Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Drogen und Drogenpolitik – Ein Dauerthema

Zurich

Der Lustmolch
Mal ganz ehrlich, über Drogen hat praktisch jeder eine fixe Meinung, unabhängig von gewissen Fakten. Die Meinungen werden oft schon im Kindsalter (Stichwort: Eltern), oder in der Jugend gemacht. Es ist fast ein wenig wie mit Themen wie Kernenergie, Gentech, Chemie, Elektrosmog,..etc. Da hat jeder fast schon vom Bauchheraus eine Meinung, egal wie komplex ein Thema ist. Es sind halt typische gesellschaftliche und emotionale Themen.
Die, die mich hier länger kennen, wissen, dass ich Naturwissenschaftler resp. Chemiker bin, aber auch politisch tätig bin, in Zürich wohne, der Drogen-Stadt schlecht hin und in einem Land lebe (Schweiz) wo Drogen-Politik (seit ich denken kann) ein politisches Dauerthema ist. Ich hatte im Studium sehr viel Biochemie und auch Pharmakologie und kenn mich allein schon deswegen gut im Thema aus. Schon damals gingen mir einige Fragezeichen hoch, als ich gelernt hatte, dass im Hustensirup Codein verwendet wird, ein Opioid, das von der chemischen Struktur her mit dem Heroin fast identisch ist, sehr ähnlich wirkt, und früher tatsächlich Heroin als Hustenstiller verwendet wurde (Kein Witz!). Schon da gab es für mich im Hörsaal ein „WTF-Moment“. „Und das verkaufen sie uns und auch an Kinder?“ Später lernte ich, wie schädlich Alkohol (ein Nervengift) tatsächlich ist und dass es in die gleiche Schädlichkeits-Liga gehört wie die vorher genannten Opiate. Gleichzeitig folgte neben dem Studium auf der politischen Bühne (Medien und Nachrichten) das Dauerthema, um die Legalisierung von Cannabis. Und dann gab es noch die Tatsache, dass sehr viele Freunde und Bekannte schon seit Jahren alles Mögliche konsumierten und auch die hatten schon sehr lange ihre feste Meinung zu der Sache (auch wenn sich die Mehrheit von ihnen überhaupt nicht mit der Thematik befasst hat).

Grund genug, um sich mit dem Thema (über Jahre) noch tiefer zu befassen. Und ich kann Euch versichern: Es gibt 3 Mythen (Unwahrheiten) um Drogen, die soooo hartnäckig in sehr vielen Köpfen der Gesellschaft verankert sind, aber die überhaupt nicht stimmen!


