C
Crane
Guest
Aus aktuellem Anlass möchte ich hier mal erklären, wie diese kleine Regel Jesu aufzufassen ist und was da alles hintersteckt.
Es geht um den Satz: "Wenn dir einer auf die rechte Backe haut, dann halte ihm deine Linke hin!"
Diese Einstellung ist nur im Christentum enthalten, aber nicht im Judentum und im Islam.
Ich habe nun von einem Moslem gehört, dass er diese Regel auch nicht richtig findet aus zwei Gründen.
Einmal sei es ziemlich "unrealistisch" sich so zu verhalten und demjenigen, der einen schlägt, einfach seine Linke hinzuhalten, anstatt sich zu wehren.
Und zum anderen würde es nur dazu führen, dass man im Endeffekt solange geschlagen wird, bis man stirbt. "Und damit sei keinem geholfen!"
Nun, um diesen Satz zu verstehen muss man eigentlich nur eine einzige Sache wissen.
Im Christentum (oder besser Jesus) ging davon aus, dass im Grunde genommen alle Menschen gute Menschen sind. Dass alle Menschen als gute Menschen geboren werden und nie von selbst auf die Idee kommen würden andere Menschen, die ihnen nie etwas getan haben, zu hassen oder ihnen etwas antun zu wollen. Dass in jedem von uns, auch diejenigen, die nicht immer gut behandelt wurden, einen guten Keim sich in tragen.
Ihr müsst euch einfach folgende Situation vorstellen. Ich weiß nicht von euch, wer schon mal eine Person, die er eigentlich mag oder zumindest nichts gegen sie hat, geschlagen hat.
Diese Person hat irgendwas gemacht, was euch ziemlich wütend gemacht hat. Ihr seid einfach ziemlich wütend, weil ihr wegen ihr totale Probleme habt, etwas wertvolles zerstört wurde und diese Person euch auch noch beleidigt und weiter provoziert. Und dann rastet ihr völlig aus und schlägt zu.
Was würde passieren, wenn diese Person jetzt...
a) zurückschlagen würde?
b) sprichwörtlich die linke Wange hinhält?
Im ersten Fall ist die Antwort klar. Es würde zu einer mächtigen Schlägerei kommen mit unabsehbaren Folgen. Gerade wenn man sich als Kind oft geprügelt hat und dann langsam zu einem Mann heranwächst, merkt man irgendwann, das Schläge kein blödes Spiel mehr sind, sondern töten können.
Im zweiten Fall könnte folgendes passieren. Das ihr der geschlagenen Person in die Augen schaut, und plötzlich merkt, dass ihr zu weit gegangen seid. Dass es keinen Sinn macht sich deswegen zu schlagen und zumindest eine Entschudligung angebracht wäre. Den meisten Menschen wird dann auch klar, was für eine Kleinigkeit euch im Endeffekt so aufgeregt hat.
Wenn sich die Menschen wirklich nahestehen, dann funktioniert das immer. Oder eben, wenn der Täter einfach nur ein Mensch ist und erkennt, dass der andere eben auch nur ein Mensch ist.
Nun noch ein Beispiel von einer Person, die sich diese Regel zur hand genommen hat und damit weltbewegendes erreicht hat. Die Rede ist von Mahatma Ghandi, der Indien gewaltlos in die Unabhängigkeit geführt hat.
Die Briten waren die Kolonialmacht und das einzige was ihre Macht legitimierte war ihre militärische Überlegenheit. Ghandi hat es geschafft seine Anhänger und praktisch alle Inder davon zu überzeugen sich einfach nicht mehr dem Befehl der Briten unterzuordnen, trotz der Androhung von Gewalt und Mord. Die briten droten damit, jeden halbtot zu prügeln, der sich ihnen nicht unterwirft. Und das taten sie dann auch, und nachdem das Opfer wieder zurück zur Arbeit geschickt wurde, hat es wieder den Befehl verweigert und sich zur Schlange angestellt der Leute, die sich verprügeln lassen wollten.
Die Briten hätten ohne Mühe Massaker an den Indern anrichten können, wenn nicht sogar den größten Genozid aller Zeiten. Doch das haben sie nicht getan. Die Briten waren es irgendwann Leid diese Menschen zu verprügeln und zu demütigen, die ihnen nie etwas getan haben.
Wer sich zu diesem Thema interessiert, der sollte sich gerne einfach mal über die Person Mahatma Ghandi informieren.
Ich habe vor Kurzem wieder das Interview mit Saddam Hussein gesehen, bevor die USA den Irak angegriffen hat. Dort hatte er mehrmals gesagt, dass er keinen Krieg will und keine Massenvernichtungswaffen besitzt. Jetzt sollen die Inspekteure im Irak natürlich an ihrer Arbeit trotzdem gehindert worden sein. Was das betrifft, kann ich wenig sagen. Aber wenn Saddam wirklich keinen Krieg wollte, wieso haben seine Truppen dann gekämpft, obwohl zudem klar war, dass es keine Chance gab, dieses Krieg zu gewinnen.
Ich habe mich gefragt, was wäre passiert, wenn der Irak sich nicht gewehrt hätte? Wenn sie nicht versucht hätten die Flugzeuge abzuschießen, wenn sie die amerikanischen Soldaten ungehindert ins Land gelassen hätten usw.
Hätten die Amerikaner dann diesen Krieg führen können? Hätten sie ins Land einmaschieren hunderttausend Iraker erschießen und letztendlich Saddam hängen können, wenn ihnen niemand dort etwas getan hätte?
Es wird wohl immer unbeantwortet bleiben.
Ich habe eigentlich noch einen weiteren Punkt zu erwähnen, aber ich lasse erstmal, weil der Beitrag ohnehin schon zu lang geworden ist. Vielleicht stellt ja zufällig jemand die richtigen Fragen.
