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Wirtschaft der Türkei - Türkiye Ekonomisi - Economy of Turkey

ob die türkei,russland und viele andere länder den starken dollar überleben werden :D
in den nächsten jahren wird erstmal aufgeräumt
 
:^^: Der feine Unterschied ist eigentlich der das du nicht in der Lage bist zu rechnen.

Man braucht nur sehr kurz den Artikel zu überfliegen und merkt das der Journalist wohl nur die Sonderschule für Propaganda besucht haben muss.

Aber für leut die nicht in Prozent rechnen können rechne ich es doch gerne mal aus.

Armutzgrenze im Vergleich mit Deutschland,Russland und der Türkei.

Wen 20Mio Russen also unterhalb der Armutsgrenze rutschen und Russland 146,5 Mio Einwohner hat.
Und nein es wird auch nicht gerade besser wenn man die Krim weg lässt.

Wie viel Prozent sind das also? Na?
:streber:

Richtig, das sind 13.65% der Gesamtbevölkerung.

Die Arbeitslosenrate liegt bei 5,9%.

Und jetzt mal zur Türkei.

In einem Land, in dem 22 Prozent der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze leben, das bedeutet dass die Armut während der 13-jährigen Herrschaft der AKP gestiegen ist.
Flüchtlinge in der Türkei: Kein Land ist eine Insel | ZEIT ONLINE

Also haben wir ein höheres Armutsverhältnis in der Türkei als in Russland.

Die Arbeitslosenrate liegt auch höher als in Russland bei 10,9% .Feb 2016

Die Inflation beträgt momentan in Russland 7,3% und der Türkei 6,57% etwa genau so viel.
Wobei man der Türkei zugestehen muss das sie hier leicht besser ist.

Mal etwas zu Deutschland
Die Armut liegt bei 15,4 Prozent und damit auch höher als in Russland ob das auch an den Russischen Sanktionen liegt muss man wohl den Sonderschulen Journalist fragen :greco:
Armutsbericht 2016: Armut in Deutschland sinkt nur leicht | ZEIT ONLINE

Die Arbeitslosenquote in Deutschland beträgt 6,3 %
Statistik der Bundesagentur für Arbeit - statistik.arbeitsagentur.de

Ein sehr feiner Unterschied, nicht wahr?

Nicht in Tränen ausbrechen.

Natürlich sind das keine werte mit denen man angeben kann sie sind schlimm genug und sie solten überall bei Null liegen in jedem Land.

Aber fand es schon etwas witzig das du versuchst die Türkei mit Russland zu vergleichen.

Ach ja über armut macht man sich nicht lustig.
Damit meine ich dich jetzt nicht persöhnlich.

Ein sehr lesenswerter Beitrag und eine zusammenfassende Antwort auf deine Auflistung.

[h=1]Vielen Menschen in Russland droht 2015 die Armut[/h] 5. Juni 2015 Jekaterina Sinelschtschikowa, RBTH
16 Millionen Russen oder elf Prozent der Bevölkerung galten laut Statistikbehörde Rosstat 2014 als arm. Ende dieses Jahres könnte sich diese Zahl deutlich erhöht haben. Längst hat Armut auch die arbeitende Bevölkerung erreicht. Die Regierung versucht gegenzusteuern.


In Russland steigt die Zahl armer Menschen. Elena Kiselewa vom Institut für strategische Forschung sagt: „Seit dem Jahr 2000 war die Zahl der als arm geltenden Menschen in Russland permanent rückläufig, daran änderte auch die letzte Krise nichts." Doch nun wende sich das Blatt. In Russland gelten Menschen als arm, wenn ihr Einkommen unter dem Existenzminimum von 8 000 Rubel pro Kopf, etwa 136 Euro, liegt. Laut Statistikbehörde Rosstat fielen demnach elf Prozent der Bevölkerung in diese Kategorie.
Die Löhne sinken, der größte Teil des Einkommens muss für Lebensmittel, Miet- und Nebenkosten sowie andere lebensnotwendige Anschaffungen ausgegeben werden. Zu mehr reicht es oft nicht. Das zeige sich auch daran, dass immer mehr Kreditnehmer ihren Verpflichtungen nicht nachkommen könnten und daher Zweit- oder Drittkredite aufnehmen müssten, so Kiselewa.
Die Verarmung schreite weitaus schneller voran, als die offiziellen Zahlen der russischen Statistikbehörde Rosstat dies zeigen würden, meint der Direktor des Instituts für Sozialpolitik an der Higher School of Economics Sergej Smirnow. Innerhalb eines Jahres seien die Verbraucherpreise aufgrund der Sanktionen um durchschnittlich 20 Prozent gestiegen. Smirnow mahnt, dass zum Jahresende jeder Achte sein monatliches Einkommen vollständig für lebensnotwendige Güter ausgeben müsse.
Diesen Einschätzungen stimmt auch der leitende wissenschaftliche Mitarbeiter des Fachbereichs für die Dynamik des Massenbewusstseins am soziologischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften Leontij Bysow zu: „Es ist unmöglich geworden, mit einer kleinen Rente oder niedrigem Lohn über die Runden zu kommen. Das ist ein entscheidender Faktor. Nach der Krise von 1998 waren wir 15 Jahre lang auf einem guten Weg, nun ist ein Wendepunkt erreicht."