  1. Legale Drogen (Alkohol, Tabak, Koffein,…etc.) sind weniger gefährlich als illegale Drogen! - - Bullshit! Das ist sooo was von falsch und verkehrt, dass man das kaum in Worte fassen kann. Häufig wird hier dann sofort das Augenmerk darauf gelenkt, und die Frage gestellt, warum denn nun LSD, Ecstasy und Co. illegal sind, wo man sich eigentlich eher fragen sollte (um die richtige Antwort zu erhalten), warum denn die anderen legal sind. Und das ist es auch. Nämlich aus geschichtlichen, kulturellen (gesellschaftlichen) aber auch wirtschaftlichen Gründen. – Die Legalen lassen sich schlicht und einfach nicht mehr illegalisieren. Die Amis mussten das in den 20ern, in der Zeit der Prohibition, auch einsehen und nachgeben.
  2. Verbreitete Drogen sind weniger gefährlich als die Exoten. Ich wohne in Zürich und Zürich ist nicht nur Finanz-Metropole sondern auch Kokain-Welt-Hauptstadt! Es ist sooo was von krass verbreitet hier über alle sozialen Schichten, dass man das hier kaum in Worte fassen kann. Medien berichten ständig über Zürich’s Kokain-Problem. Kokain gehört bei sehr vielen Leuten zum Leben dazu, wie der morgige Kaffee. Es gibt hier Kuriere (Dealer), die versuchen sich sogar mit Reinheitsgraden und Service gegenseitig zu übertreffen. Ich sage nicht, dass es jeder nimmt, aber sehr viele. Und dies obwohl Kokain eine der gefährlichsten Drogen überhaupt ist. Aber da es sooo viele nehmen, wird es halt „normalisiert“ in den Köpfen und somit auch verharmlost. Spricht man aber die gleichen Konsumenten über z.B. LSD an, kommen schnell mal Sätze wie: „Das Teufelszeug würd ich nie anfassen“. Wenn man sich dann aber alle möglichen Drogen-Gefährlichkeits-Studien anschaut, dann ist diese Haltung total irre.
  3. Potentere Drogen sind gefährlicher als weniger Potentere. – Auch das ist falsch! Mal vorerst weg: Unter „Potenz“ wird die Fähigkeit einer psychoaktiven Substanz (Droge) verstanden, den Konsumenten in einen Rausch zu versetzten, der vom „Alltagsbewustsein“ abweicht. So gelten Substanzen wie Amphetamin (Speed) als kaum potent, da der Konsument zwar extrem wach und energie-geladen wird, aber sich trotzdem ziemlich normal und nüchtern fühlt. Anders hier Substanzen wie MDMA (Ecstasy) oder THC (Cannabis), da ist man schon High bzw. „Stoned“, und bei Substanzen wie Psilocybin (Zauberpilze) oder LSD ist man geistlich noch viel weiter „weg“. Und andere Psychodelika wie DMT sind noch um Welten potenter als LSD,…usw. (die vielleicht potenteste psychoaktive Substanz ist womöglich 5-Meo-DMT). Daraus resultiert, dass Leute Potenz automatisch mit Gefährlichkeit (Schädigung, Sucht,..etc.) gleichsetzen. So würde ein Kollege von mir (Kokser, Zürich, in Finanzbranche tätig – typisch) „nie wieder MDMA (Ecstasy) anrühren“, - findet den Zustand dann zu heftig (auch wenn es schön ist) – „das kann ja nicht gut sein“ (seine Worte), aber kokst seit Jahren schon. Und er ist bei weitem nicht der einzige der so denkt. Und auch wegen LSD, Zauberpilze und Co. in der Bevölkerung gefürchtet (wegen der Potenz). Einfach nach dem Motto: „Etwas, was dich so weghaut, muss einfach gefährlicher sein, als etwas was dich nicht weghaut.“

So… Das sind die drei Mythen. Tief verankert in der Bevölkerung, im Bauchgefühl,… und somit auch in der Politik. Die Naturwissenschaft redet da aber eine ganz andere Sprache. Studien über Studien wurden gemacht. Gefährlichkeits-Kriterien definiert, Gefährlichkeits-Skalen (Ergebnisse) welche grösstenteils übereinstimmen publiziert,…etc. Aber es nützt nichts, denn die Meinungen über Drogen sind gemacht! Und bei Leuten bzw. auch Politikern aus konservativen Kreisen ist dies ganz extrem. Da bringen wissenschaftliche Fakten nun rein gar nichts!

So wurde sogar der berühmte britische Oxford-Naturwissenschaftler und Drogenforscher Prof. Dr. David Nutt (Siehe Studie weiter unten) auf Druck der britischen Regierung entlassen. Nach diesem Akt vereinigte sich fast die gesamte Wissenschaftswelt gegen diesen Entscheid. Die Regierung musste nachgeben, räumte den Fehler ein und akzeptierte die Richtigkeit seiner Ergebnisse, blieb aber trotzdem stur und der Meinung, Nutt hätte diese nicht publizieren sollen, da es womöglich negative Effekte auf die Bevölkerung und die Gesellschaft haben könnte. Vor allem hätte er sich auf eine Journalisten-Frage, ob seine Kinder lieber die Finger weg von Alkohol oder Ecstasy nehmen sollen (er entschied sich für Ecstasy) der Allgemeinheit nicht so formulieren dürfen. Aber genau das ist auch der springende Punkt. Die Meinungen sind gemacht, die 3 oben von mir genannten Mythen fest verankert (vor allem das erste) und man kann sich sowohl als Politiker wie auch als Naturwissenschaftler daran nur die Finger verbrennen. (was anderes darf man fast nicht sagen)





