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Wirtschaft Bosnien-Herzegowinas - Biznis Bosna i Hercegovina - Economy of BiH

  • Ersteller Ersteller Emir
  • Erstellt am Erstellt am
[h=1]ArcelorMittal: Neue Investitionen in Bosnien-Herzegowina[/h]
[h=2]Der Stahlriese ArcelorMittal will in eine neue Ring-Produktionslinie in seinem bosnischen Werk in Zenica investieren.[/h]
ArcelorMittal will bis 2019 insgesamt 4,65 Millionen Euro in eine neue Ring-Produktionslinie in seinem Werk in Zenica in Bosnien-Herzegowina investieren.
So sollen die zunehmende Nachfrage nach Ringen mit höherer Coil-Dichte, so genannter Betonstahl in Ringen, für die Bauwirtschaft befriedigt und der Marktanteil gesteigert werden.


 
[h=2]Blühendes Kerbholz aus Bosnien[/h]Zwei Brüder führen in vierter Generation ein Familienunternehmen, das Möbel mit Hilfe einer einfachen Schnitztechnik herstellt. Nur noch wenige Künstler beherrschen dieses Handwerk.

in Bericht über die wirtschaftliche Zukunft Palästinas und wie viel die „Zone C“ im Westjordanland als blühende Landschaft zu ihr beitragen könnte, machte Schlagzeilen. Immerhin geht es um 3,5 Milliarden Dollar, das entspricht 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der palästinensischen Autonomiegebiete. Für ein kleines Land ist das eine enorme Summe, die Palästina aber nicht zugute kommt, weil die „Zone C“ weiterhin kaum entwickelt werden darf. Orhan Niksic, Autor der Studie, arbeitet eigentlich für die Weltbank. Doch er führt auch mit seinem Bruder ein Unternehmen, das auf seinen Urgroßvater zurückgeht. Gano Niksic entdeckte vor mehr als 100 Jahren in der Nähe der bosnischen Stadt Konjic eine im Grunde sehr primitive Technik, Holz zu dekorieren. Mit einem Hohlbeitel werden Kerben ins Holz geschnitzt und geschlagen, die sich am Ende zu Mustern in Form zum Beispiel von Bordüren oder Blumen zusammenfügen.

Das alte Handwerk wäre vielleicht längst in Vergessenheit geraten, hätte Gano Niksic’ Sohn Adem daraus nicht ein gutgehendes Geschäft gemacht. Seine aufwendig gearbeiteten Möbel sind noch heute in Villen und Museen vor allem in Sarajewo, aber auch im Rest des Landes zu finden. Allerdings fiel es der Schnitzer-Familie Niksic in kommunistischen Zeiten und während der Balkankriege schwer, ihren Familienbetrieb aufrechtzuerhalten. In vierter Generation führen nun die Brüder Orhan und Adem Niksic zusammen mit einigen Freunden das unter neuem Namen firmierende Unternehmen Zanat. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, den bosnischen Konjic-Stil, wie sie die Schnitzkunst nennen, die nur noch wenige Künstler in der Region beherrschen, am Leben zu erhalten. Einen ersten Etappensieg haben sie schon errungen: Die bosnische Regierung hat ihr Handwerk für eine Aufnahme auf die Unesco-Liste des Welterbes nominiert.

Die Niksic-Brüder wollen aber nicht nur die geschnitzten Möbel ihrer Vorväter vermarkten. Im Januar haben sie eine Kollektion mit neuen Entwürfen von skandinavischen Designern vorgestellt, darunter das „Branch (Marked) Sofa“ von Gert Wingårdh und Sara Helder aus Schweden und der bequeme Sessel „Igman Lounge Chair“ vom Finnen Harri Koskinen. Modern solle Zanat werden, sagt Orhan Niksic. Und modern ist Koskinens Holzsessel mit seinen dicken Polstern aus weichem Leder – auch wenn die Armlehnen auf altbosnische Weise verziert sind.


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Es geht etwas Bergauf in Bosnien.

Es ist gut das wir der EFTA beigetreten sind.
Es wird leichter Waren aus BiH raus zu bringen.
Auch muss man weniger Zoll zahlen,was auch für Privatpersonen von Vorteil ist.
Die Möglichkeiten sind enorm.