[h=3]Arm trotz Arbeit[/h] Armut trifft in Russland auch immer öfter Menschen in festen Arbeitsverhältnissen. Deren Einkommen reicht nun nicht mehr aus. „Ein bedeutender Bevölkerungsanteil bezieht Gehälter am Existenzminimum oder unwesentlich darüber", sagt Kiselewa. Laut der offiziellen Statistik sind das immerhin 13 Prozent der russischen Arbeitnehmer. Die russischen Arbeitgeber wollen in der Krise keine massiven Entlassungen, sondern ziehen es vor, ihren Angestellten die Löhne zu kürzen, die Arbeitszeit zu verkürzen oder sie in unbezahlten Urlaub zu schicken. Armut trifft also nicht mehr nur Menschen, die ohnehin aus einem schwierigen sozialen Umfeld stammen.
Glaube man Meinungsumfragen von Ende März und Anfang April dieses Jahres, dann sei die Zahl der in Armut lebenden Menschen um 25 bis 30 Prozent gestiegen, sagt Bysow. Allerdings kann das Definition von Armut sehr unterschiedlich ausfallen, erklärt er. Die Zahlen, die die Menschenrechtsbevollmächtigte der Russischen Föderation Ella Pamfilowa in ihrem jährlichen Bericht präsentierte, waren zum Beispiel weitaus alarmierender. Demnach stufen sich laut Angaben des Fonds für Öffentliche Meinung 47 Prozent der Bürger als arm ein, obwohl sie arbeiten. Dahinter müsse sich aber nicht unbedingt echte Armut verstecken, so Bysow. Vielen Menschen falle es schwer, auf Dinge verzichten zu müssen, die man sich früher hätte leisten können. Sie hielten sich daher für sehr arm, obwohl „dies in Wirklichkeit vielleicht nicht so ist".

[h=3]Gegenmaßnahmen[/h] Gibt es Mittel und Wege, den wirtschaftlichen Abstieg aufzuhalten? Gegenüber RBTH gab die Pressestelle des russischen Arbeits- und Sozialministeriums bekannt, welche Maßnahmen die Regierung schon ergriffen habe. Die Altersrenten, im Durchschnitt 13 000 Rubel pro Monat, rund 216 Euro, seien bereits um 11,4 Prozent gestiegen, die Sozialrenten um 10,3 Prozent und die monatlichen Sozialleistungen für kinderreiche Familien und sozialschwache Bevölkerungsgruppen um 5,5 Prozent, hieß es dort. Zudem darf seit Mai das sogenannte Mutterschaftskapital auch für die Bedienung von Hypothekendarlehen verwendet werden. Diese Leistung können Russen für die Geburt des zweiten oder weiterer Kinder beantragen.
Sergej Smirnow hält das alles für nicht ausreichend: „Renten müssen auch unabhängig von der Krise angepasst werden, zumal die Anpassung im Februar einen Prozent weniger betrug als die offizielle Inflationsrate." Die Entscheidung, das Mutterschaftskapital für die Rückzahlung von Hypotheken freizugeben, bezeichnete er als Notlösung.


Danke Jhei61.
Vielen Menschen in Russland droht 2015 die Armut | Russische Nachrichten | RBTH


Wie dramatisch um die russische Wirtschaft steht, erkennt man am steilen Fall des Bruttoinlandprodukts.
? Russland - Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2016 | Statistik


Schadenfroh bin ich nicht. Ich bedauere, daß die jahrzehntelang aufgebaute Beziehung jetzt bröckelt.

So sieht leider die Wahrheit aus, in Form von Zahlen und Statistik.
 
Putin: Moskau will wieder Beziehungen mit Ankara – aber Türkei muss Willen zeigen

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Russland will laut dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die Beziehungen mit der Türkei wiederherstellen, doch hat Ankara noch „keine konkreten Schritte“ dazu unternommen.

