
Dann hätten wir noch die wirtschaftliche Ungleichheit im Königreich Jugoslawien (1918–1941)
1. Unterschiedliche Ausgangslagen: Nord gegen Süd
Kroatien und Slowenien profitierten vom früheren Habsburg-Einfluss mit besserer Infrastruktur und industriellen Strukturen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie Teil eines überwiegend agrarischen Landes, dessen politisches Zentrum in Belgrad lag. Das führte zur Einschränkung ihrer Handelsmöglichkeiten und wirtschaftlichen Benachteiligung
Bosnien, Kosovo, Mazedonien waren weniger entwickelt: kleine Parzellen, hohe Analphabetenraten in der Bevölkerung und fehlende Kreditstrukturen. Die Armen verschuldeten sich, viele mussten Land verkaufen oder verließen das Land
2. Staatliche Protektion für serbische Regionen
Die Regierung verfolgte autarke Wirtschaftspolitik, baute industrielle Entwicklung vor allem in Serbien und Bosnien aus (z. B. Rüstungsbetriebe) und unterstützte bevorzugt serbische Unternehmen über Kredite und Aufträge
Staatliche Arbeitsplätze, Monopole (Eisen, Tabak, Salz, Banken) und öffentliche Infrastruktur waren eng mit herrschenden serbischen Kreisen verknüpft – Förderung durch Korruption und Patronage auf Kosten der kroatischen, bosnischen und albanischen Eliten
3. Landreformen als Kontrollinstrument
Die Agrarreform von 1919 enthielt zwar Umverteilungen, diente aber vor allem dazu, loyale (v. a. serbische) Veteranen zu begünstigen. Viele Landbesitzer in Muslimisch dominierten Regionen wurden enteignet. Projektisch wurde Land unter dem Vorwand der Reform in Serbien und Bosnien verteilt – oft ohne echten Ausgleich
Nach 1918 wurden zahlreiche Ländereien, vor allem im kroatischen Raum, enteignet – offiziell im Rahmen von Landreformen. Diese Reformen wurden jedoch oft genutzt, um kroatische Grundbesitzer und katholische Institutionen zu schwächen.
Der Großteil der enteigneten Flächen kam Serben und orthodoxen Institutionen zugute oder wurde an serbische Veteranen verteilt.
1. Unterschiedliche Ausgangslagen: Nord gegen Süd
Kroatien und Slowenien profitierten vom früheren Habsburg-Einfluss mit besserer Infrastruktur und industriellen Strukturen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie Teil eines überwiegend agrarischen Landes, dessen politisches Zentrum in Belgrad lag. Das führte zur Einschränkung ihrer Handelsmöglichkeiten und wirtschaftlichen Benachteiligung
Bosnien, Kosovo, Mazedonien waren weniger entwickelt: kleine Parzellen, hohe Analphabetenraten in der Bevölkerung und fehlende Kreditstrukturen. Die Armen verschuldeten sich, viele mussten Land verkaufen oder verließen das Land
2. Staatliche Protektion für serbische Regionen
Die Regierung verfolgte autarke Wirtschaftspolitik, baute industrielle Entwicklung vor allem in Serbien und Bosnien aus (z. B. Rüstungsbetriebe) und unterstützte bevorzugt serbische Unternehmen über Kredite und Aufträge
Staatliche Arbeitsplätze, Monopole (Eisen, Tabak, Salz, Banken) und öffentliche Infrastruktur waren eng mit herrschenden serbischen Kreisen verknüpft – Förderung durch Korruption und Patronage auf Kosten der kroatischen, bosnischen und albanischen Eliten
3. Landreformen als Kontrollinstrument
Die Agrarreform von 1919 enthielt zwar Umverteilungen, diente aber vor allem dazu, loyale (v. a. serbische) Veteranen zu begünstigen. Viele Landbesitzer in Muslimisch dominierten Regionen wurden enteignet. Projektisch wurde Land unter dem Vorwand der Reform in Serbien und Bosnien verteilt – oft ohne echten Ausgleich
Nach 1918 wurden zahlreiche Ländereien, vor allem im kroatischen Raum, enteignet – offiziell im Rahmen von Landreformen. Diese Reformen wurden jedoch oft genutzt, um kroatische Grundbesitzer und katholische Institutionen zu schwächen.
Der Großteil der enteigneten Flächen kam Serben und orthodoxen Institutionen zugute oder wurde an serbische Veteranen verteilt.