Ich habe etwas über den freien Willen geschrieben, den Paulus und Luther für nichtig erklären, denn nur durch Gnade... Steht bei Johannes etwas davon? Wenn nicht, dann weiß ich nicht warum du das nicht einfach schreibst. Ich argumentiere ohne Bibelverse. Wir stehen hier nicht vor Gericht.
Was ist denn der Glaube an Jesus? Das neue Testament besteht vor allem aus Berichten über Taten des Jesus. Auch wenn er selbst spricht, dann sind es klare Worte, logische Vergleiche. Wenn allein der Glaube zählt, wogegen hat Jesus dann gekämpft? Er ist doch der Erneuerer, wieso sollte er das predigen, was es schon gab, Gehorsam durch Glaube. Es geht darum was man für ein Mensch ist, durch das was man wie man handelt. Der Glaube ist die Kraft, die dazu nötig ist. Es geht um das hier und jetzt, das Himmelreich ist der Bonus. Ließt du diesen Vers solo und interpretierst ihn nur, ohne das andere zu kennen, dann stimmt vieles andere nicht mehr. Matthäus 25, die Weltrettung-Geschichte...Oder? weiß nicht mehr genau. Auch von Lukas findest du vieles. Allerdings gibt es auch bei Lukas (?) die Gnade-Passagen. In der Gesamtheit reicht Glaube und Schrift alleine aber nicht. Damit wäre nichts erneuert gewesen. Gnade als Geschenk ist nichts anderes als der Glaube des auserwählten Volkes.
Wenn du mich nicht ernst nehmen willst, antworte nicht. Falls du nicht in der Lage bist ohne Verse zu argumentieren, dann lass das auch lieber. Denkverbote gibt es für mich nicht, das wäre Blasphemie. Die Bibel ist auch keine Anleitung dazu sich über andere Menschen zu stellen. Im Gegenteil, das interessante am Christentum ist die Selbstbezogenheit. Erst der Balken aus dem eigenen Auge, bevor du dich um den Stachel im Auge deines Gegenüber kümmerst..(grob) Und viele andere Beispiele. Wer ohne Sünde ist.... Es gibt massig davon.
Hier erlebe ich ständig Angriffe auf Andersgläubige, die damit gerechtfertigt werden, dass sie gerettet werden müssten. Zutiefst christlich ist, zuerst den eigenen Stall aufzuräumen. Deswegen ist Karl-Heinz Deschner der wahre Held des Christentums. Leider zu selten gelesen.
Seit tausenden Jahren schaffen Menschen Wunder mit Worten, ob mit einem Gedicht, das den Herrscher so berührte, dass sie mehr und mehr davon wollte, oder die Erschaffung von Epen wie Ilias oder die Odyssee, wie lange prägen die Werke schon unsere Kultur? Worte sind Sprache, Sprache ist unser Denken, das Bewusstsein vielleicht der Beweis, dass wir überhaupt existieren, weil wir uns mitteilen können. Diktatoren fürchten sich mit gutem Grund. Ein Blatt Papier in den richtigen Händen, kann zu mehr fähig sein als eine Armee. Wir erschaffen Welten mit Worten und ergründen sie immerfort. Die Bibel, der Koran, die Ilias, und viele andere großartige Werke, das sind die Abdrücke unserer Existenz, und also nichts womit man leichtsinnig umgehen sollte. Martin Luther, ein hassender Mensch, hat die Welt mit Worten kleiner und kleiner gemacht, genau wie seine geistigen Vor- und Nachfahren . Was will man darüber anderes als Gleichgültigkeit empfinden?
Die alte Dame in der Kirche, die eine Kerze anzündet, für ihre Lieben und den Rosenkranz betet, sie glaubt so ein guter Mensch bleiben zu können, die mag schräg wirken. Aber niemand hat das Recht, auf sie herab zu blicken und zu sagen: Das ist keine Christin, sie glaubt nicht an Gott. Der Atheist ist vielleicht enttäuscht, von all den Lügen, die er erkennt und voller Wut auf "diesen Gott", der von Kirchenvätern erschaffen ist, aber an jedem Tag ist hilfsbereit, tut was in seiner Macht steht, ohne nur eine Sekunde zu zögern. Niemand hat das Recht sich über ihn zu stellen und zu Urteilen. Falls ich mich irre ist es gut, dann verzichte ich liebend gern auf das ewige Leben und freue mich doppelt über jeden Tag, den ich ohne enge Stirn verbringen durfte.