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Wenn Republik Srpska keine Sezession Recht hat wegen 90er Krieg, dann hatte es Bosnien und Kroatie auch nicht 91/92 wegen den Völkermord an Serben 2WK

Dann hätten wir noch die wirtschaftliche Ungleichheit im Königreich Jugoslawien (1918–1941)
1. Unterschiedliche Ausgangslagen: Nord gegen Süd
Kroatien und Slowenien profitierten vom früheren Habsburg-Einfluss mit besserer Infrastruktur und industriellen Strukturen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie Teil eines überwiegend agrarischen Landes, dessen politisches Zentrum in Belgrad lag. Das führte zur Einschränkung ihrer Handelsmöglichkeiten und wirtschaftlichen Benachteiligung

Bosnien, Kosovo, Mazedonien waren weniger entwickelt: kleine Parzellen, hohe Analphabetenraten in der Bevölkerung und fehlende Kreditstrukturen. Die Armen verschuldeten sich, viele mussten Land verkaufen oder verließen das Land

2. Staatliche Protektion für serbische Regionen
Die Regierung verfolgte autarke Wirtschaftspolitik, baute industrielle Entwicklung vor allem in Serbien und Bosnien aus (z. B. Rüstungsbetriebe) und unterstützte bevorzugt serbische Unternehmen über Kredite und Aufträge
Staatliche Arbeitsplätze, Monopole (Eisen, Tabak, Salz, Banken) und öffentliche Infrastruktur waren eng mit herrschenden serbischen Kreisen verknüpft – Förderung durch Korruption und Patronage auf Kosten der kroatischen, bosnischen und albanischen Eliten

3. Landreformen als Kontrollinstrument
Die Agrarreform von 1919 enthielt zwar Umverteilungen, diente aber vor allem dazu, loyale (v. a. serbische) Veteranen zu begünstigen. Viele Landbesitzer in Muslimisch dominierten Regionen wurden enteignet. Projektisch wurde Land unter dem Vorwand der Reform in Serbien und Bosnien verteilt – oft ohne echten Ausgleich
Nach 1918 wurden zahlreiche Ländereien, vor allem im kroatischen Raum, enteignet – offiziell im Rahmen von Landreformen. Diese Reformen wurden jedoch oft genutzt, um kroatische Grundbesitzer und katholische Institutionen zu schwächen.
Der Großteil der enteigneten Flächen kam Serben und orthodoxen Institutionen zugute oder wurde an serbische Veteranen verteilt.
 
Dann eine Gegenüberstellung, hat ChatGPT dabei geholfen:
Kroatien in der K&K-Monarchie vs. im Königreich Jugoslawien

1. Kroatien in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie (K&K)
Kroatien war Teil der Königlichen ungarischen Krone und hatte im Rahmen der Doppelmonarchie gewisse autonome Rechte:
Eigene finanzielle Selbstverwaltung in gewissen Bereichen, z.B. Steuereinnahmen und lokale Haushalte.
Eine gewisse rechtliche Eigenständigkeit (eigene Verwaltung, Gerichte).
Politische Partizipation über das Kroatische Parlament (Sabor).
Diese relative Autonomie erlaubte es Kroatien, wirtschaftliche und kulturelle Interessen stärker zu vertreten.

2. Kroatien im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (später Jugoslawien)
Nach dem Ersten Weltkrieg und der Gründung des Königreichs wurde Kroatien in eine stark zentralisierte Staatsstruktur eingebunden:
Die Hauptstadt Belgrad dominierte die politische und wirtschaftliche Entscheidungsfindung.
Kroatien verlor viele seiner vormals autonomen Kompetenzen, vor allem in der Finanz- und Wirtschaftspolitik.
Die kroatische politische Elite war oft in der Minderheit, kroatische Institutionen hatten wenig Einfluss.
Diese Zentralisierung führte zu wirtschaftlicher Benachteiligung Kroatiens gegenüber Serbien und anderen Regionen.

Historische Einschätzungen
Historiker wie Ivo Banac oder Jozo Tomasevich betonen, dass Kroatien im K&K-System gegenüber dem neuen jugoslawischen Staat deutlich mehr Eigenständigkeit und Rechte hatte.
Die Zentralisierung und Dominanz serbischer Eliten im neuen Staat führten zu Spannungen und einem Gefühl der Entrechtung bei vielen Kroaten.

Dieses Ungleichgewicht war einer der Hauptgründe für den kroatischen Widerstand gegen die jugoslawische Zentralregierung in den 1920er und 1930er Jahren.
 
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