Leo
Gesperrt
An einem regnerischen Tag vor einigen Wochen entschied ich mich meine neue Freizeit zu nutzen und mein
oberflächliches Wissen über den Irak und seine jüngste Geschichte besser zu informieren. In der Bücherei
traf ich auf "Warum tötest du ,Zaid?" von Jürgen Todenhöfer. Ich kannte den Autor aus verschiedenen Statements
zu Problemen der muslimischen Welt. Ich schätzte ihn für seine Selbstkritik als westlicher Politiker,aber der "Antiamerikanismus",der
ihm unterstellt wird nagte ein wenig an seiner Glaubwürdigkeit.
Nun wie dem auch sei,der Mann hat sich mehrere Male im Irak aufgehalten. Seinen letzten,illegalen Aufenthalt im
Land verewigte er in seinem Buch.
Mir wurde schnell klar ,dass ich keine Ahnung über den Irak hatte.
Das ,was uns vom Irak aufgeführt wird prägte auch mein Bild des Irak. Jeden Tag "bei einem Bombenanschlag
34 Tote in Bagdad...", Hort des Terrorismus,ungebildete Araber die Bruderkrieg führen etc.
Meine Erkenntnisse,die möchte ich stichpunktartig zusammenfassen:
- Im Irak kämpft nicht nur die Al Qaida gegen die amerikanische Besatzung
- Al Qaida macht etwa 5% der Kampfhandlungen aus
- im legitimen,irakischen Widerstand(der aus Baathisten,Nationalisten und gemäßigten Islamisten besteht)
sind mehr christliche Araber tätig ,als es Al Qaida-Kämpfer im Irak gibt
-Die USA nutzen ihren Medienmonopol im Land und führt alles auf die Al Qaida zurück
- Die USA unterscheiden nicht zwischen Zivilisten tötenden Terroristen und legitimen ,bewaffneten Widerstand gegen Besatzer
und geht gegen beide im gleichen Maße vor
-Vor der Invasion gab es keine Streitigkeiten zwischen Sunniten und Schiiten. Die meisten Iraker interessiere so etwas gar nicht.
Erst die Politik der USA ,das Vergeben von Spitzenpositionen im Staat nach Religion beispielsweise, legte den Grundbaustein für aktuelle und zukünftige Konflikte
- 80-90% der Terroranschläge im Irak werden von Ausländern ausgeführt und nicht von Irakern selbst
Und kurz das persönliche Schicksal vom Zaid:
Der junge Iraker wurde zur Zeit des Irak-Iran-Krieges geboren,wuchs zur schweren Zeit der UN-Sanktionen(,die die UN damals über das Hussein-Regime
verhängten. Es kostete bis zu 500 000 Kindern den Tod.) und reifte im letzten Krieg zu einem Mann.
Nach dem Verlust seines ersten Bruders, bindete Zaid sich noch stärker an seinen jüngeren Bruder. Beide wollten sich
auf das Studium konzentrieren und blieben unpolitisch. Als auch sein zweiter Bruder von amerikanischen Soldaten erschossen wurde,(wieder "Kollateralschaden")
und Zaid aufgrund von Verdacht zu Verbindungen zu Terroristen ein halbes Jahr in U-Haft gesteckt wurde,schloss er sich dem irakischen Widerstand an.
Er sah keinen Ausweg mehr.
Den Thread hab ich aufgemacht um mein neues Wissen mit euch zu teilen. Ich,und viele andere hier,haben echt keine Ahnung vom Irak (gehabt).
oberflächliches Wissen über den Irak und seine jüngste Geschichte besser zu informieren. In der Bücherei
traf ich auf "Warum tötest du ,Zaid?" von Jürgen Todenhöfer. Ich kannte den Autor aus verschiedenen Statements
zu Problemen der muslimischen Welt. Ich schätzte ihn für seine Selbstkritik als westlicher Politiker,aber der "Antiamerikanismus",der
ihm unterstellt wird nagte ein wenig an seiner Glaubwürdigkeit.
Nun wie dem auch sei,der Mann hat sich mehrere Male im Irak aufgehalten. Seinen letzten,illegalen Aufenthalt im
Land verewigte er in seinem Buch.
Mir wurde schnell klar ,dass ich keine Ahnung über den Irak hatte.
Das ,was uns vom Irak aufgeführt wird prägte auch mein Bild des Irak. Jeden Tag "bei einem Bombenanschlag
34 Tote in Bagdad...", Hort des Terrorismus,ungebildete Araber die Bruderkrieg führen etc.
Meine Erkenntnisse,die möchte ich stichpunktartig zusammenfassen:
- Im Irak kämpft nicht nur die Al Qaida gegen die amerikanische Besatzung
- Al Qaida macht etwa 5% der Kampfhandlungen aus
- im legitimen,irakischen Widerstand(der aus Baathisten,Nationalisten und gemäßigten Islamisten besteht)
sind mehr christliche Araber tätig ,als es Al Qaida-Kämpfer im Irak gibt
-Die USA nutzen ihren Medienmonopol im Land und führt alles auf die Al Qaida zurück
- Die USA unterscheiden nicht zwischen Zivilisten tötenden Terroristen und legitimen ,bewaffneten Widerstand gegen Besatzer
und geht gegen beide im gleichen Maße vor
-Vor der Invasion gab es keine Streitigkeiten zwischen Sunniten und Schiiten. Die meisten Iraker interessiere so etwas gar nicht.
Erst die Politik der USA ,das Vergeben von Spitzenpositionen im Staat nach Religion beispielsweise, legte den Grundbaustein für aktuelle und zukünftige Konflikte
- 80-90% der Terroranschläge im Irak werden von Ausländern ausgeführt und nicht von Irakern selbst
Und kurz das persönliche Schicksal vom Zaid:
Der junge Iraker wurde zur Zeit des Irak-Iran-Krieges geboren,wuchs zur schweren Zeit der UN-Sanktionen(,die die UN damals über das Hussein-Regime
verhängten. Es kostete bis zu 500 000 Kindern den Tod.) und reifte im letzten Krieg zu einem Mann.
Nach dem Verlust seines ersten Bruders, bindete Zaid sich noch stärker an seinen jüngeren Bruder. Beide wollten sich
auf das Studium konzentrieren und blieben unpolitisch. Als auch sein zweiter Bruder von amerikanischen Soldaten erschossen wurde,(wieder "Kollateralschaden")
und Zaid aufgrund von Verdacht zu Verbindungen zu Terroristen ein halbes Jahr in U-Haft gesteckt wurde,schloss er sich dem irakischen Widerstand an.
Er sah keinen Ausweg mehr.
Den Thread hab ich aufgemacht um mein neues Wissen mit euch zu teilen. Ich,und viele andere hier,haben echt keine Ahnung vom Irak (gehabt).