Mir reicht die ganze Sache mittlerweile ehrlich gesagt, hellenische/griechisch-römische Geschichte wird nicht an nicht-griechische Staaten verschenkt, Griechen sind die letzten sprachlich(kulturellen) Nachfahren der hellenischen Welt, dessen Popularität großteils Alexander dem Großen zu verdanken ist.
Das von dir gepostete (habe es nicht ganz gelesen) Buch Zoran, beschreibt das griechische als eine griechische Welt und kritisiert es diese in ein modernen Nationalstaat einbeziehen zu wollen.
Gäbe es noch andere griechisch-sprachige Nationalstaaten, könnte man sicherlich über eine (Auf)teilung der Geschichte reden, aber wir lassen es nicht zu, das ihr das Griechentum beschmutzt und es für eure Interessen verwendet.
Mich interessiert auch nicht wer hellenisiert, slawisiert oder afghanisiert wurde, was auch keinen vernünftigen Menschen interessiert, der keine Minderwertigkeitskomplexe hat.
Die Reinheit des Blutes der Völker ist ein Mythos. Es kommt auf das Selbstverständnis an, ein Selbstverständnis muss Halt aufweisen können und keine lächerlichen Theorien.
Sicherlich ist vieles in einem Nationalbuildingprozess in die Menschen "eingepflanzt" worden, aber wenn wir alle so anfangen würden, wie man momentan in FYROM argumentiert, so kann man jede Geschichte jedem Staat im Balkan zuordnen, für die Fyromazedonen sicherlich nichts schlechtes, da sie ja eh nichts zu verlieren haben, und Griechenland wiederrum am meisten.
Außerdem möchte ich gerne mal wissen, wieso Alexander der Große ein Nationalheld in FYROM ist?
Wie bitteschön kann man Alexander irgendetwas Nachsagen, das für euren Staat relevant ist? Außer natürlich die Propagandalügen, die in FYROM verbreitet wurden.
Und ja ich weiß, man hat in Griechenland wohl auch teils mit Propaganda agiert, das muss nicht noch zum 100.x aufgerollt werden.
Jedoch hat er für uns eine Bedeutung, ihr missbraucht ihn nur für eure Politik.
Man hatte, so wie ich mitbekommen habe, klare Ansichten bis 1991 in FYROM
Lange Zeit richtete sich die makedonische Geschichtsschreibung vornehmlich gegen
bulgarische Ansichten über die Geschichte Makedoniens, da die Distinktionserfordernisse
der jungen makedonischen Nation zu Bulgarien am größten waren. Zudem negierte Bulgarien auch mit historiografischen Kampagnen die Existenz einer
makedonischen Nation (vgl. Troebst 1983). In den fünfziger Jahren war das Grundgerüst der makedonischen Meistererzählung fertig: Ihr Beginn wurde in das frühe Mittelalter datiert, als sich makedonische Slawen am Balkan angesiedelt haben; das Reich Zar Samuils (969–1014) und die Bogumilen wurden ebenso Teil der makedonischen Nationalgeschichte wie die Brüder Konstantin (Kyrill) und Method.
Im Zuge der Unabhängigkeit Makedoniens im Jahr 1991 veränderte sich allerdings
das nationale Bedrohungsszenario, woraufhin die makedonischen Geschichtsschreiber ihr Zielfernrohr neu justierten.
Während Bulgarien die Republik Makedonien
sofort anerkannte, kam aus Griechenland anhaltender Widerstand.
Als Reaktion auf den griechischen Druck wurde in Makedonien der Beginn der Nationalgeschichte zu den antiken Makedonen Philipps II und Alexanders des Großen zurückdatiert.
Zu Alexander habe ich mich auch schon genug geäußert, kein modernes Volk kann eine Kontinuität zu den "nichtgriechischen" Makedonen aufweisen, dessen Existenz sehr stark umstritten ist, es gibt keine richtigen Beweise dafür.
Außerdem war die Sprache in Alexander`s Reich griechisch und alles was hinterlassen wurde war auch griechisch.
Sicherlich war die millitärische Leistung eine große Sache, aber es darauf zu reduzieren ist lächerlich, die Hinterlassungen sind für mich das auschlaggebende und wichtige.
Und jeder der mir mit Blutsnachfahre, Ethnie oder sonst was kommen will, schaue sich mal die Geschichte des Balkans und die Dauer auf das zurückliegen zu Alexander`s Zeit.
Das sind Fakten, und ich lasse mir das Griechentum von keinem Neider schlechtreden.
Das Griechentum ist so gewaltig gewesen, das sicherlich viele es unfair finden, die`s in einen verhältnismässig kleinen Nationalstaat komplett zu beanspruchen, wir teilen es aber nicht mit nichtgriechisch sprachigen Völkern. Die Sprache ist das einzigste, worüber wir uns noch definieren können, rückblickend auf längst vergangene Zeiten.
Schon einer der Ahnherrn der makedonischen Geschichtswissenschaft, Vasil Ivanovski, hatte in seinem 1943–44 in bulgarischer Haft verfassten historischen Werk „Warum wir Makedonier eine eigenständige Nation sind“ die Geschichte des antiken makedonischen Staates als „Vorgeschichte der makedonischen Nation“ bezeichnet. Er nannte zwar die Idee einer Kontinuität mit den antiken Makedonen eine chauvinistische „Vergewaltigung der Geschichte und der historischen Fakten“, aber gleichzeitig betonte er die gemeinsame geografische Heimat und den gemeinsamen Namen.
Quelle: Autochthonistische und nichtslawische Herkunftsmythen unter den Südslawen, Ulf Brunnbauer.
Und warum man sich gerne an den Griechen vergreift und bereichern will, beschreibt Wilhelm Nietzsche in seinem Buch "Die Geburt der Tragödie":
„Fast jede Zeit und Bildungsstufe hat einmal sich mit tiefem Missmuthe von den Griechen zu befreien gesucht, weil Angesichts derselben alles Selbstgeleistete, scheinbar völlig Originelle, und recht aufrichtig Bewunderte plötzlich Farbe und Leben zu verlieren schien und zur misslungenen Copie, ja zur Caricatur zusammenschrumpfte.
Die misslungenste aller Kopien scheint da FYROM zu sein
Mehr habe ich in diesem Forum eigentlich nicht mehr zu sagen, hier scheint Blödheit ansteckend zu sein.
mfg