Ich kann mich noch gut an den 01.12.1998 erinnern, als unsere Abi-Stufe eine Aktion in der Kölner Innenstadt mitorganisiert hat. Damals haben wir die Soli-Schleifen an Passanten für einen Euro verkauft; der Erlös ging ohne Abzüge an die AIDS-Stiftung. Ich war damals total erschrocken, wie wenig die Menschen über diese Krankheit wussten, über die Ansteckungsgefahr, über den Verlauf der Krankheit, über die Lebens- und Überlebensschancen.
Wenn ich mir viele Jugendliche heute anschaue und vor allem anhöre macht mich deren Ignoranz über dieses Thema mehr als nur traurig und wütend. Man sollte meinen, in den letzten 10 Jahren hätte sich in den Köpfen der Menschen die Information über AIDS verinnerlicht, dass jeder Teenager über die Gefahr informiert ist, usw. Weit gefehlt: noch immer gilt das Klischee, die Krankheit wäre eine Schwulen - oder 3. Welt-Krankheit, oder betrifft halt nur Junkies.
AIDS bzw. der HI Virus ist in meinen Augen das tückischste, was es an Krankheiten im 20. und 21. Jahrhundert gibt.
Die einzige Möglichkeit, dieser Krankheit mit Sicherheit auf lange Sicht den Gar aus zu machen, ist umfassende Aufklärung und Vorsicht, so dass sich idealerweise irgendwann gar keiner mehr ansteckt und die Krankheit so gar nicht mehr verbreitet wird.
Wer die Krankheit als solche ums verrecken nicht ernst nehmen will, dem kann ich nur einen Besuch in einem Hospiz empfehlen, in dem auch HIV-Patienten ihrer letzten Tage entgegensehen.