Franjo_Tudjman
Frischling
Zagreb
Zagreb hat einschließlich mit den zum Verwaltungsbezirk Zagreb (Gespanschaft Zagreb) gehörenden Vororten, von denen die größten Velika Gorica (63.517 Ew.), Samobor (36.206 Ew.) und Zaprešić (23.125 Ew.) sind, ca. 900.000 Einwohner (Volkszählung von 2001).
Verwaltungsmäßig bildet Zagreb heute eine Gespanschaft für sich. Gleichzeitig ist sie Verwaltungssitz der Gespanschaft Zagreb (kroatisch Zagrebačka županija), die die Umgebung der Stadt umfasst. Die Stadt ist in die folgenden 17 Bezirke gegliedert:
I. Donji grad
II. Gornji grad - Medveščak
III. Trnje
IV. Maksimir
V. Peščenica-Žitnjak
VI. Novi Zagreb - istok
VII. Novi Zagreb - Zapad
VIII. Trešnjevka - sjever
IX. Trešnjevka - jug
X. Črnomerec
XI. Gornja Dubrava
XII. Donja Dubrava
XIII. Stenjevec
XIV. Podsused - Vrapče
XV. Podsljeme (Šestine, Gračani, Markuševec)
XVI. Sesvete
XVII. Brezovica
Geschichte
Der Name Zagreb wurde zum erstenmal im Jahre 1094 erwähnt, als der ungarisch-kroatische König Ladislaus I. die Zagreber Diözese gegründet hatte. Zagreb bedeutet "am Graben", woraus später das deutsche "Agram" abgeleitet wurde. Die Stadt entwickelte sich aus zwei getrennten Siedlungen, Kaptol und Gradec. In Gradec hatten sich Kaufleute und Handwerker angesiedelt. Kaptol war die Stadt des Klerus, in der die Kanoniker des Zagreber Bistums wohnten. Politische Interessenskonflikte zwischen den beiden Siedlungen führten immer wieder zu Auseinandersetzungen und blutigen Kämpfen.
Im 13. Jahrhundert hatte Südosteuropa unter verheerenden Plünderungen der asiatischen Tataren (mongolische Volksstämme) zu leiden. Der König von Kroatien und Ungarn, Bela I., versteckte sich auf der Flucht vor den Tataren in Gradec und versuchte von dort die Verteidigung zu organisieren. Aus Dankbarkeit für seine Rettung verlieh er 1242 den Einwohnern von Gradec die Bulla Aurea. Durch dieses Dokument wurde Gradec zur freien königlichen Stadt. Die Bulla Aurea war ein Symbol der Freiheit und Unabhängigkeit. Nun erlebte Gradec seine wirtschaftliche Blüte. Es entstanden schöne Paläste, Kirchen und Befestigungswerke nach mittel- und westeuropäischem Vorbild, die der Stadt noch heute eine romantische Atmosphäre geben.
1557 wurde Zagreb erstmals als Kroatiens Hauptstadt erwähnt.
Auch die Unterstadt (Donji grad) begann sich schnell zu entwickeln und übernahm bald die Rolle von Gradec in Handel und Handwerk.
Von 1756 bis 1776 übernahm Varaždin Zagrebs Rolle als kroatiens Hauptstadt.
1850 wurden die zwei Städte Gradec und Kaptol zur Stadt Zagreb vereint und mit der Unterstadt verbunden. Ein schweres Erdbeben richtete 1880 beträchtlichen Schaden an, ermöglichte jedoch auch eine Modernisierung und dynamische Weiterentwicklung der Stadt.
Kaptol ist bis heute das Zentrum der katholischen Kirche und des geistlichen Lebens in Kroatien. Gradec, heute Oberstadt genannt, wurde zum politischen und administrativen Zentrum. In der Unterstadt mit ihren vielen prächtigen Gebäuden aus dem späten 19. Jahrhundert pulsiert das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Leben.
Am 29. Oktober 1918 beschloss das kroatische Parlament in Zagreb die Aufhebung sämtlicher staatsrechtlicher Beziehungen zwischen Kroatien und der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Einen Monat später folgte der Beitritt Kroatiens zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.
Am 10. April 1941 marschiert die deutsche Wehrmacht in Zagreb ein. Kroatische Nationalisten feiern die Deutschen als Befreier und rufen den so genannten "Unabhängigen Staat Kroatien" aus.
Am 8. Mai 1945 marschiert die jugoslawische Volksbefreiungsarmee in Zagreb ein. Kroatien wird daraufhin in die kommunistische Jugoslawische Volksrepublik eingegliedert.
1970 - 1971: In Zagreb ist der Mittelpunkt des Widerstandes gegen das kommunistische Regime. Es finden Demonstrationen gegen die Politik der Belgrader Zentralregierung statt, der Kroatische Frühling wird Niedergeschlagen und endet mit Massenverhaftungen.