Ach zeigt sich,dass die Ausrede - KRIEG - POLITIKER - nix bringt.
Einige gemeinden haben einen starken Wachstum oder sind so gut aufgestellt,dass nicht so viele das Land verlassen wollen.
Und die,die das Land verlassen sind alle Fachkräfte oder haben eine Ausbildung.
Von den einnahmen kommt viel nach BiH zurück...

Ich werde in den nächsten Tagen,Wochen einige Artikel Posten...natürlich mit übersetzung...
 
Elatec eröffnet Fabrik in Bosnien


Elatec Group, mit seinen Geschäftsbereichen Card Solutions und RFID Systems als Hersteller und ELCO als Distribution, hat in Gračanica (Bosnien und Herzegowina) eine neue Fabrik eröffnet. Elatec wird auf dem über 1600 m² großen Gelände SIM-Karten und Verpackungen sowie RFID-Tokens produzieren. Die mit modernsten Maschinen ausgestattete Fabrik hat momentan eine jährliche SIM-Karten-Kapazität im zweistelligen Millionenbereich. Die SAS-Sicherheitseinrichtungen der neuen Gebäude garantieren und übertreffen die Standards, die die GSM Association für Einrichtungen zur Personalisierung von SIM-Karten vorschreibt.

„Unser bisheriges Wachstum unterstützt unseren Anspruch, den wir mit der Eröffnung der neuen Fabrik im Nordosten von Bosnien und Herzegowina haben: Wir wollen eines der international anerkannten Zentren für die Personalisierung von SIM-Karten werden. Wir sind deshalb bei der Absicherung und Zugangskontrolle der Gebäude auch keine Kompromisse eingegangen“, erklärt Benedikt Leisten, Department Manager bei Elatec Card Solutions.
Produktions- und Verpackungsanlagen des Werks in Gračanica sind mit baulichen Maßnahmen, 60 Überwachungskameras, Bewegungsmeldern und Zutrittskontrollsystemen abgesichert. Produktion und Sicherheitskontrollraum sind Hochsicherheitsbereiche. Jeglicher Personen- und Güterverkehr unterliegt strikter Kontrolle. „Beim Neubau hatten wir die Möglichkeit, hier sowohl die Sicherheitseinrichtungen wie auch die Produktions- und Verpackungsanlagen nach den neuesten Standards zu entwerfen“, führt Benedikt Leisten weiter aus. Eine Etage des zweistöckigen Werksgebäudes ist für den Produktbereich Card Solutions und eine für RFID Systems reserviert.

Ich finde die Entwicklung in in manchen Gemeinden Nordost Bosniens echt bewundernswert.
Da ist in einigen Jahren einiges entstanden.
In den letzten Jahren ist eine gute Mittelschicht entstanden,natürlich und auch leider mit Hilfe aus dem Ausland.

Leider sind die Meisten Nachrichten auf Bosnisch und ich bin zu faul zu übersetzen.
 
[h=1]Kleines bosnisches Wunder[/h]
Seit zwei Jahrzehnten leiden die Menschen an den Folgen des Krieges. Doch in Städten wie Goražde beginnt der Wandel.

Es ist zwanzig Jahre her, dass der Krieg in Bosnien-Herzegowina zu Ende ging. Doch auf die Beine kommt das kleine Land nicht. Es herrschen Misswirtschaft, Korruption und Arbeitslosigkeit. Die jungen, gebildeten Menschen verlassen in Scharen das Land. 60.000 sollen es allein im letzten Jahr gewesen sein, bei einer Bevölkerung von knapp vier Millionen Menschen. Das Gesamtbild ist bedrückend.
Doch es gibt Ausnahmen, es gibt Städte wie Goražde. Hier, an den Ufern des Flusses Drina, umgeben von den dicht bewaldeten Bergen Ostbosniens, haben sich Betriebe angesiedelt und Tausende von Arbeitsplätzen geschaffen. Wenn man sich in der Hauptstadt Sarajevo nach positiven Beispielen umhört, heißt es: "Fahren Sie nach Goražde!" Die Stadt gilt als Art bosnisches Wirtschaftswunder, eine Oase in der Nachkriegswüste. Wie ist das möglich? Was ist an Goražde besonders? Und gibt es ein Rezept, das man auch im Rest des Landes anwenden könnte?


