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USA kritisieren türkische Offensive im Irak
Die türkische Armee hat mit einer Bodenoffensive gegen kurdische Rebellen im Nordirak begonnen. Das bestätigte das Militär. An dem Einsatz sind 10.000 Soldaten beteiligt. Die US- und die Bundesregierung kritisierten die Aktion, die die Lage in der Region destabilisieren könnte.
Foto: DPA
Türkische Panzer sind rund zehn Kilometer auf irakisches Gebiet eingedrungen
Die türkischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben eine Bodenoffensive gegen kurdische Rebellen im Nordirak gestartet. Die Angriffe hätten am Donnerstagabend begonnen, erklärte das Militär auf seiner Website. Zuvor habe bereits die Luftwaffe mutmaßliche Lager der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) im Nordirak beschossen.
Armeekreisen zufolge waren zunächst zwei Brigaden im Einsatz, von denen jede bis zu 5000 Soldaten hat. Sie seien rund zehn Kilometer in irakisches Gebiet vorgedrungen. Die Truppen wurden von der Luftwaffe unterstützt. Tausende weitere Soldaten stünden an der Grenze für einen Einsatz bereit, sagte ein hochrangiger Militärvertreter, der im südöstlichen Grenzgebiet stationiert ist. Das türkische Parlament hat im Oktober grenzüberschreitenden Angriffen auf die PKK zugestimmt.
Seit Mitte Dezember fliegen die Truppen Luftangriffe gegen PKK-Stellungen in der Region. Der türkische Außenminister Ali Babacan hatte Anfang der Woche erklärt, die Möglichkeit einer Bodenoffensive liege auf dem Tisch. Die nun begonnene Offensive werde beendet, „sobald die geplanten Ziele erreicht sind“, hieß es in der Erklärung der Streitkräfte. Mit dem Einsatz solle verhindert werden, dass der Nordirak zu einem Rückzugsgebiet für Terroristen werde. Der Einsatz sei bereits am Vorabend begonnen worden und richte sich nur gegen die PKK, teilte der türkische Generalstab am Freitag mit. Nach kurdischen Angaben wurden bei den Luftangriffen zuvor zwei strategisch wichtige Brücken zerstört. Ein Sprecher der kurdischen Sicherheitskräfte in der nordirakischen Stadt Erbil erklärte, seit Donnerstag seien 2000 zusätzliche kurdische Kämpfer („Peschmerga“) in die Nähe der Grenze verlegt worden, „um sich der türkischen Armee entgegenzustellen, falls dies notwendig werden sollte“.
Die USA und der Irak haben die Türkei aufgefordert, größere Militäroperationen in dem Gebiet zu unterlassen. Sie befürchten, dass die vergleichsweise ruhige Lage in der Region dadurch gefährdet werden könnte. Der Einmarsch sei nicht die beste Nachricht, sagte Matthew Bryza, Staatssekretär im US-Außenministerium. Die Bodenoffensive gegen kurdische Rebellen bedeute eine neue Eskalationsstufe in dem Konflikt.
Bryza betonte, dass die USA wie versprochen eng mit der türkischen Regierung zusammengearbeitet hätten, um eine Invasion zu verhindern. Die US-Geheimdienste liefern der Türkei Informationen über Stützpunkte der kurdischen PKK-Rebellen im Nordirak. Sie sollen gezielte Angriffe der türkischen Luftwaffe ermöglichen und die Opfer unter der Zivilbevölkerung gering halten.
US-Präsident George W. Bush hatte seinen Nato-Partner Anfang November in hektischen Verhandlungen von einer Bodenoffensive im Irak abgehalten, aber akzeptiert, dass Heer und Luftwaffe Vorstöße in das Nachbarland unternehmen. Die Zusammenstöße zwischen kurdischen Rebellen und türkischer Armee hatten zuvor zugenommen. Türkischen Angaben zufolge nutzen rund 3000 Extremisten das Nachbarland als Rückzugsgebiet.
Auch die Bundesregierung warnte vor einer weiteren Eskalation. Die Bodenoffensive bedeute „ein nicht unerhebliches Destabilisierungsrisiko“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Die Türkei sei aufgerufen, „sich auf jene Schritte zu beschränken, die als Ultima Ratio zum Schutz der eigenen Bevölkerung notwendig ist. Wir warnen vor einer weiteren Verschärfung der Lage“, sagte Ministeriumssprecher Martin Jäger am Freitag in Berlin.