„Wir haben keine Entschuldigungen gehört. Es wurde keine Bereitschaft geäußert, den Schaden zu ersetzen. Wir hören Erklärungen über den Wunsch, die Beziehungen wiederherzustellen. Wir wollen die Beziehungen ebenfalls wieder gutmachen. Doch sind wir nicht diejenigen, die sie ruiniert haben. Wir haben alles gemacht, um die russisch-türkischen Beziehungen im Laufe von Jahrzehnten auf ein beispielloses Niveau der Partnerschaft und der Freundschaft anzuheben“, sagte Putin bei seinem Auftritt in Athen.

Diese Freundschaft zwischen russischen und türkischen Bürgern habe tatsächlich ein hohes Niveau erreicht, was Moskau sehr zu schätzen gewusst habe. Doch dann sei alles zerstört worden. „Wozu das alles gemacht wurde, kann ich immer noch nicht verstehen“, so Putin weiter.

Russlands Staatschef betonte, es müssten neben reinen Erklärungen über die Absicht, die Beziehungen wiederherzustellen, auch konkrete Schritte in dieser Richtung seitens Ankaras unternommen werden.
„Wir bleiben im Kontakt mit den Vertretern der türkischen Seite. Sie kennen unsere Position“, schloss Putin.

Die Beziehungen zwischen Moskau und Ankara stecken seit dem 24. November 2015 in der Krise, nachdem ein türkischer Kampfjet F-16 in Syrien einen russischen Su-24-Bomber abgeschossen hatte. Wladimir Putin nannte dies einen „Stoß in den Rücken durch Helfershelfer der Terroristen“ und verfügte Maßnahmen zur Gewährleistung der nationalen Sicherheit sowie spezielle Wirtschaftsmaßnahmen gegen die Türkei.

Putin: Moskau will wieder Beziehungen mit Ankara ? aber Türkei muss Willen zeigen

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Schadenfroh bin ich nicht. Ich bedauere, daß die jahrzehntelang aufgebaute Beziehung jetzt bröckelt.

So sieht leider die Wahrheit aus, in Form von Zahlen und Statistik.

Die Statistiken kenne ich alle es ging mir nur um deinen vergleich mit der Türkei.

Zurzeit hat sich die lage wieder verbessert in Russland.
 
Quelle nicht vergessen. Es gab Beileidsbekundungen und das bedauern. Eine Entschuldigung, die einem Schuldgeständnis gleich kommt, wird es nicht geben. Das hat nichts mit Stolz zu tun. Vielmehr damit das man sich keiner Schuld bewusst ist.

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Großbaustelle Türkei: Die Baumeister vom Bosporus



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Die Baumeister vom Bosporus

Von GEORG KÜFFNER

25.05.2016 · Einer der größten Flughäfen der Welt, Brücken mit enormen Spannweiten und ein neuer Tunnel quer durch den Bosporus: Istanbul ist eine Großbaustelle.
Brücken ungeahnten Ausmaßes, Tunnel in atemraubender Bauweise und einer der größten Flughäfen der Welt, das sind die Megaprojekte, mit denen sich die Türkei in den kommenden Jahren unter die Top Ten der größten Volkswirtschaften der Welt schieben will. Vermutlich nirgendwo sonst auf der Welt wird derzeit an derart vielen aufsehenerregenden Infrastrukturprojekten gearbeitet. Die türkischen Bauherren lassen sich dabei weder von möglichen Erdbeben, dem Expansionsdrang der Emirate oder dem schwierigen Gestein hundert Meter unter dem Bosporus beirren.
Städte hat man schon immer gern an die Ufer natürlicher Verkehrswege gebaut. Doch dass mit Brücken und Tunneln nicht nur Wasserstraßen, sondern auch Kontinente verbunden werden, das gibt es nur in Istanbul. Sie ist die einzige Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten errichtet wurde. Ihr westlicher Teil wird durch den rund einen Kilometer breiten Bosporus vom asiatischen Teil der Stadt getrennt – einem Fluss ohne Quelle, der das nördlich gelegene Schwarze Meer mit dem Marmarameer im Süden verbindet.
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Den Bosporus trockenen Fußes zu überwinden war schon immer ein Traum, an dem früh der Perserkönig Xerxes sowie der eine oder andere phönizische und ägyptische Feldherr scheiterten. Die von ihnen gebauten Schiffsbrücken waren instabil, sie konnten Stürmen und Wellen nicht widerstehen. Trotz all dieser Rückschläge ließ sich um das Jahr 1500 Sultan Bejazid II nicht davon abbringen, die erste dauerhafte, fest gegründete Brücke Konstantinopels zu errichten. Nicht über den Bosporus, vielmehr über das Goldene Horn, eine rund sieben Kilometer lange Bucht des Bosporus, die den europäischen Teil der Metropole teilt.
Nur fand er keinen Baumeister, der sich diese Aufgabe zutraute, bis sich Leonardo da Vinci mit den Plänen einer Steinbrücke meldete, die sich in zwei kühnen, seitlich aneinander gestützten Bögen über das Wasser spannen sollte. Der vorgelegte Entwurf sei grundsätzlich technisch machbar gewesen, haben Techniker der ETH Zürich vor Jahr und Tag ermittelt. An der Bauausführung wäre das Projekt wohl gescheitert, hätte man doch 14 000 Kubikmeter äußerst sorgfältig zugehauene Quadersteine benötigt, um die 60 Meter hoch aufragende Bogenbrücke zusammenzusetzen. Ein gigantisches Lehrgerüst hätte zudem Unmengen Holz verschlungen. Und das Universalgenie Leonardo da Vinci selbst zweifelte an seinem Konzept – er vermutete, dass niemand den extrem steil aufragenden Brückenbogen erklimme werde.