Am Eingang der Stadt sind schön sichtbar die Schilder der Unternehmen angebracht, die sich niedergelassen haben. Doch hier steht auch ein Schild, das auf einen ganz anderen Zusammenhang hinweist: "Goražde – Stadt der Helden". Den Titel hat sich die Stadt selbst gegeben, weil sie im Krieg einer jahrelangen Belagerung durch serbische Milizen widerstanden hat. Und in diese Vergangenheit muss man zunächst kurz eintauchen, um das "Wunder" von Goražde zu verstehen.
1993 richtete der Bürgermeister von Goražde via Radio einen außergewöhnlichen Appell an den damaligen amerikanischen Präsidenten Bill Clinton: "Bitte, Herr Präsident! Bombardieren Sie uns!"

Das war ein verzweifelter Aufruf einer Stadt, die von der Belagerung durch serbische Milizen um jeden Preis befreit werden wollte. Goražde war bereits kurz nach Beginn des Krieges, im April des Jahres 1992,umzingelt und eingeschlossen worden. Zu den rund 20.000 Bewohnern kamen noch 40.000 Flüchtlinge hinzu, die vertrieben worden waren. Alles schien besser, als eingekesselt zu sein. Doch die Nato weigerte sich zu intervenieren. Man könnte ja Zivilisten treffen, so lautete eines der Argumente. Erst im April 1995 endete die Belagerung, als die Nato in ganz Bosnien den Frieden erzwingen konnte.
Es klingt paradox, aber eine Stadt, die sich einmal freiwillig bombardieren lassen wollte, kann aus der Sicht eines Unternehmers eine ideale Stadt für Investitionen sein. Denn sie wird jeden, der hier was aufzubauen verspricht, mit offenen Armen empfangen und alles tun, damit er die besten Bedingungen vorfindet. Sie wird ihm keine Schwierigkeiten machen und tun, was er verlangt: Spottbillige Grundstücke, fünf Jahre lang keine Steuern, schnelle Genehmigungsverfahren für jede zu bauende Fabrikhalle, zügige Zollabfertigung, billige und willige Arbeitskräfte.
Freilich, es braucht Unternehmer, die sich dazu entschließen, nach Goražde zu kommen, immerhin genießt Bosnien-Herzegowina nicht gerade den Ruf, ein investitionsfreundliches Land zu sein. Grassierende Korruption, überbordende Bürokratie, instabile politische Verhältnisse. Das ist für Investoren alles ziemlich abschreckend, auf den ersten Blick jedenfalls.


Doch es lohnt sich, genauer hinzusehen. Da ist zum Beispiel dieser Steg aus Holz unter der Brücke, die sich über die breite und ruhig dahinfließende Drina spannt und die beiden Stadtteile Goraždes verbindet. Dieser Steg ist während des Krieges errichtet worden, weil die serbischen Heckenschützen von den umliegenden Bergen die Menschen beschossen, die auf der Brücke liefen. Heute sind unter der Brücke Fotos vom Krieg zu besichtigen. Sie zeigen unter anderem aus Holz gefertigte Mühlräder, die am Brückengeländer festgemacht sind und sich im Wasser der Drina drehen. Diese Räder erzeugten Strom für die Stadt, denn die serbischen Milizen hatten bereits bei Beginn der Belagerung Strom und Wasser abgedreht.
Die Belagerten hatten nichts und erfanden alles, was sie über drei Jahre lang durchhalten ließ. Sie erzeugten Strom, erschlossen Wasserquellen, bastelten Schusswaffen und produzierten Patronen, Granaten, Minen und Sprengkörper aller Art. "Unsere Leute waren sehr erfindungsreich", sagt Nafija Hodo vom Arbeitsamt Goražde, "sie waren im Anfertigen von Dingen immer schon geschickt." Nafija Hodo hat das alles selbst erlebt, sie war während des gesamten Krieges in der Stadt. Und sie erinnert sich noch an den Widerstandsgeist der Stadt: "Wir haben alle zusammengehalten. Es gab viel Solidarität!"