Am 10. September 1976 kollidierten über Zagreb ein jugoslawisches und ein britisches Flugzeug. Das Unglück forderte 176 Tote, davon 27 Deutsche.
1990 fand in Zagreb der von 500 Millionen Fernsehzuschauern verfolgte fünfunddreißigste Grand Prix d'Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest) statt.
Am 7. Oktober 1991 wurde Zagreb im Zuge des Jugoslawienkrieges von der serbisch dominierten "Volksarmee" angegriffen. Die Stadt war zum Zeitpunkt der Bombardierung überfüllt mit Flüchtlingen aus Ostslawonien und dem belagerten Vukovar. Am darauf folgendem Tag, am 8. Oktober 1991, setzte Kroatiens Regierung die nach einer Volksabstimmung erklärte Unabhängigkeit offiziell in Kraft.
1994 feierte man Zagrebs 900 jähriges Jubiläum. Im September besuchte Papst Johannes Paul II die Stadt.
Am 2. und 3. Mai 1995 schlagen serbische Raketen in die Innenstadt von Zagreb ein. Der militärisch sinnlose Angriff kostet sieben Zivilisten das Leben; 176 wurden verletzt. Der damalige befehlshabende serbische Anführer Milan Martic muss sich heute vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal verantworten. Im Dezember 1995 wird der Vertrag von Dayton unterzeichnet.
Am 2 Oktober 1998 kam der Papst erneut nach Zagreb. Von hier aus besuchte er den Wallfahrtsort Marija Bistrica und die Stadt Split.
Am 11. Dezember 1999 starb Kroatiens Präsident, Franjo Tuđman, in Zagreb. Zu seiner Beerdigung kamen neben den diplomatischen Vertretern des Westens auch der türkische Präsident Demirel und die Ministärpresidenten von Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien und Ungarn.
Am 24 November 2000 fand in Zagreb der EU-Balkan-Gipfel statt. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union sowie der Staaten des westlichen Balkans, also Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Bundesrepublik Jugoslawien (heute Serbien und Montenegro), Albanien und Mazedonien besprachen die langfristige Assoziierung der Staaten Südosteuropas an die EU.
Am 30. Oktober 2003 hielt sich Bundeskanzler Schröder zu einem Besuch in Zagreb auf. Es war der erste Besuch eines deutschen Bundeskanzlers in Kroatien.
Bilder
Zagreb hat einschließlich mit den zum Verwaltungsbezirk Zagreb (Gespanschaft Zagreb) gehörenden Vororten, von denen die größten Velika Gorica (63.517 Ew.), Samobor (36.206 Ew.) und Zaprešić (23.125 Ew.) sind, ca. 900.000 Einwohner (Volkszählung von 2001).
Verwaltungsmäßig bildet Zagreb heute eine Gespanschaft für sich. Gleichzeitig ist sie Verwaltungssitz der Gespanschaft Zagreb (kroatisch Zagrebačka županija), die die Umgebung der Stadt umfasst. Die Stadt ist in die folgenden 17 Bezirke gegliedert:
I. Donji grad
II. Gornji grad - Medveščak
III. Trnje
IV. Maksimir
V. Peščenica-Žitnjak
VI. Novi Zagreb - istok
VII. Novi Zagreb - Zapad
VIII. Trešnjevka - sjever
IX. Trešnjevka - jug
X. Črnomerec
XI. Gornja Dubrava
XII. Donja Dubrava
XIII. Stenjevec
XIV. Podsused - Vrapče
XV. Podsljeme (Šestine, Gračani, Markuševec)
XVI. Sesvete
XVII. Brezovica
Geschichte
Der Name Zagreb wurde zum erstenmal im Jahre 1094 erwähnt, als der ungarisch-kroatische König Ladislaus I. die Zagreber Diözese gegründet hatte. Zagreb bedeutet "am Graben", woraus später das deutsche "Agram" abgeleitet wurde. Die Stadt entwickelte sich aus zwei getrennten Siedlungen, Kaptol und Gradec. In Gradec hatten sich Kaufleute und Handwerker angesiedelt. Kaptol war die Stadt des Klerus, in der die Kanoniker des Zagreber Bistums wohnten. Politische Interessenskonflikte zwischen den beiden Siedlungen führten immer wieder zu Auseinandersetzungen und blutigen Kämpfen.
Im 13. Jahrhundert hatte Südosteuropa unter verheerenden Plünderungen der asiatischen Tataren (mongolische Volksstämme) zu leiden. Der König von Kroatien und Ungarn, Bela I., versteckte sich auf der Flucht vor den Tataren in Gradec und versuchte von dort die Verteidigung zu organisieren. Aus Dankbarkeit für seine Rettung verlieh er 1242 den Einwohnern von Gradec die Bulla Aurea. Durch dieses Dokument wurde Gradec zur freien königlichen Stadt. Die Bulla Aurea war ein Symbol der Freiheit und Unabhängigkeit. Nun erlebte Gradec seine wirtschaftliche Blüte. Es entstanden schöne Paläste, Kirchen und Befestigungswerke nach mittel- und westeuropäischem Vorbild, die der Stadt noch heute eine romantische Atmosphäre geben.
