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War die JNA wirklich so stark?

Ich wollte nur ein paar Sätze zu den Vertreibungen während Oluja zu sprechen kommen.
Nach internationalen Quellen haben 200.000 Serben im Laufe dieser Militäroperation das Land verlassen. Alleine davon waren knapp 40.000 Mann der VSK, die einen militärischen Rückzug durchführten und sich nach Westbosnien in die RS absetzten.
Es ist immer sehr schwer zu sagen, wie viele von diesen 160.000 Zivilisten nun aktiv mit der Waffe am Kopf vertrieben worden sind und wie viele noch vor dem Eintreffen kroatischer Truppen geflohen ist.
So war es bei meinen Verwandten in Livno damals auch einige, als serbische Truppen immer näher an die Stadt herankamen, die nach Split oder Zagreb geflohen sind. Nur war es nie persönlich ein Serbe der sie vertrieben hat. Es war der Krieg, die Gefahr, heranrückendes Militär. Nicht die Soldaten selbst.

Ich frage mich was ich tun würde, wenn ich Kinder hätte und dann bekomme ich im Radio mit, dass in den nächsten Tagen feindlichen Truppen das Dorf einnehmen werden. Ich würde meine Familie in Sicherheit bringen - das hat Priorität. Aber auch Nachbarn und Freunde. So kommt es dann schlagartig zu panikartigen Massenfluchten - verständlicher Weise.

Natürlich haben auch Kroaten Serben vertrieben, Häuser angesteckt und weitere schlimme Sachen getan, aber ich glaube die Mehrzahl der Menschen ist nicht mit roher Gewalt brutalst vertrieben worden.

Zudem ist Krieg immer voller Tragödien und besonders bei schnellen Raumgewinnen (siehe Zweiter Weltkrieg an der Ostfront - erst marodieren die Deutschen wie die Bestien und dann erobern die Sowjets alles wieder zurück. Wie viele Menschen bei diesen Raumgewinnen immer vor sich her getrieben worden sind ist unglaublich).
Durch schnelle Gebietsgewinne werden, das zeigt die Militärhistorie, oft Menschen massiv vertrieben und zudem kommt hinzu, dass auch Leute schon weit hinter der Front es mit der Angst zu tun bekommen und in sicherere Gebiete fliehen. Armeen können teilweise eine Art Völkerwanderung auslösen ohne direkt anwesend zu sein.

Es tut mir leid um die unwürdig vertriebene Serben aus Kroatien aber trotzdem ist und bleibt die Oluja ein gedenkwürdiger Tag zur Befreiung Kroatiens und verdient auch den Nationalfeiertag voll und ganz. Diese Operation taugt zum Mythos!
 
Zuletzt bearbeitet:
Livnjak schrieb:
Ich wollte nur ein paar Sätze zu den Vertreibungen während Oluja zu sprechen kommen.
Nach internationalen Quellen haben 200.000 Serben im Laufe dieser Militäroperation das Land verlassen. Alleine davon waren knapp 40.000 Mann der VSK, die einen militärischen Rückzug durchführten und sich nach Westbosnien in die RS absetzten.
Es ist immer sehr schwer zu sagen, wie viele von diesen 160.000 Zivilisten nun aktiv mit der Waffe am Kopf vertrieben worden sind und wie viele noch vor dem Eintreffen kroatischer Truppen geflohen ist.
So war es bei meinen Verwandten in Livno damals auch einige, als serbische Truppen immer näher an die Stadt herankamen, die nach Split oder Zagreb geflohen sind. Nur war es nie persönlich ein Serbe der sie vertrieben hat. Es war der Krieg, die Gefahr, heranrückendes Militär. Nicht die Soldaten selbst.

Ich frage mich was ich tun würde, wenn ich Kinder hätte und dann bekomme ich im Radio mit, dass in den nächsten Tagen feindlichen Truppen das Dorf einnehmen werden. Ich würde meine Familie in Sicherheit bringen - das hat Priorität. Aber auch Nachbarn und Freunde. So kommt es dann schlagartig zu panikartigen Massenfluchten - verständlicher Weise.

Natürlich haben auch Kroaten Serben vertrieben, Häuser angesteckt und weitere schlimme Sachen getan, aber ich glaube die Mehrzahl der Menschen ist nicht mit roher Gewalt brutalst vertrieben worden.

