Drei Monate nach den Parlamentswahlen steht Mazedonien weiter ohne Regierung da. Die sozialdemokratische SDSM hat es zwar geschafft, 67 von 120 Abgeordneten hinter sich zu bringen, doch der nationalkonservative Präsident Gjorge Ivanov weigert sich, den Sozialdemokraten einen Regierungsauftrag zu geben.
Die offizielle Begründung richtet sich deutlich gegen die albanische Minderheit im Land, die mehr als ein Viertel der Bevölkerung stellt. Weil die Sozialdemokraten mit drei albanischen Parteien koalieren wollen, behauptet Ivanov, sie würden das Land an die Albaner verkaufen: «Ich werde niemandem ein Mandat erteilen, der die Einheit und Staatlichkeit Mazedoniens gefährdet.»