Die mächtige Waffenlobby ignoriert oder diskreditiert alle wissenschaftlichen Arbeiten, die belegen, dass der weit verbreitete Waffenbesitz jährlich tausende Menschenleben fordert und sponsert, höchst fragwürdige Studien, die den privaten Waffenbesitz als beste Verteidigung gegen Kriminelle darstellen.
Aber wie man jetzt auch wieder im obigen Fall sieht, geht es ja nicht immer um Mord. Mehr als die Hälfte aller Todesfälle sind Selbstmörder oder Familienmitglieder, die versehentlich getroffen werden. Immer wieder geraten schlecht verwahrte Pistolen oder Gewehre in die Hand von Kindern, die damit auf andere Kinder oder eigene Eltern zielen und sie töten. Das komische an der ganzen Sache ist, die Zahl der Fälle, in denen ein Bürger mit seiner Waffe ein Verbrechen verhindern kann, ist sehr gering. Immer wieder kommt es vor, dass Einbrecher die Waffe des verängstigten Hausherrn an sich reissen und sie gegen ihn richtet.
Zwar sind dank der Arbeit von Brady und anderen die Waffengesetze seit Anfang der neunziger Jahre strikter geworden und einige Städte, die besonders stark unter einer hohen Kriminalitätsrate leiden, haben begonnen, Waffenproduzenten auf Schadenersatz zu verklagen. Aber in der Politik hat immer noch die Waffenlobby das Sagen. Selbst unter den Demokraten sind Einschränkungen des Waffenbesitzes umstritten, so dass bsp. Obama hier zur Minderheit angehört und eine Mehrheit (sowohl bei den Republikanern als auch Demokraten) für eine Verschärfung der Waffengesetze ist nicht in Sicht.