Hier unten findet ihr die Studie von David Nutt von 2007:

Alte Studie aus 2007 (Nutt,2007):
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


Andere Darstellung (Nutt, 2007):
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.






Neue Studie von David Nutt aus 2010:
16 Gefährlichkeits-Parameter, 8 für den Konsumenten, 8 für die Gesellschaft:
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


Andere Darstellung, genauer (gleiches Diagramm wie das zuvor), alle 16 separat (Nutt, 2010):
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


Andere Darstellung, Eigengefährlichkeit und soziale Gefährlichkeit separiert (Nutt, 2010):
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


(je weiter oben, desto gefährlicher für die Gesellschaft (dies sollte eigentlich für die Politik relevant sein), und je weiter rechts, desto gefährlicher für den Konsumenten selber)





Ergebnisse anderer Studien:

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.




Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.




Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
 

Anhänge

    Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
Hier noch ein Ergebnis einer Studie:

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.







Ein wichtiger Gefährlichkeits-Parameter ist die akute Gefahr. Sprich: Die Chance einer Überdosierung. Denn die aller-meisten „Drogen-Toten“ sterben genau an dieser Sache. Viele durch Opioide wie Heroin, aber auch Alkohol (Alkoholvergiftung wie bei Amy Winehouse). Es stellt nun mal die Langzeit-Risiken total in den Schatten, auch wenn sehr viele z.B. beim Alkohol früher oder später durch Schlaganfälle, Leberschäden oder Krebs sterben.
Aus diesem Grund sollte der Begriff der akuten Gefahr allen ein Begriff sein. Dazu dient hauptsächlich das Verhältnis zwischen Wirkdosis und Todesdosis. Und die ist z.B. bei Alkohol bei 0,1 (= 10%) (1 wäre 100%). Das heisst anderes, als das beim Alkohol bei 0,4 Promille der Stoff seine (schöne) Wirkung entfaltet (Wirkdosis), aber beim 10-fachen Intus, also bei 4,0 Promille man sich in Lebensgefahr befindet. Dies entspricht dann einem Wirkdosis-/Todesdosis-Verhältnis von 0,1 bzw. 10 % (Siehe Diagramm unten). Bei anderen psychoaktiven Substanzen (benutz das Unwort „Droge“ ungerne) ist das ganz anders. Noch nie hat sich ein Mensch an LSD oder Marihuana (Cannabis) tödlich überdosiert, weshalb auch viele sagen, dass dies unmöglich ist, wobei ich als Chemiker immer wieder sage, dass alle Stoffe (auch Wasser) eine letale Dosis (tödliche Dosis) haben. Die Frage ist nur wo. Abgeleitet von Tierversuchen gibt es für gewisse Stoffe Schätzungen für die Todesdosis, die nie ein Mensch erreicht hat.



Hier das Diagramm dazu:

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


- - - Aktualisiert - - -

Edit: Ich will hier niemanden zum Drogenkonsum animieren. Ich konsumiere ja selber nichts in dem Sinn. Naja, Alkohol und Koffein schon (obwohl sie alles andere als harmlos sind), aber damals als ich angefangen hatte, hatte ich nichts von dem gewusst (jetzt ist es Gewohnheit, aber ich hab’s im Griff und konsumier viel weniger als früher - beides). Aber darum geht’s mir nicht. Ist jedermanns Privatsache. Mir geht’s um ca. das gleiche Anliegen wie früher bei Kernenergie- oder Gentech-Diskussionen und den politischen Entscheiden die damit verbunden sind. Mich regt es als Naturwissenschaftler halt immer wieder auf, wenn Fakten schlicht und einfach nicht zählen und Ängste, Halbwissen und das Bauchgefühl bestimmend sind. Und das ist auch bei diesem Thema nun mal der Fall. Und wie‼!
 