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© Picture-Alliance, dpa
Der Bau der neuen Yavuz-Sultan-Selim-BrückeHeute steht hier eine von dem Stuttgarter Planungsbüro Leonhardt, Andrä und Partner konzipierte Klappbrücke, die auf 116 schlanken, tief in den tonigen Untergrund gerammten Pfählen ruht, deren Aufgabe es (auch) ist, die zerstörerischen Horizontalkräfte eines Erdbebens aufzufangen. Vor allem die Furcht vor kräftigen Erdstößen, die über die Jahrhunderte der Stadt am Bosporus immer wieder gewaltig zugesetzt haben, war der Grund, dass lange keine soliden Brücken gebaut wurden. Die heutige Brücke über das Goldene Horn stammt aus dem Jahr 1992. Davor gab es an dieser Stelle nur Schwimmbrücken, davon drei ernstzunehmende. 1912 wurde Nummer drei eingeweiht, eine im Werk Gustavsburg der MAN gebaute, auf 45 Luftkästen ruhende Pontonbrücke, die vom Main bis in den Bosporus geschleppt wurde.
Wer nicht fährt, fliegt. Das zweite Mammutprojekt Istanbuls ist ein im Norden direkt am Schwarzen Meer entstehender neuer Flughafen. Im Frühjahr 2018 soll das erste von drei Terminals des derzeit New Airport genannten Drehkreuzes eröffnen. Schon im ersten Jahr sollen 90 Millionen Passagiere im Jahr abgefertigt werden. Zum Vergleich: Der Frankfurter Flughafen kommt derzeit auf 60 Millionen. Nach Fertigstellung hofft man auf jährlich 160 Millionen Passagiere. So wird der neue Flughafen, der auf einem Gelände von knapp 80 Millionen Quadratmeter errichtet wird, zum wichtigsten Transitknotenpunkt zwischen Europa und Asien – und er wird den Großflughäfen in Dubai und Abu Dhabi den Rang ablaufen. Dass das gelingt, davon ist man in der Türkei überzeugt; Istanbul liege auf der immer stärker frequentierten Route von Ost nach West strategisch, weil näher an Europa, doch deutlich günstiger.

