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[h=4]Angebliche Sexsklavin[/h]
[h=1]Wie Moskau mit Lisa (13) in Berlin Politik macht[/h] [h=3]Mit dem Gerücht, Araber hätten eine russischstämmige 13-Jährige in Berlin als Sexsklavin gehalten, betreibt der Kreml Aussenpolitik.[/h]
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[h=6][/h]
Der Erfolg der Strategie bleibt nicht aus: Schon mehrmals kam es zu Strassenprotesten. Zuletzt demonstrierten rund 700 Personen am 23. Januar vor dem Kanzleramt in Berlin gegen die angebliche Vergewaltigung Lisas und die untätige Polizei.
Eine ganze Nacht lang war die 13-jährige Lisa wie vom Erdboden verschwunden. Am 12. Januar tauchte das deutsch-russische Mädchen wieder zu Hause im Berliner Bezirk Marzahn auf. Sie sei von arabisch sprechenden Männern in einer Wohnung festgehalten und vergewaltigt worden, erzählte Lisa ihren Eltern. Diese brachten ihre Tochter zur Polizei und erstatteten Anklage
Nach Einzelgesprächen mit dem Mädchen und den Eltern sowie einer medizinischen Untersuchung kam die Polizei allerdings zum Schluss, Lisa sei weder entführt noch vergewaltigt worden. Der Sex sei einvernehmlich gewesen, erklärte die Polizei später – man ermittle aber, weil Lisa minderjährig sei, laut «Berliner Zeitung» gegen eine namentlich bekannte Person.
Kreml heizt die Gerüchte an
Ganz anders klingt die Geschichte auf den sozialen Medien: Lisa sei von drei Arabern – sprich Flüchtlingen – entführt und 30 Stunden lang als Sexsklavin gehalten worden, heisst es dort. Das Gerücht hält sich hartnäckig. Angeheizt wird es von einschlägig bekannten Rechtsextremen-Organisationen wie der NPD.
Tatkräftige Unterstützung erhalten sie vom offiziellen Russland: «Unsere» Lisa sei «ganz klar nicht freiwillig 30 Stunden verschwunden gewesen», sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow am Dienstag laut «Spiegel». Er warf den deutschen Behörden vor, die «Realität aus innenpolitischen Gründen politisch korrekt zu übermalen».
Neue Dimension russischer Propaganda
Zuvor hatten russische Staatsmedien die Geschichte gross gebracht. Der TV-Sender Erster Kanal strahlte als erster einen langen Beitrag über die angebliche Vergewaltigung des Mädchens aus. Lisas Eltern traten nicht auf. An ihrer Stelle erzählte eine Frau, die als Tante des Mädchens bezeichnet wird, von der Vergewaltigung. Angereichtert wurde der Bericht laut «Frankfurter Allgemeine Zeitung» mit Bildern von schwedischen Polizisten und einem «Bekennervideo» – das allerdings seit 2009 auf Youtube zu finden ist. Zitiert wird der Vorsitzende des Internationalen Konvents der Russlanddeutschen mit denselben Vorwürfen, die Lawrow nun aussprach: Der Vorfall werde in Deutschland aus politischer Korrektheit verschwiegen.
Dass die Kreml-Medien schon seit Jahren Europas moralischen Untergang prophezeien, ist bekannt. Dass sie nun gezielt versuchten, den deutschen Streit über die Flüchtlingspolitik anzustacheln und diejenigen aufzuhetzen, die das Vertrauen in Politik, Polizei und Medien verloren hätten, ist laut «Frankfurter Allgemeine» aber eine neue Dimension.
Der Erfolg der Strategie bleibt nicht aus: Schon mehrfach kam es zu Strassenprotesten. Zuletzt demonstrierten rund 700 Personen am Samstag vor dem Kanzleramt in Berlin gegen die angebliche Vergewaltigung Lisas und die untätige Polizei. Ihr neuster Vorwurf: Die deutschen Behörden hätten das Mädchen und die Familie unter Druck gesetzt.
Ob die Wahrheit im Fall Lisa jemals abschliessend geklärt werden kann, ist fraglich. Die Eltern sprechen nicht mit den Medien. Sie haben sich einen Anwalt genommen, der laut Angaben von Aussenminister Lawrow mit der russischen Botschaft zusammenarbeitet.