Anhänge

    Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.
und wo sind die titten und ärsche?

Juhu Zürich ist wieder da und gleich mit einem Drogen Thema.

Wollte zu erst ein Sex-Thema, aber dann habe ich einen Rückzieher gemacht. Wollte nicht wieder alte Klischees über mich erfüllen. :D

- - - Aktualisiert - - -

Du willst nicht ernsthaft Kaffee mit Alkohol oder Speed etc. gleichsetzen?
Ich.... mach gar nichts! Das einzige, was ich mache, ist an wissenschaftliche Arbeit mehr Glauben zu Schenken als Leuten aus der Gesellschaft und Medien.

PS: Aber Koffein setzt hier eigentlich niemand mit Speed oder Alk gleich.
 
Mal ganz ehrlich, über Drogen hat praktisch jeder eine fixe Meinung, unabhängig von gewissen Fakten. Die Meinungen werden oft schon im Kindsalter (Stichwort: Eltern), oder in der Jugend gemacht. Es ist fast ein wenig wie mit Themen wie Kernenergie, Gentech, Chemie, Elektrosmog,..etc. Da hat jeder fast schon vom Bauchheraus eine Meinung, egal wie komplex ein Thema ist. Es sind halt typische gesellschaftliche und emotionale Themen.
Die, die mich hier länger kennen, wissen, dass ich Naturwissenschaftler resp. Chemiker bin, aber auch politisch tätig bin, in Zürich wohne, der Drogen-Stadt schlecht hin und in einem Land lebe (Schweiz) wo Drogen-Politik (seit ich denken kann) ein politisches Dauerthema ist. Ich hatte im Studium sehr viel Biochemie und auch Pharmakologie und kenn mich allein schon deswegen gut im Thema aus. Schon damals gingen mir einige Fragezeichen hoch, als ich gelernt hatte, dass im Hustensirup Codein verwendet wird, ein Opioid, das von der chemischen Struktur her mit dem Heroin fast identisch ist, sehr ähnlich wirkt, und früher tatsächlich Heroin als Hustenstiller verwendet wurde (Kein Witz!). Schon da gab es für mich im Hörsaal ein „WTF-Moment“. „Und das verkaufen sie uns und auch an Kinder?“ Später lernte ich, wie schädlich Alkohol (ein Nervengift) tatsächlich ist und dass es in die gleiche Schädlichkeits-Liga gehört wie die vorher genannten Opiate. Gleichzeitig folgte neben dem Studium auf der politischen Bühne (Medien und Nachrichten) das Dauerthema, um die Legalisierung von Cannabis. Und dann gab es noch die Tatsache, dass sehr viele Freunde und Bekannte schon seit Jahren alles Mögliche konsumierten und auch die hatten schon sehr lange ihre feste Meinung zu der Sache (auch wenn sich die Mehrheit von ihnen überhaupt nicht mit der Thematik befasst hat).

Grund genug, um sich mit dem Thema (über Jahre) noch tiefer zu befassen. Und ich kann Euch versichern: Es gibt 3 Mythen (Unwahrheiten) um Drogen, die soooo hartnäckig in sehr vielen Köpfen der Gesellschaft verankert sind, aber die überhaupt nicht stimmen!