Goražde hat eine industrielle Tradition, es gab hier vor dem Krieg chemische Industrie, es gab Maschinenbaufirmen, Holz- und Möbelindustrie. Ein über Jahrzehnte angesammeltes Wissen und das spezifische Selbstbewusstsein einer Industriestadt sind vorhanden. Darauf lässt sich aufbauen. Der Unternehmer Redzo Bekto hat es getan.
Der Mann ist in Goražde geboren, arbeitete jahrelang in Deutschland und Österreich, kam nach dem Krieg zurück und baute Bekto Precisa auf. Heute ist es eines der drei großen Vorzeigeunternehmen Goraždes. Bekto Precisa stellt hoch spezialisierte Werkzeuge her und produziert selbst eine riesige Palette von rund 20.000 unterschiedlichen Produkten – von der Glühbirne über Skibindungen und Dachziegel bis hin zu Autoteilen. Porsche, VW, BMW, Maybach Jaguar, und Cadillac gehören zu den Abnehmern von Bekto Precisas Produkten.


Stolz ist nicht das richtige Wort, um das zu beschreiben, was Enisa Bekto verströmt, Tochter von Redzo und Firmenleiterin. Es ist eher eine Form praller Selbstzufriedenheit über die eigenen Leistungen. "Wir sind trotzig. Wir wollten zeigen, dass wir es können, wir waren verrückt genug, um uns hier niederzulassen." Der Trotz der Familie Bekto geht nicht so weit, dass sie auf ihre Produkte "Made in Bosnia" schreibt, denn dafür ist ihr das Image des Landes doch zu schlecht.
Wenn Enisa Bekto durch den Betrieb führt, wo hoch spezialisierte Arbeitskräfte Präzisionswerkzeuge herstellen, fällt das Wort "unsere Mitarbeiter" nicht. Gewiss, sie tauchen auf in Form von Zahlen: 500 Mitarbeiter, Durchschnittslohn rund 1.200 Euro brutto, mehr als doppelt so viel wie in der Region üblich. Doch damit hat es sich dann erledigt. Enisa Bekto kreist um sich selbst und ihre Familie. Alles andere scheint Beiwerk zu sein, mitunter ist es ihr unerträglich – wie etwa die blockierten politischen Verhältnisse Bosniens, die ihrer Meinung nach "in wenigen Monaten" zu lösen wären, wenn man eine Lektion beherzigen würde: "Die Leute auf dem Balkan sind für die Demokratie nicht reif. Sie brauchen eine starke Hand!" Man wird mit der Annahme nicht falsch liegen, dass sie diese Haltung auch im eigenen Unternehmen zum Ausdruck bringt.

Ist also ein gewisser Typ von Unternehmer gefragt, um in Goražde Erfolg zu haben? Braucht Goražde einen Menschen mit der Mentalität eines Gutsherren, um Erfolg zu haben? Braucht ganz Bosnien solche Typen, um endlich voranzukommen?
"Goražde – Stadt der Helden!" – das klingt sehr pathetisch. Doch es hat auch eine Berechtigung, denn Goražde ist die einzige bosnische Stadt entlang des Flusses Drina, die nicht in serbische Hände gefallen ist. Sie hat aus eigener Kraft überlebt. Die andere, die traurige Seite der Heldengeschichte ist, dass es in diesem Krieg nur Verlierer gibt. Muslime, Serben, Kroaten – keiner hat gewonnen. In Bosnien-Herzegowina herrscht, nur notdürftig von nationalistischen Tönen übertüncht, ein Gefühl des kollektiven Versagens vor. Es ist nicht der Krieg allein, der für dieses Gefühl verantwortlich ist. Auch 20 Jahre nach dem Ende der Kampfhandlungen bleibt Bosnien ein zerstückeltes Land.
Die Stadt ist im Wesentlichen eine muslimische Enklave geblieben. Der winzige Kanton Goražde mit seinen insgesamt 25 000 Einwohnern ist Teil der Bosnischen Föderation, also des muslimischen Teils von Bosnien-Herzegowina. Aber er ist fast komplett umgeben von der Republika Srpska, dem serbischen Teil Bosniens. Es gibt keine offizielle Grenze, die man überschreiten muss – aber es gibt eine unsichtbare Grenze, die der Krieg in den Herzen und Seelen der Menschen gezogen hat. Muslime aus Goražde fahren zum Beispiel nicht gern in das 35 Kilometer entfernte Višegrad, von wo 1992 Tausende Muslime vertrieben worden und Serben seitdem in der Mehrheit sind.
Das ist traurig für die Menschen, doch auch das kann für Unternehmer von Vorteil sein. Die Arbeiter von Goražde haben wenig andere Möglichkeiten, weil es nicht einfach ist, Goražde zu verlassen, auch wegen dieser unsichtbaren Grenzen. Das schwächt die Arbeiter, das raubt ihnen Verhandlungsmacht.
Nijaz Horos stammt wie Redzo Bekto ebenfalls aus Goražde und hat hier nach dem Krieg die Firma Prevent aufgebaut. Sie beschäftigt heute über 1000 Mitarbeiter, die in erster Linie für Volkswagen Autositzbezüge herstellen. "Wir sind in den letzten Jahren immer gewachsen", sagt die Fabrikleitern Lejla Ferhadbegović, "und wir sind weiter auf Wachstum aus!"


