Tihomir schrieb:
An alle mal einige zeilen los zu werden, wenn viele glauben die NATO
hätte aus mitleid den albanern gegenüber serbien bombadiert sei euch gesagt sein ihr albaner seid den amis aber so was von scheißegal....und der NATO erst recht,es ging nur um das eine die voll gefüllten NATO lager endlich leer zu bomben....die sich über 50 jahre gefüllt hatten...so damit die westliche rüstung industrie wieder fleißig produzieren kann um diese lager wieder zu füllen...ist halt ein milliarden geschäft...dann werden fleißig flughäfen gebaut um weiter völker zu unterjochen....siehe mein eigenes diese armseeligen kroaten die ihre seelen dem westen verkauft haben....wie denkt ihr???
wow kaum 2 tage im forum und schon mächtig am wind wirbeln.....
ne eigentlich ist ja nur heisse luft was du von dir gibst...
als serbe müddtest sm bestrn wissen warum die nato dies tat.
ach noch was schon erstaunlich nicht da will die nato ihre lager räumen und serbien bemühte sich am meisten um dies zu bekommen.... 8O
http://www.bundestag.de/parlament/praesidium/reden/2002/007.html
Rede von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse zur Verleihung des Leipziger Buchpreises an Bora Cosic am 24. März 2002
Es gilt das gesprochene Wort
"Der Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung würdigt Verdienste um die europäischen Werte: würdigt Brückenbauer zwischen den verschiedenen europäischen Kulturen und Traditionen, Verdienste um die Verständigung insbesondere mit den Völkern Ost- und Mitteleuropas.
In den letzten Jahren hat Bora Cosic sich immer wieder in Artikeln und Essays gegen Nationalismus und die serbische Großmachtpolitik gewandt. So in den seit 1992 regelmäßig veröffentlichten "Lettre International", das "Schreibheft" brachte mehrere literarische Dossiers. Wir sehen den Grenzgänger der europäischen Verständigung in den gleichzeitigen Publikationen von Kolumnen in der Neuen Züricher Zeitung, in deutschen Tages- und Wochenzeitungen, in der Federal Tribune in Split und in einer neu gegründeten Zeitung in Pristina/Kosovo.
Während der Ära Milosevic war Bora Cosic in Belgrad persona non grata. Er gehörte zu den wenigen serbischen Intellektuellen, die schon früh auf die explosive Situation im Kosovo hinwiesen und sie zu Recht als Apartheid gebrandmarkt haben. Doch auch wir hatten nicht gut genug hingehört und viel zu lange weggesehen. Die blutigen drei Balkankriege, der Terror gegen die jeweils ethnisch "falschen" Bevölkerungsteile, die Flüchtlingskatastrophen, die Massenmorde wie von Srebrenica, und dass schließlich nichts anderes übrig blieb, als im Kosovo-Krieg 1999 mit Bomben Menschenrechte durchzusetzen - das alles war kein Ruhmesblatt internationaler, besonders europäischer Politik. Immerhin gibt es Hinweise, dass wir gelernt haben: Europäische Verantwortung bedeutet frühe Einmischung: zivile Krisenprävention, Konfliktlösung, Friedenskonsolidierung und rechtzeitige Terrorbekämpfung - also bevor es zu spät ist.
Heute ehren wir auch ein bestimmtes Buch: "Die Zollerklärung". Die deutsche Übersetzung ist letztes Jahr bei der Edition Suhrkamp erschienen und seitdem wissen wir, es handelt sich um die schärfste und bewegendste Auseinandersetzung mit der Zerstörung Jugoslawiens, mit dem Verlust der Sprache und der Kultur, mit dem mentalen Irrsinn der Serben während der Milosevics-Diktatur und - mit der erzwungenen Emigration.
Wie hat Günter Grass am Ende seiner neuen Novelle "Im Krebsgang" - gegen den rechten Hass - formuliert: "Das hört nicht auf. Nie hört das auf". "Der Schoß ist fruchtbar noch", hieß es bei Bert Brecht. Dem Diktator wird in Den Haag vor dem Gerichtshof der Vereinten Nationen der Prozeß gemacht. Doch klickt man das Internet an, stößt man auf zahlreiche Solidaritätserklärungen und in fast allen europäischen Ländern auf Unterstützerkomitees für Slobodan Milosevic. Es heißt dort: Die Kosovo-Albaner flohen nicht vor den Serben, sondern vor der Nato. Jugoslawische Truppen halfen nur den Flüchtlingen aus der Gefahrenzone. Und kam es doch einmal zu Erschießungen durch serbische Einheiten, dann geschah das im Kampf gegen den Terrorismus.
Gegen eine solche Umdeutung dessen, was geschehen ist, braucht es Aufklärung, braucht es auch Literatur wie die von Cosic. "An seinen neuen Büchern zeigt seine neue Umgebung vornehmes Desinteresse" hieß es letzten Dezember in der FAZ. Dafür, dass das anders wird, wollen wir uns einsetzen: deshalb - und nicht nur (aber natürlich auch) aus ästhetischen Gründen - hat Bora Cosic den Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung wirklich verdient."
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Sie haben in Artikeln und Essays der letzten Jahre immer wieder gegen das Großmachtstreben der jugoslawischen Führung angeschrieben, wie waren die Reaktionen in Belgrad?
Es hieß von Anfang an, dass ich die serbische Schuld überschätze. Aber ich denke, dass ich relativ objektiv war.
Mit welchen Gefühlen verfolgen Sie den Prozess gegen Miloseviæ in Den Haag, in dem zum ersten Mal seit 50 Jahren ein europäischer Staatsmann für Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Verantwortung gezogen wird?
Ich finde, seine Verteidigung fällt ziemlich ärmlich aus und entspricht nicht gerade dem Bild des geschickten und cleveren Politikers, das er jahrelang aufgebaut hatte. Zu seiner Verteidigung führt er die Schäden der NATO-Bombardierungen in Jugoslawien an. Das ist aber nicht Gegenstand dieses Prozesses. Genauso absurd wäre es gewesen, wenn Göring in Nürnberg versucht hätte, die Nazi-Verbrechen mit der Zerstörung Dresdens durch die Alliierten zu rechtfertigen. Das war auch ein Verbrechen. Aber dadurch werden die monströsen Taten eines Adolf Hitler nicht annulliert.
Wie fallen die Reaktionen in Jugoslawien aus? Sie schrieben einmal: "Bei meinem Volk ist die Fähigkeit zum Verschweigen ziemlich ausgeprägt..."
Leider ist das immer noch so. Wenn ich den Prozess gegen Slobodan Miloseviæ in Den Haag verfolge und von Umfragen auf den Belgrader Straßen höre, dann scheint es, dass sich die Leute in Jugoslawien auch heute nicht mit der jüngsten Vergangenheit auseinandersetzen möchten. Neulich wurde ich in einem Interview für den Radiosender„Free Europe“ gefragt: „Ist das ein Prozess gegen eine Person oder gegen ein ganzes Volk?“ Ich sagte: "Natürlich gegen eine Person, aber wenn sich irgendjemand mit Miloseviæ identifiziert, dann ist es auch ein Prozess gegen diese Person."
http://www.mdr.de/kultur/literatur/176248.html
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