Es geht um den Satz: "Wenn dir einer auf die rechte Backe haut, dann halte ihm deine Linke hin!"
Diese Einstellung ist nur im Christentum enthalten, aber nicht im Judentum und im Islam.
Ich habe nun von einem Moslem gehört, dass er diese Regel auch nicht richtig findet aus zwei Gründen.
Einmal sei es ziemlich "unrealistisch" sich so zu verhalten und demjenigen, der einen schlägt, einfach seine Linke hinzuhalten, anstatt sich zu wehren.
Und zum anderen würde es nur dazu führen, dass man im Endeffekt solange geschlagen wird, bis man stirbt. "Und damit sei keinem geholfen!"
Nun, um diesen Satz zu verstehen muss man eigentlich nur eine einzige Sache wissen.
Im Christentum (oder besser Jesus) ging davon aus, dass im Grunde genommen alle Menschen gute Menschen sind. Dass alle Menschen als gute Menschen geboren werden und nie von selbst auf die Idee kommen würden andere Menschen, die ihnen nie etwas getan haben, zu hassen oder ihnen etwas antun zu wollen. Dass in jedem von uns, auch diejenigen, die nicht immer gut behandelt wurden, einen guten Keim sich in tragen.
Ihr müsst euch einfach folgende Situation vorstellen. Ich weiß nicht von euch, wer schon mal eine Person, die er eigentlich mag oder zumindest nichts gegen sie hat, geschlagen hat.
Diese Person hat irgendwas gemacht, was euch ziemlich wütend gemacht hat. Ihr seid einfach ziemlich wütend, weil ihr wegen ihr totale Probleme habt, etwas wertvolles zerstört wurde und diese Person euch auch noch beleidigt und weiter provoziert. Und dann rastet ihr völlig aus und schlägt zu.
Was würde passieren, wenn diese Person jetzt...
a) zurückschlagen würde?
b) sprichwörtlich die linke Wange hinhält?
Im ersten Fall ist die Antwort klar. Es würde zu einer mächtigen Schlägerei kommen mit unabsehbaren Folgen. Gerade wenn man sich als Kind oft geprügelt hat und dann langsam zu einem Mann heranwächst, merkt man irgendwann, das Schläge kein blödes Spiel mehr sind, sondern töten können.
Im zweiten Fall könnte folgendes passieren. Das ihr der geschlagenen Person in die Augen schaut, und plötzlich merkt, dass ihr zu weit gegangen seid. Dass es keinen Sinn macht sich deswegen zu schlagen und zumindest eine Entschudligung angebracht wäre. Den meisten Menschen wird dann auch klar, was für eine Kleinigkeit euch im Endeffekt so aufgeregt hat.
Wenn sich die Menschen wirklich nahestehen, dann funktioniert das immer. Oder eben, wenn der Täter einfach nur ein Mensch ist und erkennt, dass der andere eben auch nur ein Mensch ist.
Nun noch ein Beispiel von einer Person, die sich diese Regel zur hand genommen hat und damit weltbewegendes erreicht hat. Die Rede ist von Mahatma Ghandi, der Indien gewaltlos in die Unabhängigkeit geführt hat.
Die Briten waren die Kolonialmacht und das einzige was ihre Macht legitimierte war ihre militärische Überlegenheit. Ghandi hat es geschafft seine Anhänger und praktisch alle Inder davon zu überzeugen sich einfach nicht mehr dem Befehl der Briten unterzuordnen, trotz der Androhung von Gewalt und Mord. Die briten droten damit, jeden halbtot zu prügeln, der sich ihnen nicht unterwirft. Und das taten sie dann auch, und nachdem das Opfer wieder zurück zur Arbeit geschickt wurde, hat es wieder den Befehl verweigert und sich zur Schlange angestellt der Leute, die sich verprügeln lassen wollten.
Die Briten hätten ohne Mühe Massaker an den Indern anrichten können, wenn nicht sogar den größten Genozid aller Zeiten. Doch das haben sie nicht getan. Die Briten waren es irgendwann Leid diese Menschen zu verprügeln und zu demütigen, die ihnen nie etwas getan haben.
Wer sich zu diesem Thema interessiert, der sollte sich gerne einfach mal über die Person Mahatma Ghandi informieren.
Ich habe vor Kurzem wieder das Interview mit Saddam Hussein gesehen, bevor die USA den Irak angegriffen hat. Dort hatte er mehrmals gesagt, dass er keinen Krieg will und keine Massenvernichtungswaffen besitzt. Jetzt sollen die Inspekteure im Irak natürlich an ihrer Arbeit trotzdem gehindert worden sein. Was das betrifft, kann ich wenig sagen. Aber wenn Saddam wirklich keinen Krieg wollte, wieso haben seine Truppen dann gekämpft, obwohl zudem klar war, dass es keine Chance gab, dieses Krieg zu gewinnen.
Ich habe mich gefragt, was wäre passiert, wenn der Irak sich nicht gewehrt hätte? Wenn sie nicht versucht hätten die Flugzeuge abzuschießen, wenn sie die amerikanischen Soldaten ungehindert ins Land gelassen hätten usw.
Hätten die Amerikaner dann diesen Krieg führen können? Hätten sie ins Land einmaschieren hunderttausend Iraker erschießen und letztendlich Saddam hängen können, wenn ihnen niemand dort etwas getan hätte?
Es wird wohl immer unbeantwortet bleiben.
Ich habe eigentlich noch einen weiteren Punkt zu erwähnen, aber ich lasse erstmal, weil der Beitrag ohnehin schon zu lang geworden ist. Vielleicht stellt ja zufällig jemand die richtigen Fragen.