Nichts scheint hier diesen Optimismus zu bremsen, nicht einmal die vielfach beklagten unübersichtlichen, schwerfälligen Arbeitsgesetze. Gerade in diesen Wochen übt die EU gemeinsam mit IWF und Weltbank großen Druck auf die hoch verschuldete bosnische Regierung aus. Weiteres Geld soll nur fließen, wenn es auch umfassende Wirtschafts- und Sozialreformen gibt, die das Land für einen EU-Beitritt vorbereiteten. Nur so könne es Wachstum geben.
[h=2]Starke Gewerkschaften sucht man in Goražde vergebens[/h]In Goražde allerdings ist nichts spürbar von diesen bürokratischen Belastungen. Natürlich klagen auch hier die Unternehmer über die Regierung in Sarajevo, aber von Goražde aus betrachtet ist die Hauptstadt Sarajevo doch fern, ja geradezu unbedeutend. "Wir arbeiten bestens mit den lokalen Behörden zusammen", sagt Lejla Ferhadbegović. "Wir haben drei Monate gebraucht, um diesen Standort zu errichten. Drei Monate vom Ideenplan bis zum Bau der Fabrik und dem Start unserer Arbeit!" Seitdem arbeiten sie hier, schneidern und nähen für Volkswagen – und wenn es an ausgebildeten Arbeitskräften fehlt, hilft das Arbeitsamt mit Umschulungen und Ausbildungen nach. "Ja, wir haben elf Minister und einen Premierminister für 25.000 Einwohner", sagt Ferhadbegovic "doch für uns ist diese kleine Einheit von großem Vorteil."


Das dritte große Unternehmen, das sich in Goražde niedergelassen hat, ist die deutsche Firma EMKA. Sie stellt Beschläge her. Auch für dieses Unternehmen war es wohl entscheidend, einen bosnischen Kontakt zu haben, um hier andocken zu können. EMKA pflegte bereits in Deutschland mit Bekto enge Beziehungen. Nachdem Bekto in Goražde investierte hatte, kam EMKA und kaufte Bekto einen Teil des Unternehmens ab. Nun stellt Bekto die Werkzeuge her, die EMKA für die Produktion von Beschlägen braucht. "Und gleich nebenan", sagt EMKA-Vertreter Omer Kalkan, "da ist unser Spediteur." EMKA und der Spediteur haben sich auf dem Gelände der ehemaligen chemischen Fabrik niedergelassen. Der Ingenieur Kalkan zeigt auf seinem Handy ein Video, mit dem er die Abbrucharbeiten festgehalten hat. "Sehen Sie? Sehen Sie? Der Bagger ...", sagt er. Zu sehen ist, wie der Bagger einen Betonturm zu Fall bringt, Kalkan kann sich daran nicht sattsehen. Die Szene wirkt auf ihn wie für andere der Mauerfall in Berlin. Sie markiert den Beginn einer neuen Zeit.
Kalkan war während der Kriegsjahre Flüchtling in Deutschland, wie Lejla Ferhadbegović von Prevent auch und wie viele andere, die in den Goražder Betrieben arbeiten. Man spricht Deutsch, in den Managerbüros, in der Verwaltung und an der Werkbank. Deutschland ist das Land, an dem man sich hier misst. "Alles nach deutschem Standard!", heißt es immer wieder. Das ist es freilich nicht. Denn zum deutschen Standard und zum deutschen Erfolg gehören auch starke Gewerkschaften, doch die gibt es in Goražde wie fast im Rest des Landes nicht.

Was also kann Bosnien aus dem Erfolg Goraždes lernen?
Vielleicht dieses Paradox: Unternehmen in Bosnien brauchen nicht unbedingt einen starken Zentralstaat, sie können ganz gut mit der Zersplitterung des Landes leben. Das erhöht ihre relative Macht, gibt ihnen die Chance, die Regeln des Spiels selbst zu bestimmen. Sie sind die ungekrönten Könige in einer immer noch vom Krieg verwüsteten Landschaft.



