Jemand, der ein Kind adoptieren wilil, sollte nicht an seiner sexuellen Orientierung, seinem Glauben oder Unglauben an einen Gott oder an sonstigen normgerichteten Punkten scheitern. Wenn wir hingehen und -rein hypothetisch- ein Verbot für jene Gruppen der Bevölkerung aussprechen, die in den ein oder anderen Augen nicht in die Norm passen, können wir auch gleich zum Thema Geburtenkontrolle übergehen.
Denn dann geht es lang nicht mehr um das "Wohl des Kindes", welches zur Adoption steht. Sondern es geht darum ein Kind durch Menschen heranziehen zu lassen, die am ehesten den Idealvorstellungen der Norm entsprechen.
Also sollte doch jeder ein Kind bekommen und adoptieren dürfen und können, der sich dieses Kindes annehmen will, kann und der sich darüber im Klaren ist, was ein Kind für eine Verantwortung mit sich bringt. Ganz praxisnah und völlig untheoretisch. Und gerne so Individuell wie möglich.
Ich habe jetzt doch tatsächlich mal das bestehende Adoptionsrecht studiert, und so einfach ist es nicht. Denn man geht davon aus, das die ideale Vorraussetzung für eine Adoption die ist, die einer natürlichen Elternschaft am ähnlichsten ist. D.h.- ein Mann und eine Frau, die nicht miteinander verwandt sind (!) und einen Generationenabstand zum Kind haben (übrigens auch ein sehr wichtiger Punkt. Der Altersabstand ist klar- es soll vermieden werden, daß zwei Rentner plötzlich mit Pubertät in ihren schlimmsten Auswüchsen zu tun haben, für die sie nicht mehr die Kraft haben, und Mann-Frau hängt damit zusammen, daß es einfach die biologische Vorraussetzung dafür ist, Kinder zu bekommen, und man davon ausgeht, daß es damit auch für die psychologische Entwicklung die günstigste Variante ist (mit dem ganzen Drumherum was man über unterschiedliche Verhaltensweisen bei Mann und Frau weiß, sowie auch das spezielle komplementäre Verhältnis, das man bei Geschwistern z.B. nicht hat). Und weil man denkt, daß es für das Kind am wenigsten verwirrend ist, wenn es mit Rollenvorbildern aufwachst, die der biologischen und kulturellen Realität entsprechen. (also nicht Papa und Papa und auch nicht Mama und Papa sind Bruder und Schwester oder anders nah verwandt) Auf der anderen Seite ist die Adoption durch eine Einzelne Person erlaubt, was wiederum zu der Situation führt, daß es theoretisch in jeder Art von Partnerschaft möglich ist, ein Kind zu adoptieren- allerdings mit rechtlicher Unsicherheit für jeweils einen Partner.
Zu den Studien über homosexuelle Elternschaft- die meisten dieser Kinder wachsen bei ihren Müttern auf, und haben regelmäßigen Kontakt zu ihren Vätern. D.h. die Studie sagt letztendlich nur aus, daß ein Kind mit normalem Rollenvorbild und klarer Herkunft kein Problem damit, in einer homosexuellen Beziehung aufzuwachsen. Es sagt nichts aus über Kinder, die von klein auf diese Klarheit nicht haben (Leihmutter und zwei Papas, Samenbank und zwei Mamas, Zwei Mamas und zwei Papas, weil zwei homosexuelle Pärchen sich über Kreuz "aushelfen" etc.). Ich finde, daß die Diskussion pro Homosexuellenadoption eigentlich genauso ideologisch geführt wird, wie man es der gegnerischen Position vorwirft. Denn wenn es egal ist, ob ein Kind zwei Papas oder Mama und Papa hat, weil nur die Position der gesellschaftlichen Gleichberechtigung der Adoptiveltern eine Rolle spielt- warum sollen dann Geschwister nicht adoptieren? Oder Dreierkonstellationen oder was weiß ich was? Prinzipiell finde ich Adoptionen durch Homosexuelle Eltern O.K., aber als offene Adoption- also eben unter den Vorraussetzungen, die sich laut Studie bewährt haben. Also das das Kind mit der Klarheit aufwächst- das ist meine Mutter, weil sie mich geboren hat, mein Vater hat mich gezeugt, wenn ich will, kann ich Kontakt haben, und bei x und y wachse ich auf (und werde ich geliebt und unterstützt)- es kann zwei Erziehungsberechtigte gleichen Geschlechts geben, aber nicht zwei Väter oder zwei Mütter, daß ist einfach Theater und ignoriert existentielle Tatsachen (nicht festgelegte Normen!)was wiederum nicht gesund sein kann.
Noch ein interessanter Punkt- bei Adoptionen haben Kinder das Recht, zu entscheiden, ob sie zustimmen, oder nicht. Das wird in der ganzen Diskussion überhaupt nicht berücksichtigt- ist es für die Kinder egal, oder möchten sie lieber die Ramafamilie (zumindest bei Älteren)? Außerdem müssen die Eltern des zur Adoption freigegebenen Kindes zustimmen.