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© Cengiz İnşaat, Picture-Alliance
Computersimulation des im Bau befindlichen neuen Istanbuler Flughafen: İstanbul Yeni Havalimanı, Aufnahme der BaustelleWenn der erste Bauabschnitt 2018 in Betrieb geht, wird der bestehende Flughafen Atatürk für Linienflüge geschlossen. New Airport hat bis dahin zwei Landebahnen, 3750 und 4100 Meter lang, und schon im Jahr darauf kommt eine dritte hinzu. Bis zum Abschluss des vierten und letzten Bauabschnitts im Jahr 2028 sollen sechs Landebahnen bereitstehen. Bereits im ersten Bauabschnitt wird neben den Passagieren ein Frachtaufkommen von 2,5 Millionen Tonnen im Jahr abgewickelt, am Ende soll die Jahreskapazität bei 6 Millionen Tonnen liegen. Dafür gibt es zwischen den beiden ersten Landebahnen eine Cargocity mit Lagerhäusern, Zolllager und Speditionsgebäuden auf einer Grundfläche von 1,4 Millionen Quadratmeter.
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© Rainer Hermann
Die Baustelle des neuen Istanbuler Flughafens, der in Rekordzeit errichtet wird
Längst wird an den Zubringerstraßen zum neuen Großflughafen gebaut. So entsteht ein dritter Autobahnring, der in einer Entfernung von rund 40 Kilometer um das Istanbuler Stadtzentrum herum verläuft und nach Osten nahtlos in eine kürzlich eröffnete Schnellstrecke in Richtung Bursa und Izmir mündet – die den Golf von Izmit an der engsten Stelle bei Altinova quert. Dass dazu die viertgrößte Hängebrücke der Welt mit einer Spannweite von immerhin 1550 Meter errichtet wurde, ist bei der nur schwer zu überschauenden Menge an türkischen Großprojekten kaum bemerkt worden. Was sie nicht verdient hat, gilt sie doch, wegen ihrer unmittelbaren Nähe zu einer tektonischen Plattengrenze, die sich von Anatolien bis zu den Inseln im Marmarameer erstreckt, und der damit einhergehenden Erdbebengefahr als die am üppigsten mit Kontrollgerät und Frühwarnsystemen ausgestattete Großbrücke der Welt. Dutzende Sensoren erfassen Schwingungen, Längen- und Winkeländerungen an Fahrbahnträger und Pylonen.
Nur geringfügig mehr Aufmerksamkeit konnte bisher die derzeit entstehende dritte Bosporus-Brücke auf sich ziehen, die auf der Höhe des neuen Superflughafens diese strategisch so wichtige Wasserrinne quert. Ob sich das ändert, bleibt abzuwarten – sie hat den Nachteil, nicht wie die beiden älteren Bosporus-Brücken Teil des Stadtbildes zu werden. Denn dazu liegt sie zu weit entfernt.
Doch für die überschaubare Schar der Tragwerksingenieure der Welt ist sie jetzt schon ein heißer Kandidat, künftig in der Rangliste der genialsten Brücken weit oben eingeordnet zu werden. Denn man muss lange suchen, um einen vergleichbaren Großsteg zu finden: Bei der nach Sultan Yavuz Selim I. benannten dritten Bosporus-Brücke handelt es sich nämlich um die Kombination einer Hängebrücke mit einer Schrägseilbrücke. Also um eine Hybridbrücke, eine Sonderbauform, deren bisher prominentester Vertreter zum Pflichtprogramm jedes New-York-Touristen gehört, die 1883 vollendete Brooklyn Bridge über den East River. Auch bei der vom aus Mühlhausen in Thüringen stammenden John August Roebling entworfenen Brücke hat man beide Tragkonzepte kombiniert.
Roebling, ein kühner Brückenbauer, verwendete zudem erstmals Tragkabel aus Stahl. Von ihm stammt auch die bis heute angewandte Technik zum Zusammenfügen (man spricht vom „Spinnen“) der aus zahlreichen Einzeldrähten bestehenden Haupttragseile. Für die Hybridlösung entschied er sich aus der Not heraus. Da ihm exakte Berechnungsmethoden nicht vorlagen und er keine Risiken eingehen wollte, wählte er Gürtel und Hosenträger. Eine Doppelsicherung, die sich bis heute bewährt hat.

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    Die Sultan-Yavuz-Selim-Brücke ist eine Hybridbrücke, eine Kombination einer Hängebrücke mit einer Schrägseilbrücke.
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    Eine Luftaufnahme der Baustelle vom 16. Juli 2014.
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    Das gigantische Bauwerk hat eine Länge von 2.160 Metern und eine Höhe von 320 Metern.
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    Finale: die Brückenteile werden geschlossen.
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    © AFP
    Präsident Erdogan besucht die Feierlichkeiten zur Beendigung des letzten Bauabschnittes der Brücke am 6. März 2016.


