinisierter Illyrer mit römischen Legionären, leben die Aromunen in fünf Balkanstaaten. Ihre Identität stiftet vor allem die eigene Sprache, die ein für Linguisten hochinteressantes Überbleibsel der alten Balkan-Latinität ist. Um eben diese Muttersprache und damit um die eigenständige Kultur der Aromunen sieht es heute beileibe nicht überall gut aus. Von mehr als 500 000 Aromunisch-Sprachigen zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind noch etwa die Hälfte übriggeblieben - verteilt auf das Gebiet Griechenlands, Mazedoniens, Albaniens, Bulgariens und Serbiens sowie in der Diaspora in Rumänien, Deutschland, den USA und Australien.

Eine aromunische Staatlichkeit existierte bloß im 12. und 13. Jahrhundert in Form der großen, der kleinen und der oberen Walachei. Die in Griechenland beheimateten Aromunen sind ebenso wie die dort lebenden Albaner dem Assimilationsdruck infolge der hellenistischen Staatsidee ausgesetzt, die mit dem rigiden französischen Zentralismus verglichen werden kann. Spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg behandelt Athen die "Kutzowlachen", wie die Aromunen dort genannt werden, als "Hellenen", denen man keine kulturellen Sonderrechte zugesteht. Die traditionellen Siedlungsgebiete der Aromunen in Griechenland liegen in Ägäisch-Mazedonien sowie in Thessalien und Epirus. Trotz der jahrzehntelangen Hellenisierung sind heute noch viele "Kutzowlachen" zweisprachig. Vasile Barba schätzt die Zahl der in Griechenland lebenden Aromunen mit aktiven oder passiven Kenntnissen ihrer Muttersprache auf 600 000 Personen. Allerdings ist es schwierig, überhaupt genaue Angaben zu machen, da entsprechende Volkszählungsdaten fehlen.

Würde man nach der Abstammung gehen, so hätten nach Aussage Barbas dreiviertel aller Bewohner der Balkanhalbinsel auch aromunisches Blut in ihren Adern. Die zweitgrößte aromunische Gruppe ist in Albanien zu Hause, wo sie mit 15 Prozent der drei Millionen Einwohner die stärkste Minderheit stellt. Weitere 15 000 Aromunen leben Prof. Barba zufolge in Serbien und 10 000 in Bulgarien. In Rumänien wohnen etwa 150 000 aromunische Flüchtlinge, die sich nach dem Ersten Weltkrieg in der Dobrudscha niederließen. Am besten ergeht es dem kleinen Volk heute außer in Rumänien in der Republik Mazedonien. Die Regierung in Skopje hat 1996 als erste überhaupt die aromunische Sprache an den Schulen zugelassen. Außerdem sind die Aromunen in der Verfassung als eigenes Volk anerkannt. (MS)
 
Die Aromunen konnten sich seit dem 15. Jahrhundert relativ gut an die neue türkische Herrschaft anpassen. Seit die Grenze des osmanischen Reichs an der Donau lag, herrschte auf dem Balkan Frieden und Sicherheit auf den Straßen. An der wirtschaftlichen Prosperität und dem damit einhergehenden Aufschwung des Handels konnten neben griechischen auch zahlreiche aromunische Kaufleute profitieren. Sie vermittelten den Austausch mit den zentraleuropäischen Ländern, waren aber auch am Balkanhandel der Seerepublik Ragusa (heute Dubrovnik) beteiligt. Im 17. und 18. Jahrhundert besuchten aromunische Kaufleute die Messen und Märkte in Leipzig, Wien und Krakau. Sie ebenso waren in Konstantinopel und in Venedig tätig. Die Heimatregionen dieser Kaufleute erlebten eine kulturelle Blüte, die nicht zuletzt aus den Handelsgewinnen finanziert wurde. Das vorwiegend von Vlachen bewohnte Voskopoja im Südosten Albaniens, gehörte im 17. und 18. Jahrhundert zu den kulturellen Zentren der Orthodoxie auf dem Balkan. Hier entstand eine wissenschaftliche Akademie (mit griechischer Unterrichtssprache) und auch die erste Druckerei Südosteuropas wurde in Voskopoja gegründet. In der Kunst (vor allem Ikonenmalerei und Architektur) wurde ein Stil entwickelt, bei dem sich orientalische Elemente mit Anregungen aus dem Westen verbanden. Auch das nahe gelegene Korça und das mazedonische Bitola wurden in ihrer Blütezeit nicht unwesentlich von den aromunischen Kaufleuten mitgeprägt.

