"Was ist mit unserem Kind passiert?" - Babys in Serbien systematisch für tot erklärt und nach Westeuropa verkauft
20.11.14 08:30
Mirjana Novokmet und ihr Mann suchen seit 36 Jahren Antworten.
"Bis heute haben wir keine Antworten"
Baby-Skandal im ehemaligen Jugoslawien und heutigen Serbien: Ärzte sollen dort tausende Neugeborene nach der Geburt systematisch für tot erklärt und für viel Geld an Paare in Nord- und Westeuropa verkauft haben, womöglich auch nach Deutschland. Eltern kämpfen bis heute darum, die Wahrheit zu erfahren – und ihre Kinder teilweise nach Jahrzehnten endlich in die Arme schließen zu können.
So wie Mirjana Novokmet und ihr Mann. Vor 36 Jahren brachte sie in einer Belgrader Klinik einen gesunden Jungen zur Welt. Doch plötzlich sagte man der geschockten Mutter, ihr Kind sei tot. "Das war das schlimmste, was uns je passiert ist. Und bis heute haben wir keine Antworten, finden einfach keine Ruhe", erzählt die heute 55-Jährige. Die Eltern quält die Frage: Was ist mit unserem Sohn passiert?
Das fragt sich seit 23 Jahren auch Gordana Pajic. Sie hat nur einen angeblichen Totenschein ihres Babys. Es noch einmal sehen durften die Eltern nicht – wegen einer Gesetzeslücke, lautete damals die Begründung. "Ich träume jeden Tag von meinem Kind. Ich bin sicher, er lebt irgendwo, ist
heute ein Mann mit einer eigenen
Familie", sagt die 60-Jährige.