1557 wurde Zagreb erstmals als Kroatiens Hauptstadt erwähnt.
Auch die Unterstadt (Donji grad) begann sich schnell zu entwickeln und übernahm bald die Rolle von Gradec in Handel und Handwerk.
Von 1756 bis 1776 übernahm Varaždin Zagrebs Rolle als kroatiens Hauptstadt.
1850 wurden die zwei Städte Gradec und Kaptol zur Stadt Zagreb vereint und mit der Unterstadt verbunden. Ein schweres Erdbeben richtete 1880 beträchtlichen Schaden an, ermöglichte jedoch auch eine Modernisierung und dynamische Weiterentwicklung der Stadt.
Kaptol ist bis heute das Zentrum der katholischen Kirche und des geistlichen Lebens in Kroatien. Gradec, heute Oberstadt genannt, wurde zum politischen und administrativen Zentrum. In der Unterstadt mit ihren vielen prächtigen Gebäuden aus dem späten 19. Jahrhundert pulsiert das wirtschaftliche, wissenschaftliche und kulturelle Leben.
Am 29. Oktober 1918 beschloss das kroatische Parlament in Zagreb die Aufhebung sämtlicher staatsrechtlicher Beziehungen zwischen Kroatien und der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Einen Monat später folgte der Beitritt Kroatiens zum Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.
Am 10. April 1941 marschiert die deutsche Wehrmacht in Zagreb ein. Kroatische Nationalisten feiern die Deutschen als Befreier und rufen den so genannten "Unabhängigen Staat Kroatien" aus.
Am 8. Mai 1945 marschiert die jugoslawische Volksbefreiungsarmee in Zagreb ein. Kroatien wird daraufhin in die kommunistische Jugoslawische Volksrepublik eingegliedert.
1970 - 1971: In Zagreb ist der Mittelpunkt des Widerstandes gegen das kommunistische Regime. Es finden Demonstrationen gegen die Politik der Belgrader Zentralregierung statt, der Kroatische Frühling wird Niedergeschlagen und endet mit Massenverhaftungen.
Am 10. September 1976 kollidierten über Zagreb ein jugoslawisches und ein britisches Flugzeug. Das Unglück forderte 176 Tote, davon 27 Deutsche.
1990 fand in Zagreb der von 500 Millionen Fernsehzuschauern verfolgte fünfunddreißigste Grand Prix d'Eurovision de la Chanson (Eurovision Song Contest) statt.
Am 7. Oktober 1991 wurde Zagreb im Zuge des Jugoslawienkrieges von der serbisch dominierten "Volksarmee" angegriffen. Die Stadt war zum Zeitpunkt der Bombardierung überfüllt mit Flüchtlingen aus Ostslawonien und dem belagerten Vukovar. Am darauf folgendem Tag, am 8. Oktober 1991, setzte Kroatiens Regierung die nach einer Volksabstimmung erklärte Unabhängigkeit offiziell in Kraft.
1994 feierte man Zagrebs 900 jähriges Jubiläum. Im September besuchte Papst Johannes Paul II die Stadt.
Am 2. und 3. Mai 1995 schlagen serbische Raketen in die Innenstadt von Zagreb ein. Der militärisch sinnlose Angriff kostet sieben Zivilisten das Leben; 176 wurden verletzt. Der damalige befehlshabende serbische Anführer Milan Martic muss sich heute vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal verantworten. Im Dezember 1995 wird der Vertrag von Dayton unterzeichnet.
Am 2 Oktober 1998 kam der Papst erneut nach Zagreb. Von hier aus besuchte er den Wallfahrtsort Marija Bistrica und die Stadt Split.
Am 11. Dezember 1999 starb Kroatiens Präsident, Franjo Tuđman, in Zagreb. Zu seiner Beerdigung kamen neben den diplomatischen Vertretern des Westens auch der türkische Präsident Demirel und die Ministärpresidenten von Slowenien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien und Ungarn.
Am 24 November 2000 fand in Zagreb der EU-Balkan-Gipfel statt. Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union sowie der Staaten des westlichen Balkans, also Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Bundesrepublik Jugoslawien (heute Serbien und Montenegro), Albanien und Mazedonien besprachen die langfristige Assoziierung der Staaten Südosteuropas an die EU.
Am 30. Oktober 2003 hielt sich Bundeskanzler Schröder zu einem Besuch in Zagreb auf. Es war der erste Besuch eines deutschen Bundeskanzlers in Kroatien.
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