Die türkische Armee hat mit einer Bodenoffensive gegen kurdische Rebellen im Nordirak begonnen. Das bestätigte das Militär. An dem Einsatz sind 10.000 Soldaten beteiligt. Die US- und die Bundesregierung kritisierten die Aktion, die die Lage in der Region destabilisieren könnte.
Türkische Panzer sind rund zehn Kilometer auf irakisches Gebiet eingedrungen
Die türkischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben eine Bodenoffensive gegen kurdische Rebellen im Nordirak gestartet. Die Angriffe hätten am Donnerstagabend begonnen, erklärte das Militär auf seiner Website. Zuvor habe bereits die Luftwaffe mutmaßliche Lager der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) im Nordirak beschossen.
Armeekreisen zufolge waren zunächst zwei Brigaden im Einsatz, von denen jede bis zu 5000 Soldaten hat. Sie seien rund zehn Kilometer in irakisches Gebiet vorgedrungen. Die Truppen wurden von der Luftwaffe unterstützt. Tausende weitere Soldaten stünden an der Grenze für einen Einsatz bereit, sagte ein hochrangiger Militärvertreter, der im südöstlichen Grenzgebiet stationiert ist. Das türkische Parlament hat im Oktober grenzüberschreitenden Angriffen auf die PKK zugestimmt.
Seit Mitte Dezember fliegen die Truppen Luftangriffe gegen PKK-Stellungen in der Region. Der türkische Außenminister Ali Babacan hatte Anfang der Woche erklärt, die Möglichkeit einer Bodenoffensive liege auf dem Tisch. Die nun begonnene Offensive werde beendet, „sobald die geplanten Ziele erreicht sind“, hieß es in der Erklärung der Streitkräfte. Mit dem Einsatz solle verhindert werden, dass der Nordirak zu einem Rückzugsgebiet für Terroristen werde. Der Einsatz sei bereits am Vorabend begonnen worden und richte sich nur gegen die PKK, teilte der türkische Generalstab am Freitag mit. Nach kurdischen Angaben wurden bei den Luftangriffen zuvor zwei strategisch wichtige Brücken zerstört. Ein Sprecher der kurdischen Sicherheitskräfte in der nordirakischen Stadt Erbil erklärte, seit Donnerstag seien 2000 zusätzliche kurdische Kämpfer („Peschmerga“) in die Nähe der Grenze verlegt worden, „um sich der türkischen Armee entgegenzustellen, falls dies notwendig werden sollte“.
Die USA und der Irak haben die Türkei aufgefordert, größere Militäroperationen in dem Gebiet zu unterlassen. Sie befürchten, dass die vergleichsweise ruhige Lage in der Region dadurch gefährdet werden könnte. Der Einmarsch sei nicht die beste Nachricht, sagte Matthew Bryza, Staatssekretär im US-Außenministerium. Die Bodenoffensive gegen kurdische Rebellen bedeute eine neue Eskalationsstufe in dem Konflikt.
Bryza betonte, dass die USA wie versprochen eng mit der türkischen Regierung zusammengearbeitet hätten, um eine Invasion zu verhindern. Die US-Geheimdienste liefern der Türkei Informationen über Stützpunkte der kurdischen PKK-Rebellen im Nordirak. Sie sollen gezielte Angriffe der türkischen Luftwaffe ermöglichen und die Opfer unter der Zivilbevölkerung gering halten.
US-Präsident George W. Bush hatte seinen Nato-Partner Anfang November in hektischen Verhandlungen von einer Bodenoffensive im Irak abgehalten, aber akzeptiert, dass Heer und Luftwaffe Vorstöße in das Nachbarland unternehmen. Die Zusammenstöße zwischen kurdischen Rebellen und türkischer Armee hatten zuvor zugenommen. Türkischen Angaben zufolge nutzen rund 3000 Extremisten das Nachbarland als Rückzugsgebiet.
Auch die Bundesregierung warnte vor einer weiteren Eskalation. Die Bodenoffensive bedeute „ein nicht unerhebliches Destabilisierungsrisiko“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Die Türkei sei aufgerufen, „sich auf jene Schritte zu beschränken, die als Ultima Ratio zum Schutz der eigenen Bevölkerung notwendig ist. Wir warnen vor einer weiteren Verschärfung der Lage“, sagte Ministeriumssprecher Martin Jäger am Freitag in Berlin.