USA: Türkei sollte Offensive nur auf PKK-Ziele beschränken Die USA haben die Türkei aufgefordert, ihre Bodenoffensive im Nordirak präzise auf Ziele der kurdischen Rebellenorganisation PKK (Arbeiterpartei Kurdistans) zu beschränken.
Washington. Die türkische Armee hatte zuvor die erste Bodenoffensive gegen kurdische Rebellen seit zehn Jahren gestartet. Militärkreisen zufolge waren am Freitag zunächst zwei Brigaden im Einsatz, von denen jede bis zu 5000 Soldaten hat. In Bagdad hieß es dagegen, es hätten lediglich ein paar hundert Kräfte die Grenze überschritten. Nach kurdischen Angaben kam es zu schweren Gefechten, bei denen zwei türkische Soldaten getötet und acht verletzt worden seien.
Die Truppen drangen türkischen Medienberichten zufolge bis zu 25 Kilometer in das Nachbarland vor und wurden von der Luftwaffe unterstützt. Das Fernsehen zeigte Bilder von dutzenden Panzern, die im Grenzgebiet mit hoher Geschwindigkeit unterwegs waren. Tausende weitere Soldaten stünden an der Grenze für einen Einsatz bereit, sagte ein hochrangiger Militärvertreter im südöstlichen Grenzgebiet.
Iraks Außenminister Hoshyar Zebari sprach von "mehreren hundert Soldaten", die in einem abgelegenen Teil des Nordiraks Rebellen verfolgten. "Es gibt keine größere Invasion oder Bodenoffensive über die Grenze hinweg", sagte er Reuters am Telefon. Ein hochrangiger Offizier der US-geführten Koalition erklärte in Bagdad, es sei "deutlich weniger als ein Bataillon im Einsatz - höchstens ein paar hundert türkische Soldaten sind eingedrungen". Die türkische Armee unternimmt seit Wochen Vorstöße auf irakisches Gebiet, in das sich rund 3000 Kämpfer der auch von der EU als Terror-Organisation betrachteten PKK zurückgezogen haben.
PKK-Sprecher Ahmed Danis sagte Reuters, die Rebellen stellten sich dem Kampf. Seine per Satellitentelefon von einem unbekannten Ort aus übermittelten Angaben zu Toten und Verletzten konnten nicht überprüft werden. Offen war, wie die Sicherheitskräfte der weitgehend autonomen nordirakischen Region Kurdistan reagieren. Berichte über Zusammenstöße mit den Peschmerga hatte das türkische Militär am Donnerstag zurückgewiesen.
Die Türkei habe die USA im Voraus über den Einmarsch informiert, sagte Scott Stanzel, Sprecher von US-Präsident George W. Bush am Freitag.