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[h=4]Es sind nicht viele, aber es gibt sie. Wirtschaftlich florierende Industriestandorte in Bosnien und Herzegowina, die den Export vorantreiben.[/h]Das Land hat in den ersten sieben Monaten 2015 um 4,1 Prozent mehr ausgeführt als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Das verdankt Bosnien und Herzegowina vor allem der verarbeitenden Industrie und den Automobilzulieferern. Ob man nun Bekto Precisa im ostbosnischen Gorazde oder ASA Prevent im zentralen Visoko besucht, die Fabriken könnten auch im Umland von Wien oder Stuttgart stehen. Und zwar nicht nur, weil die Standards auf europäischem Niveau sind, sondern weil so viele in den Betrieben Deutsch sprechen.

[h=2]Sprache und Kontakte[/h]Deutsch ist sozusagen zweite Amtssprache vor Ort. Das liegt nicht nur daran, dass es nach Englisch die zweitbeliebteste Fremdsprache in den Schulen ist und die deutschsprachigen Länder die wichtigsten Geschäftspartner darstellen, sondern hat damit zu tun, dass viele der heutigen Ingenieure und Unternehmer einst nach Österreich, in die Schweiz und Deutschland gingen, um vor dem Bosnienkrieg zu flüchten. Gerade diejenigen, die mit guten Deutschkenntnisse zurückkamen, waren auf dem bosnischen Arbeitsmarkt begehrt. Und bei einer Arbeitslosenquote von 44 Prozent ist es sehr schwer, auf dem bosnischen Arbeitsmarkt begehrt zu sein. Und: Nicht nur die Sprache, sondern auch die wichtigen Kontakte brachten angehende Unternehmer aus dem Westen mit.
Das wirkt: Das kleine und arme Bosnien und Herzegowina hat heute gegenüber Österreich eine positive Außenhandelsbilanz.
Flüchtlinge aufzunehmen, ist eine Investition in die Zukunft Österreichs und der Krisenregionen, aus denen Menschen fliehen. Und nebenbei legt man den Grundstein für eine Entwicklungszusammenarbeit, die deutlich effektiver ist als jene der Ministerien.

P.S Lese gerade,dass die Stadt Gorazde 60 Personen vom Arbeitsamt aufnimmt im öffendlichen Sektor.
 
[h=4]Im zentralbosnischen Visoko werden österreichische Ziegenhäute verarbeitet und landen dann auf Autositzen auf der ganzen Welt. Eine bosnische Erfolgsgeschichte.[/h]Um die Berge von Visoko hat sich in den vergangenen Jahren eine kleine Tourismusindustrie gebildet, seit 2005 Semir Osmanagić die Behauptung in die Welt setzte, es handele sich bei den pyramidenförmigen Bergen im Umkreis des Ortes tatsächlich um Pyramiden. Was die Touristen oft nicht zu Gesicht bekommen, ist das kleine Wirtschaftswunder, das sich in der zentralbosnischen Stadt ereignete. Wer sich nämlich in ein Auto setzt, hat gute Chancen, auf einem Stück Leder zu sitzen, das in Visoko von Prevent gefertigt wurde.