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Naturgemäß hat sich die Ingenieurskunst seit Roebling dramatisch verbessert. Nichts bleibt dem Zufall überlassen. Dass man sich bei der Planung der Yavuz-Sultan-Selim-Brücke für die rare Kombilösung entschied, hat vor allem zwei Gründe. So wollte man keine wuchtige, gar doppelstöckige und damit einem massiven Riegel gleiche Brücke über den Bosporus spannen. Und um den 59 Meter breiten und bei einer Länge von 1408 Meter mit 83 072 Quadratmeter weltrekordgroßen Fahrbahnträger gegen Verwindungen sicher zu schützen, mussten zusätzlich zu den eher weichen Tragseilen einer Hängebrücke, steife Schrägseile gespannt werden.
Die erreichte Steifigkeit des Brückenträgers ist kein Luxus. Nur dank ihr ist es möglich, auf den in der Mitte der Brücke verlaufenden beiden Gleisen mehrere hundert Tonnen schwere Hochgeschwindigkeitszüge rollen zu lassen, die auch notgebremst der Brücke nichts anhaben können. Während von den mit 322 Meter rekordverdächtig hohen Pylonen die harfenförmig nach unten verlaufenden Schrägseile außen an dem acht Fahrspuren (vier in jede Richtung) breiten Brückenträger anpacken, enden die von den beiden mächtigen Tragseilen senkrecht nach unten geführten Hänger unmittelbar neben den Gleisen.
Das klingt verwirrend, und das ist es auch. Wenn man zudem weiß, dass es drei unterschiedliche Lastsysteme auf der Brücke gibt – unmittelbar an die Pylone anschließende klassische Schrägseilabspannungen, in der Mitte der Brücke die reinrassige Hängebrückenlösung und einen dritten Bereich, in dem sich Schrägseil- und Hängebrückenkonzepte überlappen –, wird klar, dass hier höchste Ingenieurbaukunst realisiert wird. Ob die Genialität dieses Seilverwirrspiels von den über die Brücke rollenden Auto- und Lastwagen-Lenkern erkannt und gewürdigt werden wird? Das ist ungewiss. Vorgesehen ist, die Brücke noch in diesem Jahr zu eröffnen. Sicher dürfte dagegen sein, dass die dritte Bosporus-Brücke zum Mekka für Tragwerksplaner der Welt werden wird.
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© Frank Schultze/AgenturZS
Startschacht des Eurasia Tunnels auf der asiatischen Seite des Bosporus
Diese Rolle hat der 3,4 Kilometer lange Eurasia-Tunnel längst für die Zunft der professionellen Tunnelbohrer erlangt. Er quert den Bosporus nicht weit von dessen Einmündung ins Marmarameer entfernt. Mit einem Querschnitt von 13,60 Meter, das entspricht einem dreistöckigen Haus, unterfährt der vier Fahrspuren (zwei unten, zwei oben) fassende Tunnel die Engstelle zwischen Europa und Asien in einer Tiefe bis zu rund 100 Meter unterhalb des Wasserspiegels. Ihn unter den hier herrschenden hohen Drücken und durch ein zudem wenig homogenes Gestein sicher aufzufahren demonstriert, was Techniker und Ingenieure sich beim Unterqueren von Wasserstraßen heutzutage zutrauen.

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    Bauarbeiten am Tunnel zwischen Europa und Asien
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    © Nordseetaucher GmbH
    Hell und besenrein: Blick in die mit Stahlbetonteilen ausgekleidete Röhre des Eurasia Tunnels
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    © Nordseetaucher GmbH
    Taucher im Arbeitsraum
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    © Georg Küffner
    Um das Atmen im trüben Bentonitbrei zu erleichtern, hat man die Helme mit einer Wasserspülung für den Lungenautomaten ausgerüstet.
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    © Nordseetaucher GmbH
    Taucher in der Personenschleuse


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In Istanbul ist der Eurasia-Tunnel bereits die zweite Röhre, die den Bosporus unterfährt. 2013 hat man einen aus elf auf dem Meeresboden abgesenkten, vorfabrizierten Tunnelsegmenten zusammengesetzten S-Bahn-Tunnel in Betrieb genommen. Doch mit dieser Schuhschachteltechnik kann man keine richtig großen Tunnel herstellen. Für die werden Vollschnittmaschinen gebraucht. Also jene Riesenbohrer, wie sie der badische Hersteller Herrenknecht baut, der einen davon für das Auffahren des Eurasia-Tunnels nach Istanbul geliefert hat.
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© F.A.Z.-Grafik Kaiser / Quelle: roadtraffic-technology
Schematische Darstellung des Eurasia-Tunnels
Weitere Maschinen sollen folgen. Mit noch größeren Durchmessern, was dem Gigantismus in der türkischer Infrastrukturpolitik dienen würde. Nur ob es sinnvoll und technisch risikofrei machbar ist, etwa einen 20 Meter messenden Bosporus-Tunnel zu bauen, bei dieser Frage scheiden sich die Geister. Zwei kleinere, parallel laufende Tunnel halten nüchtern denkende Ingenieure für die bessere Lösung.

