Eine rasante Preissteigerung von Grundnahrungsmitteln setzt der türkischen Bevölkerung zu. Experten machen die Regierung dafür verantwortlich. Der türkische Präsident wiederum gibt Händlern und dem Ausland die Schuld.
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Dass sich die türkische Wirtschaft in einem desolaten Zustand befindet, ist nichts Neues: seit über zwei Jahren befindet sich
die türkische Lira unaufhaltsam im Sinkflug. Ende letzten Jahres zog der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan medienwirksam die Notbremse: Er kündigte eine
"neue Ära der Wirtschaft" an.
Bisher ist von dem versprochenen Neuanfang jedoch nicht viel zu spüren, die Währungsturbulenzen haben sich sogar verschlimmert. Und zwar dort, wo es der türkischen Bevölkerung besonders weh tut: Die Preise für Lebensmittel sind in den letzten Monaten exorbitant in die Höhe geschossen. Nach den Zahlen des Verbraucherpreisindex, der vom türkischen Statistikamt (TÜIK) jährlich herausgegeben wird, gab es im letzten Jahr einen dramatischen Anstieg des Preisniveaus bei Lebensmitteln. Die Inflationsrate stieg im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozentpunkte auf 20,6 Prozent.
Erdogan kündigt "harte Strafen" an
Und somit ist die Währungskrise keine abstrakte Gefahr, sie hält Einzug in die Küchen der Türkei: Für Grundnahrungsmittel wie frisches Gemüse, Obst, Eier, Öl oder Milch werden auf den Märkten gesalzene Preise verlangt. Bis zu 25 Prozent ist der Preis in den letzten Wochen für manche Waren angestiegen. Die Inflationsrate für Gemüse und Obst hat inzwischen einen Rekordstand von 33,9 Prozent erreicht.