Die Unternehmenssprecherin, Aida Salkić, führt durch die Lederfabrik. Der intensive Geruch sticht einem sofort in die Nase. Angenehm ist das nicht, allerdings erträglich, weil neue Filter den Geruch neutralisieren. Salkić verspricht: „Nach spätestens einer Woche merkt man das überhaupt nicht mehr“ und zählt einige der größten Kunden von Prevent auf: „VW, Audi, Skoda, BMW, Mercedes, Opel, Ford, Peugeot.“ Von den Wänden hängt das Rohmaterial, das verarbeitet wird. Die Arbeiter tragen blaue Arbeitskleidung, auf der das Logo von Prevent prangt.
Die Fabrik befindet sich auf der Fläche des ehemaligen jugoslawischen Staatskonzerns KTK, einst das größte Lederunternehmen im Land. Parallel zu Jugoslawien ging es auch mit dem Staatskonzern bergab. Prevent kaufte die Immobilien und privatisierte sie somit zugleich. Aida Salkić sagt: „Wir führen die Tradition der Leder- und Textilindustrie in Visoko fort, und darauf sind wir auch stolz.“ Die Prevent-Gruppe gibt es seit 1999 in Bosnien und Herzegowina, als das Unternehmen in Visoko mit 50 Mitarbeitern mit der Polsterproduktion begann. Inzwischen hat das Unternehmen zehn Standorte in Bosnien und Herzegowina und beschäftigt dort über 5000 Arbeiter. Davon die Hälfte in Visoko.
[h=2]Verlängerte Werkbank[/h]Das Unternehmen ist zugleich der größte private Arbeitgeber und der größte Exporteur Bosnien und Herzegowinas. Es ist unter anderem Prevent zu verdanken, dass Bosnien und Herzegowina gegenüber Österreich ein positives Handelsvolumen aufweist. Mensur Musić arbeitet seit 18 Jahren bei Eybl in Krems. Er ist nur einige Tage vor Ort, um bei der Optimierung der Prozesse zu helfen: „Wir sind die Werkbank von Eybl in Krems. Die Zusammenarbeit funktioniert hervorragend.“ Eybl wurde 2008 an die Prevent DEV GmbH mit Sitz in Wolfsburg veräußert.
Das Leder, das in Visoko verarbeitet wird, kommt nicht nur aus Bosnien und Herzegowina selbst, sondern vor allem aus Österreich und Slowenien. Auch aus Lateinamerika und Afrika wird importiert. 3000 Ziegenhäute werden hier täglich verarbeitet. Neben der Lederfabrik gibt es noch drei andere Hallen, die rund 25.000 Quadratmeter Fläche umfassen. In der Stickerei befinden sich überdimensionierte Webspindeln, an denen bis zu 2200 Meter Faden hängen.
Hier sticht zwar nicht der Geruch in die Nase, dafür aber der Lärm in die Ohren. An einem kleinen Automaten holen sich die Arbeiter Ohropax, ohne die der Lärm nicht auszuhalten wäre. Das Konstrukt erinnert etwas an einen Bonbonautomaten mit bunten Leckereien darin. In den beiden anderen Hallen befinden sich Ausrüstung, Weberei und Schererei.
[h=2]Vielseitiges Angebot[/h]Pro Jahr produziert Prevent die Polster für rund 1,5 Millionen Autos, doch das ist nicht alles. Hinzu kommen Möbel, Schutzausrüstungen, Mode und Innenausrüstung. Im nordbosnischen Jelah wurden im vergangenen Jahr 4,5 Millionen Bremsscheiben hergestellt. Die Modelinien werden vor allem in Visoko und Travnik produziert. Zu den Kunden der Modeproduktion von Prevent gehören Pierre Cardin, Eduard Dressler, Digel und andere. Im Modebereich sollen in Zukunft 200 weitere Arbeiter in Travnik eingestellt werden.

Wer aus den Werkstoren in Visoko hinaustritt, versteht, dass er gerade Zeuge einer der wenigen industriellen Erfolgsgeschichten im vom Krieg und wirtschaftlichen Zerfall geprägten Bosnien und Herzegowina war. Die Touristen interessiert das nicht sonderlich. Sie pilgern zu den vermeintlichen Pyramiden und spekulieren nach ihrer Reise, ob sie in eine Touristenfalle getappt sind.
 
[h=1]Strabag baut Wasserkraftwerk in Bosnien[/h]

[h=4]Die Strabag baut als Mitglied eines Konsortiums ein Flusskraft in Bosnien – das Auftragsvolumen beläuft sich auf 57 Millionen Euro.[/h]Sarajevo/Wien. Ein Konsortium um den österreichischen Baukonzern Strabag und die kroatische Firma KET hat den Zuschlag für den Bau eines Wasserkraftwerkes in Bosnien-Herzegowina erhalten. Ein entsprechender Vertrag wurde laut bosnischen Medienberichten am gestrigen Freitag in Sarajevo unterzeichnet. Es wäre das erste Wasserkraftwerk seit 1990, das in Bosnien gebaut wird.