Quelle= 20 Minuten - Wie Moskau mit Lisa (13) in Berlin Politik macht - News
[h=1]Wie Moskau mit Lisa (13) in Berlin Politik macht[/h] [h=3]Mit dem Gerücht, Araber hätten eine russischstämmige 13-Jährige in Berlin als Sexsklavin gehalten, betreibt der Kreml Aussenpolitik.[/h]
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Der Erfolg der Strategie bleibt nicht aus: Schon mehrmals kam es zu Strassenprotesten. Zuletzt demonstrierten rund 700 Personen am 23. Januar vor dem Kanzleramt in Berlin gegen die angebliche Vergewaltigung Lisas und die untätige Polizei.
Eine ganze Nacht lang war die 13-jährige Lisa wie vom Erdboden verschwunden. Am 12. Januar tauchte das deutsch-russische Mädchen wieder zu Hause im Berliner Bezirk Marzahn auf. Sie sei von arabisch sprechenden Männern in einer Wohnung festgehalten und vergewaltigt worden, erzählte Lisa ihren Eltern. Diese brachten ihre Tochter zur Polizei und erstatteten Anklage
Nach Einzelgesprächen mit dem Mädchen und den Eltern sowie einer medizinischen Untersuchung kam die Polizei allerdings zum Schluss, Lisa sei weder entführt noch vergewaltigt worden. Der Sex sei einvernehmlich gewesen, erklärte die Polizei später – man ermittle aber, weil Lisa minderjährig sei, laut «Berliner Zeitung» gegen eine namentlich bekannte Person.
Kreml heizt die Gerüchte an
Ganz anders klingt die Geschichte auf den sozialen Medien: Lisa sei von drei Arabern – sprich Flüchtlingen – entführt und 30 Stunden lang als Sexsklavin gehalten worden, heisst es dort. Das Gerücht hält sich hartnäckig. Angeheizt wird es von einschlägig bekannten Rechtsextremen-Organisationen wie der NPD.
Tatkräftige Unterstützung erhalten sie vom offiziellen Russland: «Unsere» Lisa sei «ganz klar nicht freiwillig 30 Stunden verschwunden gewesen», sagte der russische Aussenminister Sergej Lawrow am Dienstag laut «Spiegel». Er warf den deutschen Behörden vor, die «Realität aus innenpolitischen Gründen politisch korrekt zu übermalen».
Neue Dimension russischer Propaganda
Zuvor hatten russische Staatsmedien die Geschichte gross gebracht. Der TV-Sender Erster Kanal strahlte als erster einen langen Beitrag über die angebliche Vergewaltigung des Mädchens aus. Lisas Eltern traten nicht auf. An ihrer Stelle erzählte eine Frau, die als Tante des Mädchens bezeichnet wird, von der Vergewaltigung. Angereichtert wurde der Bericht laut «Frankfurter Allgemeine Zeitung» mit Bildern von schwedischen Polizisten und einem «Bekennervideo» – das allerdings seit 2009 auf Youtube zu finden ist. Zitiert wird der Vorsitzende des Internationalen Konvents der Russlanddeutschen mit denselben Vorwürfen, die Lawrow nun aussprach: Der Vorfall werde in Deutschland aus politischer Korrektheit verschwiegen.
Dass die Kreml-Medien schon seit Jahren Europas moralischen Untergang prophezeien, ist bekannt. Dass sie nun gezielt versuchten, den deutschen Streit über die Flüchtlingspolitik anzustacheln und diejenigen aufzuhetzen, die das Vertrauen in Politik, Polizei und Medien verloren hätten, ist laut «Frankfurter Allgemeine» aber eine neue Dimension.
Der Erfolg der Strategie bleibt nicht aus: Schon mehrfach kam es zu Strassenprotesten. Zuletzt demonstrierten rund 700 Personen am Samstag vor dem Kanzleramt in Berlin gegen die angebliche Vergewaltigung Lisas und die untätige Polizei. Ihr neuster Vorwurf: Die deutschen Behörden hätten das Mädchen und die Familie unter Druck gesetzt.
Ob die Wahrheit im Fall Lisa jemals abschliessend geklärt werden kann, ist fraglich. Die Eltern sprechen nicht mit den Medien. Sie haben sich einen Anwalt genommen, der laut Angaben von Aussenminister Lawrow mit der russischen Botschaft zusammenarbeitet.
Quelle= 20 Minuten - Wie Moskau mit Lisa (13) in Berlin Politik macht - News