Sehr interessantes Thema. Leider werden wir Rumsfeld, Cheney, Wolfowitz, Feith oder Bush junior nicht auf der Anklagebank sehen. Rumsfeld und Cheney hatten schon damals den Regierungsapparat mit führenden Neo-Konservativen besetzt, die während der Clinton-Ära praktisch eine Schatten-Regierung betrieben hatten.
Viele dieser Herren hatten ihre ersten Erfahrungen im Weissen Haus unter Reagan und Bush senior gesammelt. Cheneys und Rumsfelds politische Anfänge gehen sogar bis in die Nixon-Ära zurück. Mehrere spielten Schlüsselrollen bei der Entwicklung politischer Zielsetzungen, die die ultra-nationalistische Denkfabrik "Project for the New American Century" betrieb und bis heute anhält.
Nun, obwohl Clinton im ehemaligen Jugoslawien und im Irak militärische Mittel einsetzten und in einigen Ländern Luftangriffe ausführen liess, betrachteten diese Neo-Konservativen die Regierung Clinton als nahezu "pazifistisch", wodurch die Vorherrschaft der Amis geschwächt und das Land angreifbar geworden ist.
Anfangs der neunziger Jahre hatten aber mächtigere Figuren in der ersten Bush-Regierung das Sagen und sprachen sich gegen diese Pläne aus (vor allem der damalige General Powell, Aussenminister Baker und der einflussreiche nationale Sicherheitsberater Scowcroft). Erst ein Jahrzehnt später, aber noch vor 9/11, "fischten" doch die Neo-Konservativen (die jetzt dank der Bush jr. Regierung erneut an die Macht kamen) diese Pläne aus dem Mülleimer der Geschichte und machten ihre Umsetzung jetzt wahr. Und im Mittelpunkt standen eben diese Ausweitungen der Militärmacht und die Aufstellung schlagkräftiger Elite-Spezialeinheiten.