Zudem ist Krieg immer voller Tragödien und besonders bei schnellen Raumgewinnen (siehe Zweiter Weltkrieg an der Ostfront - erst marodieren die Deutschen wie die Bestien und dann erobern die Sowjets alles wieder zurück. Wie viele Menschen bei diesen Raumgewinnen immer vor sich her getrieben worden sind ist unglaublich).
Durch schnelle Gebietsgewinne werden, das zeigt die Militärhistorie, oft Menschen massiv vertrieben und zudem kommt hinzu, dass auch Leute schon weit hinter der Front es mit der Angst zu tun bekommen und in sicherere Gebiete fliehen. Armeen können teilweise eine Art Völkerwanderung auslösen ohne direkt anwesend zu sein.

Es tut mir leid um die unwürdig vertreiben Serben aus Kroatien aber trotzdem ist und bleibt die Oluja ein gedenkwürdiger Tag zur Befreiung Kroatiens und verdient auch den Nationalfeiertag voll und ganz. Diese Operation taugt zum Mythos!
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Sehr guter Beitrag, Danke!

Ich würde, genau wie du, das Gleiche tun, meine Familie beschützen, das ist Jedermanns Instinkt, sollte es auf jeden Fall sein.
Aber, Livnjak, die Flüchtlingstrekks wurden absichtlich beschossen.
Klar wurde Kroatien dadurch sozusagen befreit, aber immerhin ist es eine ethnische Säuberung, weil zu dieser Zeit keine wirkliche Armee, sei es die JNA oder RSK in der Krajina war. Da wurde meines Erachtens gegen die Zivilisten vorgegangen. Und da Tudjman noch so hinterlistig war, auf die amrikanischen, pensionierten Generäle zu hören, verurteile ich das.
Klar haben wir geteilte Meinungen, denn jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung. Daher ist meine, das die grösste ethnische Säuberung nach dem 2 Weltkrieg, der als Nationalfeiertag Kroatiens gefeiert wird, nur noch traurig ist.
Traurig aber wahr!
 
Dado-SG schrieb:
Sehr guter Beitrag, Danke!

Ich würde, genau wie du, das Gleiche tun, meine Familie beschützen, das ist Jedermanns Instinkt, sollte es auf jeden Fall sein.
Aber, Livnjak, die Flüchtlingstrekks wurden absichtlich beschossen.
Klar wurde Kroatien dadurch sozusagen befreit, aber immerhin ist es eine ethnische Säuberung, weil zu dieser Zeit keine wirkliche Armee, sei es die JNA oder RSK in der Krajina war. Da wurde meines Erachtens gegen die Zivilisten vorgegangen. Und da Tudjman noch so hinterlistig war, auf die amrikanischen, pensionierten Generäle zu hören, verurteile ich das.
Klar haben wir geteilte Meinungen, denn jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung. Daher ist meine, das die grösste ethnische Säuberung nach dem 2 Weltkrieg, der als Nationalfeiertag Kroatiens gefeiert wird, nur noch traurig ist.
Traurig aber wahr!
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Das war die größte Befreiung seit der Landung in der Normandie.
Tust grade so als wären die Serben die Guten gewesen, du hast wohl den Arsch offen.
 
Dado-SG schrieb:
Sehr guter Beitrag, Danke!

Ich würde, genau wie du, das Gleiche tun, meine Familie beschützen, das ist Jedermanns Instinkt, sollte es auf jeden Fall sein.
Aber, Livnjak, die Flüchtlingstrekks wurden absichtlich beschossen.
Klar wurde Kroatien dadurch sozusagen befreit, aber immerhin ist es eine ethnische Säuberung, weil zu dieser Zeit keine wirkliche Armee, sei es die JNA oder RSK in der Krajina war. Da wurde meines Erachtens gegen die Zivilisten vorgegangen. Und da Tudjman noch so hinterlistig war, auf die amrikanischen, pensionierten Generäle zu hören, verurteile ich das.
Klar haben wir geteilte Meinungen, denn jeder hat ein Recht auf seine eigene Meinung. Daher ist meine, das die grösste ethnische Säuberung nach dem 2 Weltkrieg, der als Nationalfeiertag Kroatiens gefeiert wird, nur noch traurig ist.
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Versteh mich nicht falsch, aber Russland feiert auch den Große Vaterländischen Krieg und hat dabei mehrere Millionen Deutscher vertrieben und ich denke sie feiern ihn zurecht. Weißt du auf was ich raus will?
Bei Oluja sind glaube ich meines Wissens nach nicht einmal 1000 Zivilisten gestorben.
Wenn in der Vojvodina durch irgendwelche Umstände Ungarn aus der Vojvodina das Gebiet paramilitärisch über Jahre besetzten würden die Serben doch auch dort einmarschieren und bei einem Sieg den Tag bis zum bittersten Ende feiern (wie die nicht mal gewonnene Schlacht auf dem Amselfeld).