Quelle: F.A.Z.Veröffentlicht: 25.05.2016 15:11 Uhr

Lesermeinungen
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0Frage
BERNHARD SCHULZ (BERBERLIN) - 25.05.2016 19:29

3Dann will ich mal ehrlich hoffen
Antworten (1)
HARRY PLEWA (HARRYPLE) - 25.05.2016 17:34

0Dieser Gigantismus
Antworten (1)
GÜNTHER FUCHS (FUCHSRE...) - 25.05.2016 17:23








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Wenn ich bedenke und zum ergebnis komme,das diese Projekte gemeinsam und später als mit dem Bau des Berliner Flughafen Willy Brandt begonnen und abgeschlossen wurden und eventuell werden ?

Ergebnis:In meinem verständnis für Bautätigkeit und Bauvorhaben doch ein großen Summenanteil zu den Baukosten Bestechungsgelder sind.
Hey Türkiyem,hey.Aptal Avrupalar ,baksinlar afal afal.
 
Wenn ich bedenke und zum ergebnis komme,das diese Projekte gemeinsam und später als mit dem Bau des Berliner Flughafen Willy Brandt begonnen und abgeschlossen wurden und eventuell werden ?

Ergebnis:In meinem verständnis für Bautätigkeit und Bauvorhaben doch ein großen Summenanteil zu den Baukosten Bestechungsgelder sind.
Hey Türkiyem,hey.Aptal Avrupalar ,baksinlar afal afal.

Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.
 
Solche Vergleiche (Russland/Türkei) sind immer schwierig. Da man die einheimische Berechnungsgrundlage nicht kennt oder diese schwer miteinander zu vergleichen sind. Das wir des Öfteren in den Vergleichen, statistisch schlechter abschneiden als viele andere Länder, hat etwas mit unserer demographischen misslage zu tun. Mehr sage ich dazu nicht. Meine hemşos bitte auch nicht.
 
Solche Vergleiche (Russland/Türkei) sind immer schwierig. Da man die einheimische Berechnungsgrundlage nicht kennt oder diese schwer miteinander zu vergleichen sind. Das wir des Öfteren in den Vergleichen, statistisch schlechter abschneiden als viele andere Länder, hat etwas mit unserer demographischen misslage zu tun. Mehr sage ich dazu nicht. Meine hemşos bitte auch nicht.

Da kann ich dir nur zustimmen. Es ist schwer für ein Vergleich ein Maßstab heranzuziehen.
 
[h=1]Kuwait signs $4.4-bn airport project with Turkish firm[/h]
Kuwait City (AFP) - Kuwait's Public Works Minister Ali al-Omair Monday signed a $4.4-billion (3.9-billion-euro) contract with Turkish firm Limak Construction for a new airport terminal that will more than triple passenger capacity.
The new terminal, due to be completed in six years, will raise capacity at Kuwait's only airport to 25 million passengers annually from around seven million now, the minister said.
It will accommodate all aircraft types at 51 gates, an addition of 30 new gates, and will be able to serve 21 Airbus 380 superjumbos simultaneously, Omair said.
The project has been repeatedly delayed because of claims of highly inflated costs and after technical and financial objections by state accounting watchdog the Audit Bureau.
The oil-rich Gulf state's cabinet intervened in the row between the public works ministry and the Audit Bureau two weeks ago and gave the go-ahead for the project to proceed.

https://www.yahoo.com/news/kuwait-signs-4-4-bn-airport-project-turkish-162410061.html
 
Turkey's Unit International says agrees $4.2 billion deal to build Iran power plants


Turkish energy company Unit International has reached a $4.2 billion deal with Iran's energy ministry to build seven natural gas power plants there, in what it said was the biggest investment in Iran since the lifting of sanctions.
The power stations, to be built in seven separate regions of Iran, Turkey's eastern neighbor, would have a combined installed capacity of 6,020 megawatts, the company said in a statement.
The United States, European Union and United Nations lifted most sanctions on Iran in January under a deal with world powers whereby Tehran agreed to curbs on its nuclear program.
Turkish companies have seen the move as a major trade and investment opportunity, with the car, clothing, textiles, machinery and chemicals sectors also seen offering potential.
"Unit International has reached a deal with the Iranian Energy Ministry worth some $4.2 billion to build natural gas combined cycle power plants," Unit said, adding the agreement was signed at a ceremony in Tehran on June 1.
Unit International is owned by Unal Aysal, the former chairman of major Istanbul soccer club Galatasaray.
Aysal said that when completed the power plants would meet 10 percent of Iran's energy needs. Construction of the seven plants was planned to begin in the first quarter of 2017.