Durch den im 19. Jahrhundert aufgekommenen Nationalismus der Balkanvölker sind die kulturellen Leistungen der Aromunen weitgehend in Vergessenheit geraten, beziehungsweise wurde von der jeweils herrschenden Nation für sich reklamiert. Nur langsam besinnt man sich wieder darauf, wie wichtig die Aromunen unter anderem als Bindeglied zum Westen gewesen sind. In Korca besitzen die Aromunen heute wieder eine eigene orthodoxe Kirche, die ihre Eigenständigkeit im Hinblick auf ihre religiöse Traditionen bewahrt.

http://www.shqiperia.com/foto/galeria/voskopoja/P1010010
 
Stipe schrieb:
Ihr Serben habt auch einen Teil der Walachen assimiliert, also lies dir das lieber durch Jung.


Er soll mal lieber eine Quelle posten bevor er ein Text rein setzt sonst glaubt in kein Schwein was.
 
Ddie Aromunen sind ein Volk die auch heutzutage zu der gesellschaftlichen Elite aller Balkanländer gehört.


Fatos Nano der Premierminister von Albanien ist Aromune.
Wie auch einige Volkshelden die für Albanien gekämpft hatten.
Mutter Theresa behauptet man auch Sie wäre Aromunin , was ich leider bezweifle.
Der Staat Albanien stellt für aomunen keine Statistik das , sie dürfen sich entweder als Albaner , Griechen usw. deklarieren.
Das einzige was Albaner und Aromunen unterscheidet(beide illyrischer Herkunft) ist die Kultur und Religion , die -aromune haben mit der albanischen Kultur (katholisch-muslimisch)nix am Hut und fühlen sich der Kultur der griechichen Minderheit verbunden.a

Die Serben haben Nikola Tesla auch er war Aromune.
Und viele bosnische Serben behauptet sie wären Wlachen , fragt mal einen wenn ihr einen kennt.

In Griechenland und Bulgarien und Rumänien sowieso sind sie auch Elite gewesen und sind es immer noch.
Z.B in Befreiungskampf gegen die Osmanen.
Der Fussballspieler bei Rumänien und Galatasaray Hagi ist Aromune , das hat er nach seinr -karierre zuggeben.

Makedonien als einier Staat das auf der Welt nicht anerkennt , erkennt sie als Volksgruppe an , sie sind mitbegrnder dieses Staates und zurzeit ist der premierminister in makedonien ein Aromune namens Hari Kostov , ja er trägt einen bulgarischen Namen , da die bulgarischen Truppen in beiden Weltkriegen als sie makedonien anektriert haben sie ihre Namen bulgarisiert und einen ov oder ev geben haben am ende.
 
