Napoleon Zervas war zwar suliotischer Abstammung, aber die Sulioten sahen sich mit der Entstehung der modernen griechischen Nation nach dem Unabhängigkeitskrieg als Teil der griechischen Kultur. Im 20. Jahrhundert sowieso. Die orthodoxen Albaner um Konica/Konitsa und Follorina/Florina hatten weiterhin ein albanisches Bewusstsein. Wie dem auch sei, damit will ich sagen, dass Zervas ganz klar Grieche war. Und dass er die Nationale Republikanische Griechische Liga (EDES) führte, reicht schon, um zu sehen, dass er sich für den griechischen Nationalismus einsetzte. Und die EDES war klar griechisch-nationalistisch. Es stimmt also überhaupt nicht, dass orthodoxe Albaner muslimische Albaner vertrieben haben sollten. Das ist bloss eine Behauptung von Aetents. Die Kriegsverbrecher waren Griechen. Sie sahen sich als Griechen. Sie kämpften für die griechische Sache. Und es gibt keinen einzigen plausiblen und vernünftigen Grund, eine ganze Ethnie aus ihrer Heimat zu vertreiben. Deshalb schreibe ich auch, dass die EDES ganz klar kriminell war. Klar gab es Kollaboration zwischen Çamen und Deutschen/Italienern, aber das ganze Volk wegen ein paar Kollaborateuren zu vertreiben, ist unverhältnismässig und unmenschlich. Man muss aber sagen, dass die Çamen durch die Kollaboration extrem das politische Klima in Epirus vergifteten, wo seit Jahrhunderten Albaner und Griechen friedlich koexistierten. Sie verübten in dieser Zeit auch Kriegsverbrechen. Eine verpasste Chance, wie ich finde, den Epirus binational zu machen. Nationalisten beider Seiten zerstörten von heute auf morgen ein jahrhundertealtes System.
Die Republiken Albanien und Griechenland sollten endlich ganz vernünftig diese Sache betrachten, nicht mehr Schuldzuweisungen machen und ihre Geschichte gemeinsam reflektieren, damit so etwas Hässliches nie wieder geschieht. Auch wenn die aktuelle albanische Regierung unter den Sozialisten sehr hellenophil und die aktuelle griechische Regierung durch ihre relativ starke linke Haltung kosmopolitischer ist, kann man immer noch gut die konservative Engstirnigkeit beider Parteien und die Emotionalität, mit welcher das Thema noch immer angegangen wird, beobachten.
Përshëndetje
Niku