Die Nachricht ist etwas unwahr gleich nach den Krieg wurden einige kleine anlagen gebaut.
Auch entsteht gerade ein Kraftwerk an der Sana nahe Sanski Most.
Viele halten die vergabe an die Strabag für eine nicht soo gute Idee.
Die Strabag baut z.B seit fast 6 Jahren einen 900 meter langen Tunnel irgendwo bei der Stadt Tuzla und das mit 20 Mann.
Haben aber Millionen für den Tunnel schon kassiert.
Bosnier haben in den Letzten Jahren schon oft bewiesen das sie Solche sachen auch selber bauen können.
Ich glaube sie würden es auch aber neben der Strabag Baut noch ein Kroatischer Unternehmer mit der der HDZ nahe ist.
Und mit so einigen Mio. wird man so Hardleiner für kurzue Zeit ruhig stellen...
Aber da sieht man auch was den Rechten Kroaten so einen Herzeg Bosna wert ist... Nur Panikmache,



[h=1]Photovoltaik-Produzent MegaCell will Werk für Silizium-Solarzellen in Bosnien bauen[/h]

MegaCell will 12,5 Millionen Euro in die Produktion von Silizium-Solarzellen investieren
Laut Pressemitteilung der Kommunalverwaltung habe das Unternehmen dazu den Erwerb eines Baugrundstücks im Gewerbegebiet Lipova Greda vereinbart. Den Angaben zufolge wollen die Italiener dort in einer ersten Phase zunächst 12,5 Millionen Euro in die Produktion von Silizium-Solarzellen investieren. Die ersten Fertigungsanlagen sollen 2017 in Betrieb genommen werden, geplant sei die Beschäftigung von 90 Mitarbeitern.
Die Siliziumzellen sind für die Fertigung von Photovoltaik-Modulen am italienischen MegaCell-Standort Carmignano di Brenta bei Padua bestimmt.
Mittelfristig soll in Kozarska Dubica eine Jahreskapazität von bis zu 120 MWp erreicht werden. Der aktuellen Pressemitteilung zufolge plant das Unternehmen dabei die Investition von insgesamt rund 35 Millionen Euro.



 
Bosnien entwickelt sich langsam zu einem Stromproduzierenden Land für die ganze Region.
Schon heute exportiert Bossnien 1/3 mehr Stomm als es selber verbraucht.
 
Bosnien entwickelt sich langsam zu einem Stromproduzierenden Land für die ganze Region.
Schon heute exportiert Bossnien 1/3 mehr Stomm als es selber verbraucht.


Genau das auch gut und richtig so.
Eigendlich wollten Die Unternehmen aus Europa viel früher anfangen zu Bauen aber die damalige Politische lage lies es nicht zu.
Heute weis jeder voran er ist jeder bekommt seien anteil die Firmen aus der E.U in der RS Dodik die SDA leute und die HDZ.
So hat jeder was und es schafft Arbeitsplätze.

Das ist auch der Grund warum Vucuc nach der Farce in Srebrenica ei zweites man dort war.
Die RWE will an der Drina auch ein Kraftwerk bauen.
Da aber die Bosnichen Grenzen den Gesamtstaat unterstellt sind muss er sich mit den Bosniaken gut stellen um Auch einen Anteil am Kuchen abzukriegen.
2008 hatte Dodik mit dem Kraftwerk noch Wahlkampf gemacht und versprochen er werde mit den Deutschen eines Bauen natürlich mit dem wissen das es nicht geht.
Aber trotzdem gut für die leute da unten.
 
mir macht tuzla sorgen,wenn man gracanica,gradacac und andere kleinere orte sieht,dann ist die ehemalige industriestadt weitab vom schuss,vor allem gracanica ist am prosperieren.
tuzla ist wirtschaftlich katastrophal.
 
mir macht tuzla sorgen,wenn man gracanica,gradacac und andere kleinere orte sieht,dann ist die ehemalige industriestadt weitab vom schuss,vor allem gracanica ist am prosperieren.
tuzla ist wirtschaftlich katastrophal.

In Tuzla ist es mehr ein Problem der Mentalität,das haben andere Orte in BiH auch.
Nicht viele sind bereit sich für einige Hunder Mark 8 Stunden am Tag zu Arbeiten.
Auch zahen viele Firmen den Arbeitern lange keinen Lohn was alles noch schlimmer macht.
Auch Wählen die Tuzlaner immer nur Korrupte Politiker die zu sehr auf die eigene Tasche schauen.
Da sammeln sich Viele Kleingkeiten an die ein grosses Problem schaffen.
 
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