Aromunen

Aromunen

Die Aromunen (auch Vlachen, Zinzaren) haben als nomadische Schaf- und Ziegenhirten, die in saisonbedingten Wanderungen zwischen ihren Sommerweiden im Gebirge und den im Winter schneefreien Weideplätzen in tief gelegenen Regionen und Küstenstreifen pendeln, seit vielen Jhh. die Käse- und Milchversorgung Südosteuropas in Händen. Im Gegensatz zu den griechischsprachigen Sarakatschanen (auch Sarakatsanen) ist ihre *Fernweidewirtschaft oft an reiche Sommerdörfer gebunden. Aus dieser traditionellen Beschäftigung entwickelten sie andere verwandte Berufe wie Lasttierzüchter, Karawanenführer, Teppichweber, Handwerker und, oft verschwiegen, Organisatoren von Raubüberfallen in den Ebenen. Das Transportwesen zu Land zwischen Venedig und Konstantinopel wurde lange Zeit weitgehend von Aromunen durchgeführt. Viele von ihnen eröffneten Handelskontore in nahezu allen Städten Südosteuropas, wurden Silber- und Goldschmiede, *Han-Besitzer, Warenhausinhaber, Bankiers und Politiker. Soziokulturell sind die Aromunen somit bis heute in eine Fernweidewirtschaft betreibende und eine städtische Bevölkerung zu unterteilen.
Der von Weigand im wissenschaftlichen Gebrauch eingeführte Begriff Aromunen geht auf ihre Eigenbezeichnungen zurück, die sich,aus lat. Romanus gebildet haben. "Armân" (pl. Armâńi) nennt sich der Großteil der städtischen aromunischen Bevölkerung und derjenigen Aromunen, deren Fern-weidewirtschaft an Sommerdörfer gebunden ist; „Rrămăn" (pl. Rrămăńi) hingegen nennt sich die aromunische Gruppe der sog. Farscheroten (rum. Fărşeroţi, gr. Arvanitóvlachoi), deren Mehrheit erst im 20. Jh. seßhaft wurde. Nomadische Fernweidewirtschaft, bei der die Hirten in Strohhütten und Fellzelten leben, hat sich daher bei den Farscheroten am längsten erhalten. Neben der Eigenabgrenzung wird diese Einteilung auch durch sprachliche und kulturelle Unterschiede nahegelegt.
Das Aromunische gilt neben dem Meglenorumänischen, dem Istrorumänischen und dem Dakorumänischen als einer der vier Dialekte des Rumänischen. Die Meglenorumänen (auch meglenitische Vlachen), die in Zentralma-kedonien leben und sich selbst als Vlaşi bezeichnen, heben sich vor allem durch unterschiedliche Lebensweise (halbagrarisch, Seidenraupenzucht) und materielle Kultur (v.a. makedoslawische Beeinflussung) von den Aromunen ab. Ihr politisches Schicksal der letzten 150 Jahre teilen sie jedoch mit ihnen. Sie sind wie die Aromunen orthodoxen Glaubens. Eine Ausnahme bildet die Bevölkerung eines Dorfes im Páiko-Gebirge, die im 18. Jh. zum Islam konvertierte und heute in der Türkei lebt. Die Gruppe der Istrorumänen (kroat. Čiči, Čiribiri), die heute noch in geringer Zahl in Istrien lebt und sich selbst Rumuni oder Vlåş nennt, zeichnet sich durch die Eigenständigkeit ihres Dialektes und ihre weit fortgeschrittene Assimilation (z.B. Annahme des katholischen Glaubens) aus.
Es fällt aufgrund des Mangels historischer Belege früher Balkangeschichte und des späten Einsetzens von Schriftzeugnissen schwer, die Ethnogenese der Aromunen eindeutig zu rekonstruieren. Durch die Vermittlung des Wortes "Vlach" durch das Slawische sind sie im 8. Jh. in einer griechischen Aufzeichnung als Vlachorynchínoi erstmals schriftlich nachzuweisen. Im 11. Jh. kommt der Begriff als "Vláchon oditón" (für das 10. Jh.) erstmals alleinstehend vor; nach einem weiteren Beleg des 12. Jhs. für das 10. Jh. häufen sich die ein-schlägigen Textstellen. Die heute aufgrund der dichten linguistischen Verwandtschaft weitgehend akzeptierte Annahme, daß die vier Zweige des Rumänischen auf eine Wurzel zurückgehen, läßt Fragen offen, wie und wann sich die Trennung der romanischen Gruppen Südosteuropas vollzogen hat. Philologen haben diese Trennung auf einen verhältnismäßig späten Zeitpunkt, das 8. oder 9. Jh., festgelegt. Es ist jedoch verfolgbar, daß eine städtische Romania in Makedonien und Thessalien mindestens seit dem 7. Jh. existierte und somit zur Zeit der slawischen Landnahme bereits vorhanden war. Ihre Urhei-mat liegt somit entweder im epiro-makedonischen Raum oder, ausgehend von einer gemeinsamen Wurzel mit den Dakorumänen, in zentralbalkanischen Gebirgsstöcken. Die Gebirge Südserbiens (Kramer 1989) und Hochbulgariens (Schramm 1997) wurden verstärkt als ursprünglicher Ausgangspunkt der Wan-derungen angenommen. In beiden Räumen sind alte romanische Toponyme zu finden, die nicht auf heutige romanische Bevölkerungsgruppen zurückzuführen sind. Die meisten Autoren sehen in den Aromunen romanisierte Nachfahren alteingesessener thrakischer, illyrischer oder griechischer Bevölkerungsgruppen.
Die durch die Fernweidewirtschaft bedingte inselhafte Verbreitung der Aromunen hat den nahezu vollständigen Kontaktverlust zwischen einzelnen aromunischen Gruppen verursacht und somit Beziehungen zu größeren Nachbarvölkern in den Vordergrund gestellt. In der Vergangenheit lösten darüber hinaus politische Bewegungen unterschiedliche Tendenzen ihrer Identität aus, die zu zwei Hauptströmungen führten und in der sog. aromunischen Frage gipfelten. Ein spezifisch aromunisches Selbstverständnis stützt sich auf die wichtige Funktion in Viehwirtschaft, Handel und Transportwesen, den bedeutenden Anteil an den Unabhängigkeitsbestrebungen der jeweiligen Heimatländer, die zahlreichen Mäzene und nicht zuletzt auf die romanische Sprache. Während einzelne Gruppen besonderen Wert auf ihren Status als eigenes Volk legen (1905 erstmals Zuerkennung eines eigenen *Millets durch den *Sultan), identifiziert sich die Mehrheit der Aromunen heute mit den jeweiligen Staatsvölkern. Der alte aromunische Identitätskonflikt zwischen progriechischen und prorumänischen Identitätsmustern erfährt heute in vielen Regionen eine Renaissance, insbesondere außerhalb Griechenlands und Rumäniens, wo die aromunische Frage zugunsten der Staatsvölker gelöst scheint.
Eine zahlenmäßige Einschätzung fallt aufgrund verstreuter Siedlungsweise, weltweiter Diaspora, starker Assimilation und statistischer Verfälschung durch staatsnationale Belange schwer. Die Gesamtzahl aromunischer Aktivsprecher in Südosteuropa dürfte eine halbe Mio. heute nicht überschreiten. Aromunen leben heute über die gesamte Balkanhalbinsel verbreitet mit Siedlungsschwerpunkten in Nordgriechenland (Pindos-Gebirge nebst Ausläufern und umlie-genden Ebenen in Epirus, Thessalien, Makedonien, Vermion-Gebirge, Olymp), Südalbanien (v.a. Distrikte Kolonja, Korça, Pogradec, Vlora, Fier), der Republik Makedonien (Prespa-Ohrid-Raum, Pelagonija, Ebene östlich des Vardars), Rumänien (Dobrudscha) und Bulgarien (West-Rhodopen, Rila).