Du musst mal versuchen aus einer anderen Perspektive als der serbischen die Oluja bewerten. Stelle dir mal vor du wärst Kroate und dein Land wäre zerschossen, besetzt, bedroht und kriegsmüde. Das Ende des Krieges und damit die endgültig gewonnene Souveränität bedeuten uns Kroaten heute noch sehr viel.
Für die Serben/Jugoslawen aus Serbien war die ganze Kriegszeit viel sicherer. Keine Schüsse und Minen vor der Haustür. Ihre Souveränität entweder als Jugoslawien weiterhin oder Serbien oder Serbien und Montenegro; egal wie, die Sicherheit einen eigenen Staat zu haben war immer da. Für uns Kroaten nicht - und zum Beispiel für die Bosnier noch weniger.
Deshalb bedeutet mir dieser Tag etwas. Ich weiß es noch wie heute, als ich mit meinem Vater gerade zwischen Split und Makarska war und wir im italienischen Radio zuerst hörten, dass kroatischen Truppen weit in die Krajina vorgestoßen sind. O-Ton vom Reporter: Aufgeschnitten wie eine Mortadella!:D
 
Livnjak schrieb:
Versteh mich nicht falsch, aber Russland feiert auch den Große Vaterländischen Krieg und hat dabei mehrere Millionen Deutscher vertrieben und ich denke sie feiern ihn zurecht. Weißt du auf was ich raus will?
Bei Oluja sind glaube ich meines Wissens nach nicht einmal 1000 Zivilisten gestorben.
Wenn in der Vojvodina durch irgendwelche Umstände Ungarn aus der Vojvodina das Gebiet paramilitärisch über Jahre besetzten würden die Serben doch auch dort einmarschieren und bei einem Sieg den Tag bis zum bittersten Ende feiern (wie die nicht mal gewonnene Schlacht auf dem Amselfeld).

Du musst mal versuchen aus einer anderen Perspektive als der serbischen die Oluja bewerten. Stelle dir mal vor du wärst Kroate und dein Land wäre zerschossen, besetzt, bedroht und kriegsmüde. Das Ende des Krieges und damit die endgültig gewonnene Souveränität bedeuten uns Kroaten heute noch sehr viel.
Für die Serben/Jugoslawen aus Serbien war die ganze Kriegszeit viel sicherer. Keine Schüsse und Minen vor der Haustür. Ihre Souveränität entweder als Jugoslawien weiterhin oder Serbien oder Serbien und Montenegro; egal wie, die Sicherheit einen eigenen Staat zu haben war immer da. Für uns Kroaten nicht - und zum Beispiel für die Bosnier noch weniger.
Deshalb bedeutet mir dieser Tag etwas. Ich weiß es noch wie heute, als ich mit meinem Vater gerade zwischen Split und Makarska war und wir im italienischen Radio zuerst hörten, dass kroatischen Truppen weit in die Krajina vorgestoßen sind. O-Ton vom Reporter: Aufgeschnitten wie eine Mortadella!:D
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Ja da muss ich irgendwie Recht geben, wegen den Feiertagen.
Aber, die Schlacht am Amselfeld, "Vidovdan" ist kein Feiertag, sondern ein Trauertag, da wird den Gefallenen gedacht!

Und der Rest, stimmt, ist hart, aber wahr.

Ich bin selber beim Militär, bin Unteroffizier der Lenkwaffensoldaten.
Habe die RS (Rekrutenschule) in Payerne (Schweiz), absolviert.
Da haben wir viele Kurse gehabt, zB. über Minen.
Es wurden zT. Karten gezeigt, von Kroatien oder Bosnien, wo die Minen waren/ sind und wie sie aufgestellt waren.
Da gibt es zT. sehr fiese Minen zB. Springminen. Die wurden nicht zur Tötung der Menschen gemacht, sondern nur zur Verkrüppelung. Da man die Truppen demoralisieren wollte.
Wegen dem hat die Schweizer Armee auch keine Minen im Arsenal, wie sie unmenschlich sind!
 
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