Russland-Berichte unter der Lupe: Deutschland basht am besten
In einer neuen, schon fast zur Tradition gewordenen Studie hat RIA Novosti wieder einmal alle weltweiten Publikationen zum Thema Russland unter die Lupe genommen und ist zu dem Schluss gekommen, dass die Bundesrepublik einmal mehr klarer Spitzenreiter in der Negativhysterie um Russland ist.
Anfang Februar hatte RIA Novosti bereits eine ähnliche Studie mit einer Liste von Russland-Bashern veröffentlicht. Damals lag Deutschland mit 162 negativen und mäßig negativen Artikeln und Meldungen, die in der Zeitspanne vom 1. bis zum 7. Februar veröffentlicht wurden, klar vorn – gefolgt von Polen und Schweden.
Für die Studie in dieser Woche wurden Publikationen vom 8. bis zum 14. Februar untersucht, wobei sich bei den Ergebnissen erneut eine unglaubliche Beständigkeit/Beharrlichkeit bei den deutschen Medien zeigte:
Auch dieses Mal landete Deutschland mit allein 30 negativen (n.) und 202 mäßig negativen (m. n.) Artikeln auf Platz eins. Bashing-Silber holte diesmal Großbritannien (11 n., 48 m. n.) und Bronze gewann Österreich – zwar würde dieses Land mit nur zehn deutlich negativen Artikeln hinter Polen (16 n., 22 m. n.) und der Ukraine (16 n., 5 m. n.) liegen, doch mit etwa 47 „mäßig“ negativen Publikationen sicherte es sich trotzdem den dritten Platz.
Am fleißigsten waren unter den weltweiten Medien also auch diesmal wieder die Deutschen: Die ARD liegt mit 27 negativen und mäßig negativen Berichten in einer Woche vorn, wobei die FAZ mit knapp 26 Artikeln zum ersten Mal seit langem seinen traditionellen ersten Platz verfehlte, dicht gefolgt von der Deutschen Welle (22) und Deutschlandradio (21), der Süddeutschen Zeitung (20) und Der Welt (19). Beachtenswert ist, dass erst der neunte Platz von einer nichtdeutschsprachigen Zeitung eingenommen wird – vom französischen Le-Figaro (19).
Obwohl die Frankfurter Allgemeine Zeitung im jüngsten Bashing-Rennen kein Gold holen konnte, hat sie in der Woche ideologisch gesehen doch gute Arbeit geleistet und sicherlich einen Trostpreis verdient:
„Das Ideal der Freiheit gegen den Wunsch nach Herrschaft“ – so sieht ein FAZ-Kolumnist den Westen und Russland, deren Prinzipien auf der Münchner Sicherheitskonferenz „zusammengeprallt“ seien.
„Auf der einen Seite stehen die Länder des Westens, deren Politik und Handlungen jenseits klassischer Machtpolitik immer auch irgendwo vom Idealismus der Freiheit, der offenen Gesellschaft und der Selbstverwirklichung getragen werden und gerade deswegen Millionen junger Menschen in ihrem Freiheitsdrang bestärken. Auf der anderen Seite steht ein herrschaftsorientiertes Russland, dem derzeit eine Werte-Basis seines Gesellschaftssystems fehlt“, betonte er in seinem Kommentar vom 13. Februar.
Zudem „paktiere“ Russland „mit einem der schlimmsten Regime der modernen Welt“, womit offensichtlich der syrische Präsident Baschar Assad gemeint ist, und versuche, den Westen nun „auf perfide Weise zu destabilisieren“ – und zwar mit gesteuerter Online-Propaganda (Ob die FAZ wohl Sputnik damit meint?) und sogar „Millionenförderung für radikale Populisten“.
Soviel zur objektiven Berichterstattung – wohl tatsächlich „immer auch irgendwo vom Idealismus der Freiheit“ geleitet, wie der Autor selbst äußerte.
Im Großen und Ganzen ist die Aktivität der Medien rund um das Thema Russland weltweit seit dem 7. Februar um 23 Prozent gestiegen (etwa 400 Artikel mehr als bei der letzten Studie in der Vorwoche), wobei die meisten Publikationen ein finsteres Russlandbild zeichnen.
„Unsere Aufgabe ist es, die Deformation des Russlandbildes im Ausland zu stoppen. Mit Hilfe der westlichen Propaganda wird unser Land als Aggressor und Outsider in der europäischen Politik dargestellt. All dies hat auch negative Auswirkungen auf die Prozesse im Land“, erklärte am Mittwoch Leonid Sluzki, Vorsitzender des GUS-Ausschusses in der russischen Staatsduma.
Russland-Berichte unter der Lupe: Deutschland basht am besten