Der freie Markt funktioniert so, dass wenn es viel Nachfrage gibt, es gut ist, wenn man ein Angebot schafft. Ich habe bemerkt, dass es hier im Thread Verwirrung mit den Rollen der Geschlechter gibt und dass Männer - wie auch in den drei monotheistischen Religionen - eher als dominant, mächtig und bestimmend gezeigt werden.
Mary Kathryn Gough bezeichnet sich selbst als „Bücherwurm“, „Philosophin“ und „Künstlerin“ und hat in einem Essay versucht, die Missverständnisse der heutigen Geschichte beim Blick auf die Geschlechterrollen und dem Umgang zwischen den Geschlechtern in der hellenischen Mythologie zu beseitigen. Als Beispiel hebt sie besonders Prometheus und Athene hervor, welche ganz sicher nicht in das typische Bild eines Mannes oder einer Frau passen.
Wichtig beim Verstehen der Mythen und Goughs Text ist auch hier natürlich die Voraussetzung, dass die Götter keine Geschlechter haben, wie wir sie kennen.
Was mir besonders gefällt, ist ihr Resümee und wieso sie denkt, dass wir die Mythen nicht so verstehen und anerkennen, wie es die Menschen im Zeitalter der Antike taten:
I’ve tried to break the traditional concept of gender roles here and form it into a new idea, bringing in things that are more important than who is passive and who is domineering, who cleans and cooks and who hunts and makes decisions. In this paper I’ve tried to build a new lens through which to see that healthy, balanced individuals of both sexes do exist in Greek mythology and that perhaps the dysfunction between sexes seen in the myths is simply a reflection of fallen culture. If we can focus on the things that matter, like creativity and preservation, healing and culture, then we will see the myths as they were most probably seen in Ancient Greece by people more like you and me than we might know.
Anzumerken sei dabei die charakteristische Information, dass die Renaissance („Wiedergeburt“ der Antike) nach dem dunklen Mittelalter kam, was erneut die These unterstützt, dass sich Gesellschaften in Verzweiflung dem echten, also Hellenischen, zuwenden.
Gender in Greek Mythology - Kate Gough
Nachtrag: Das Resümee Goughs hat mich an einen Satz des Priesters Vlassis Rassias erinnert: „Wir haben das Unglück, in einer falschen Zeit am falschen Ort geboren zu sein. [...] Unsere Aufgabe ist es dennoch, den Menschen die Tür zu öffnen.“