Turkey's Unit International says agrees $4.2 billion deal to build Iran power plants | Reuters
(Reporting by Asli Kandemir; Writing by Daren Butler; Editing by Hugh Lawson and Susan Fenton)








 
Turkey's Software Export on the rise, ICT industry grows 18 percent

TIMUR SIRT
ISTANBUL
PublishedJune 3, 2016


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The latest report by Turkey's Informatics Industry Association shows that the information and communications technology industry achieved 18 percent growth and software exports take the biggest share with a 49 percent increase

The information economy challenges companies that are more than 100 years old by putting customers at the center of business systems. The digital transformation has become one of the most fashionable concepts both in Turkey and around the world. Leaving unworthy agricultural products to rot was an ordinary practice in Turkey only 17 years ago. The most important reason why tomatoes do not fill the shopping baskets in Istanbul while they flow into the sea in Antalya is the incapability of software programs. To make it more explicit, it will be possible to prevent agricultural product loss through better planning in terms of logistics, agricultural practices, smart storing, distributing and marketing operations. A recent study revealed the latest numbers and current situation of the information industry in Turkey.

Workforce capability

The software sector, which will prepare for a digital transformation for all sectors in Turkey, has made a move. While the growth in software and service sectors draws attention, information technology exports have reached TL 2.2 billion ($745.5 million), TL 1.36 billion of which comes from the software sector. According to the Informatics Industry Association's (TÜBİSAD) information and communication sector market data from 2015, the sector realized TL 83.1 billion in revenues and grew by 18 percent. Employing 113,000 people in total, the sector's exports reached TL 2.2 billion as well. The number of entrepreneurs needs to increase, however, rather than the number of employees. Turkey only has three companies whose total value has reached TL 1 billion over the past 15 years. Apart from the companies including Yemeksepeti, Gittigidiyor and Pozitron, Turkey has not yet undersigned an important enterprise. Additionally, these companies were only acquired by international corporations.

TL 2.2 billion in exports

There is an urgent need for information enterprise capital in Turkey. In 2015, the sector's total exports amounted to TL 2.2 billion, doubling the previous year's export. More than 60 percent of the total export came from the software industry with TL 1.360 billion. Software exports have grown 49 percent compared to previous year, and 14 percent of the turnover obtained from software industry comes from export while 30 percent of total exports come from techno cities. According to the report, the countries with the largest export volume are Azerbaijan, the United States, Cyprus, the United Kingdom and the United Arab Emirates. Evaluating the situation in dollars, the total amount of exports in 2015 reached $788 million. The hardware and software industries accounted for the largest amount of growth in terms of dollar-denominated values, with 29 percent and 20 percent, respectively.

Information sector grows 18 percent

The total sector growth of information and communication technologies reached TL 83.1 billion with an 18 percent growth in 2015. While the growth of information technology, one of the two main factors responsible for total sector growth, rose to TL 27.4 billion, increasing 19 percent, communication technologies rose up to TL 55.7 billion, increasing 17 percent. Moreover, the share of information technologies within the total market reached 33 percent.

Information technologies reach TL 27.4 billion

The largest amount of growth in the category of information technologies went to the services sector with 25 percent, achieving the highest increase compared to previous year. Therefore, the share of the information technology software and services sectors achieved 53 percent growth. The increase in the quality and quantity of the techno cities made positive contributions to the information sector's growth as well. Reaching up to TL 27.4 billion in growth in 2015, the information technology sector's subcategories grew as follows:
- Information technology hardware: TL 13 billion
- Information technology software: TL 9.7 billion
- Information technology services: TL 4.7 billion

Communications technology surpasses 55 billion TL

Last year, the domestic production rate in information technology software and services was around 83 percent, while it was only 18 percent in terms of hardware. Turkey's communications technology industry achieved TL 55.7 billion growth in 2015.
- Communications technology hardware growth: TL 16.1 billion
- Electronic communications growth: TL 39.6 billion

Growth will continue

Based on the study results, a growth rate between 5 percent and 9 percent denominated in dollars and 15 percent to 20 percent denominated in Turkish lira is expected in the industry this year. As usual, innovation as well as research and development investments play a big role in facilitating such growth. Compared to 2014, employment increased 2.2 percent and reached 113,000 employees in 2015. With a 66 percent share in total, the information technology sector employed more than 74,000 people last year.


http://www.dailysabah.com/life/2016/06/04/turkeys-software-exports-on-the-rise-ict-industry-grows-18-percent


 
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