Auswahlbibliographie

1. Die Aromunen. Sprache, Geschichte, Geographie. Hg. Rupprecht Rohr. Hamburg 1987 (= Balkan-Archiv NF Beih. 5).
2. Avérof-Tositsas, Evángelos: I politiki plevrá tu kutsovlachikú zitímatos [Die politische Seite der kutsovlachischen Frage]. Tríkala 31992.
3. Balamad, Nicholas S.: Can the Vlachs Write Their Own History? In: Journal of the Hellenic Diaspora 17 (1991), S. 9-36.
4. Capidan, Theodor: Die Mazedo-Rumänen. Bukarest 1941.
5. Caragiu Marioteanu, Matilda: Definition einer Volksgruppe. Glotta und Ethnos der Aromunen. In: ÖOH 13 (1971), S. 140-151.
6. Divani, Lena: The Vlachs of Greece and the Italo-Rumanian Propaganda. In: Thetis 3 (1996), S. 195-206.
7. Éxarchos, Giórgis: Avtoi einai oi Vlächoi [Das sind die Vlachen]. Athenai 1994.
8. Gounaris, Vasil C.: Vlachs and "Their own" History. In: Etudes Balcaniques 3-4 (1997), S. 1-13.
9. Hâciu, Anastase N.: Aromânii. Comerţ, industrie, arte, expansiune, civilizaţie [Die Aromunen. Handel, Industrie, Kunst, Verbreitung, Zivilisation]. Focşani 1936.
10. Kramer, Johannes: Rumänisch: Areallinguistik II. Aromunisch. In: Lexikon der Romanistischen Linguistik. Hgg. Günter Holtus u.a. Bd. 3. Tübingen 1989, S. 423-435.
11. Papahaghi, Tache: Aromînii. Grai, folclor, etnografie. Cu o introducere istorică [Die Aromunen. Sprache, Folklore, Ethnographie. Mit einer historischen Einführung]. Bucureşti 1932.
12. Peyfuss, Max D.: Die Aromunische Frage. Ihre Entwicklung von den Ursprüngen bis zum Frieden von Bukarest (1913) und die Haltung Österreich-Ungarns. Wien 1974.
13. Schramm, Gottfried: Ein Damm bricht. Die römische Donaugrenze und die Invasionen des 5.-7. Jahrhunderts im Lichte von Namen und Wörtern. München 1997 (= SOA 100), bes. S. 275-343.
14. Wace, A. J. B.; Thompson, M. S.: The Nomads of the Balkans. An Account of Life and Customs Among the Vlachs of Northern Epirus. New York 1914.
15. Weigand, Gustav: Die Aromunen. Ethnographisch-philologisch-historische Untersuchungen über das Volk der sogenannten Makedo-Romanen oder Zinzaren. 2 Bde. Leipzig 1894-1895.
16. Winnifrith, Tom: The Vlachs. The History of a Balkan People. London 1987.

Thede Kahl, in: Studienhandbuch Östliches Europa, 453ff.
 
Zurück
Oben