so Jungs, nicht überstürzen.
Jugendliche haben einen starken Bewegungsdrang und betreiben daher sehr häufig gern Sport. Wenn der Sport aber über ein gesundes Pensum hinausgeht und zur Sucht wird, ist Vorsicht geboten. Fachleute sprechen in solchen Fällen von "Anorexia athletica", ähnlich der als "Anorexie" bezeichneten Magersucht. Angehörige erkennen die krankhafte Sportsucht daran, dass sich die Jugendlichen nur noch über ihren Sport definieren. Sie lassen selbst bei Verletzungen oder Krankheit kein Training aus und haben Schuldgefühle, wenn sie es doch einmal nicht wahrnehmen können. Die Jugendlichen versetzen Freunde oder geben andere Hobbys auf, um mehr Zeit für ihren Sport zu haben. Ein deutliches Warnzeichen ist ein hoher Gewichtsverlust, gerade wenn Sportsucht und ein gestörtes Essverhalten zusammenkommen.
Laut dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte können Sehnen, Knorpel und Gelenke wegen der ständigen körperlichen Überanstrengung dauerhaften Schaden nehmen. Bei Mädchen könne der zwanghafte Sport in Kombination mit Magersucht zu einem gestörten Hormonhaushalt führen. In der Folge steige auch das Risiko, an Osteoporose (Abnahme der Knochendichte) zu erkranken.
Sportsüchtige haben häufig ein negatives Selbstbild. Sie versuchen das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit über ihre sportlichen Leistungen zu überwinden. Häufig führen diese Denk- und Verhaltensmuster zu Depressionen. Daher ordnen Mediziner die "Anorexia athletica" als psychiatrische Erkrankung ein. Sportarten wie Eiskunstlaufen, Turnen, Tanzen oder Ausdauersport beinhalten ein besonderes Risiko für Jugendliche mit entsprechender Veranlagung, über Training und Wettkampf negative Gefühle zwanghaft zu kompensieren.
Wenn Sport zur Sucht wird