""""Das Judentum als Religion entstammt nicht einem Land, sondern einer Ethnie, den Israeliten oder heute Juden. Der mythische Stammvater des israelitischen Volkes Abraham soll laut Thora/Altem Testament aus Urfortgezogen sein, einem Zentrum der sumerischen Kultur, das lag damals nahe der Mündung des Euphrat im heutigen Irak.Daraus könnte man schließen, dass die Israeliten Nachfahren der Sumerer sind. Sumerisch - für das es einen relativ großen Schriftkorpus gibt, da es lange Zeit die wichtigste Sprache im mesopotamischen Raum war und die älteste Schriftsprache der Welt ist - ist allerdings keine semitische Sprache, während das Hebräische der Thora eine westsemitische ("kanaanäische") Sprache und mit dem Arabischen verwandt ist ... bzw. eine nordwestsemitsche Sprache und mit dem Aramäischen verwandt (der sprachlich nächste bekannte Verwandte des Althebräischen war das Phönizische).
Auf jeden Fall haben sich nach der Ursprungsgeschichte, wie sie in Thora/Bibel dargelegt ist, die Israeliten im Lande Kanaan niedergelassen, das liegt im heutigen Israel/Palästina.
Wikipedia: Der früheste Beleg für eine Ethnie „Israel“ ist die auf 1208 v. Chr. datierte Merenptah-Stele, auf welcher der Pharao Merenptah einen Stamm oder ein Volk in Kanaan namens *Ysrjr erwähnt.* (Stichwort Israeliten)
Ein selbstständiges israelitisches Staatsgebiet gab es seit der Eroberung der beiden hebräischen Staaten Israel und Juda im Jahre 722 durch die Assyrer und 586 durch die Babylonier nur noch 165-63 v.u.Z. Schon vor der Eroberung Judäas (das Gebiet des damaligen Israel) durch die Römer zogen viele Israeliten aus dem "Stammland" fort. Mit der Zerstörung des Zweiten Tempels im Jahre 70 und den weiteren Repressalien gegen die Juden wurde die Integrität einer "Nation" Israel zerstört.
Es folgte die Diaspora, die "Verstreuung" der Juden in die Welt, infolge deren sie sich über den gesamten Mittelmeerraum bis nach Deutschland, England, Skandinavien und Osteuropa, aber auch bis China und Indien und später in die Neue Welt ausbreiteten. Als Volk ohne Staat waren die Juden ein kosmopolitisches Volk geworden, das in vielen Ländern zu Hause war und seine Heimat in seiner kulturellen (und religiösen) Identität fand. Was für ein großartiges Bindeglied zwischen den Nationen hätten sie sein können, wenn nicht alle sie als Prügelknaben missbraucht hätten.
Lange vor Polen lebten Juden in Gebieten des Römischen Imperiums in West-/Mitteleuropa, frühester Beleg für die Existenz einer jüdischen Gemeinde in Deutschland ist ein Erlass des römischen Kaisers Konstantin aus dem Jahr 321. Erst im 10. Jhdt. kamen die ersten Juden nach Polen, das aber bald zu einer wichtigen Basis jüdischen Lebens werden sollte.
Wie wichtig übrigens die deutsche Kultur für die Ausformung der Identität der aschkenasischen Juden (der Juden in West-, Mittel, und Osteuropa) war, kann man vielleicht unter anderem daraus erahnen, dass Jiddisch, die Verkehrssprache der Aschkenasim, eine westgermanische Sprache ist, auf der Basis des Mittelhochdeutschen, die für jemanden, der Plattdeutsch kann, durchaus verständlich ist.""""