  1. Legale Drogen (Alkohol, Tabak, Koffein,…etc.) sind weniger gefährlich als illegale Drogen! - - Bullshit! Das ist sooo was von falsch und verkehrt, dass man das kaum in Worte fassen kann. Häufig wird hier dann sofort das Augenmerk darauf gelenkt, und die Frage gestellt, warum denn nun LSD, Ecstasy und Co. illegal sind, wo man sich eigentlich eher fragen sollte (um die richtige Antwort zu erhalten), warum denn die anderen legal sind. Und das ist es auch. Nämlich aus geschichtlichen, kulturellen (gesellschaftlichen) aber auch wirtschaftlichen Gründen. – Die Legalen lassen sich schlicht und einfach nicht mehr illegalisieren. Die Amis mussten das in den 20ern, in der Zeit der Prohibition, auch einsehen und nachgeben.
  2. Verbreitete Drogen sind weniger gefährlich als die Exoten. Ich wohne in Zürich und Zürich ist nicht nur Finanz-Metropole sondern auch Kokain-Welt-Hauptstadt! Es ist sooo was von krass verbreitet hier über alle sozialen Schichten, dass man das hier kaum in Worte fassen kann. Medien berichten ständig über Zürich’s Kokain-Problem. Kokain gehört bei sehr vielen Leuten zum Leben dazu, wie der morgige Kaffee. Es gibt hier Kuriere (Dealer), die versuchen sich sogar mit Reinheitsgraden und Service gegenseitig zu übertreffen. Ich sage nicht, dass es jeder nimmt, aber sehr viele. Und dies obwohl Kokain eine der gefährlichsten Drogen überhaupt ist. Aber da es sooo viele nehmen, wird es halt „normalisiert“ in den Köpfen und somit auch verharmlost. Spricht man aber die gleichen Konsumenten über z.B. LSD an, kommen schnell mal Sätze wie: „Das Teufelszeug würd ich nie anfassen“. Wenn man sich dann aber alle möglichen Drogen-Gefährlichkeits-Studien anschaut, dann ist diese Haltung total irre.
  3. Potentere Drogen sind gefährlicher als weniger Potentere. – Auch das ist falsch! Mal vorerst weg: Unter „Potenz“ wird die Fähigkeit einer psychoaktiven Substanz (Droge) verstanden, den Konsumenten in einen Rausch zu versetzten, der vom „Alltagsbewustsein“ abweicht. So gelten Substanzen wie Amphetamin (Speed) als kaum potent, da der Konsument zwar extrem wach und energie-geladen wird, aber sich trotzdem ziemlich normal und nüchtern fühlt. Anders hier Substanzen wie MDMA (Ecstasy) oder THC (Cannabis), da ist man schon High bzw. „Stoned“, und bei Substanzen wie Psilocybin (Zauberpilze) oder LSD ist man geistlich noch viel weiter „weg“. Und andere Psychodelika wie DMT sind noch um Welten potenter als LSD,…usw. (die vielleicht potenteste psychoaktive Substanz ist womöglich 5-Meo-DMT). Daraus resultiert, dass Leute Potenz automatisch mit Gefährlichkeit (Schädigung, Sucht,..etc.) gleichsetzen. So würde ein Kollege von mir (Kokser, Zürich, in Finanzbranche tätig – typisch) „nie wieder MDMA (Ecstasy) anrühren“, - findet den Zustand dann zu heftig (auch wenn es schön ist) – „das kann ja nicht gut sein“ (seine Worte), aber kokst seit Jahren schon. Und er ist bei weitem nicht der einzige der so denkt. Und auch wegen LSD, Zauberpilze und Co. in der Bevölkerung gefürchtet (wegen der Potenz). Einfach nach dem Motto: „Etwas, was dich so weghaut, muss einfach gefährlicher sein, als etwas was dich nicht weghaut.“

So… Das sind die drei Mythen. Tief verankert in der Bevölkerung, im Bauchgefühl,… und somit auch in der Politik. Die Naturwissenschaft redet da aber eine ganz andere Sprache. Studien über Studien wurden gemacht. Gefährlichkeits-Kriterien definiert, Gefährlichkeits-Skalen (Ergebnisse) welche grösstenteils übereinstimmen publiziert,…etc. Aber es nützt nichts, denn die Meinungen über Drogen sind gemacht! Und bei Leuten bzw. auch Politikern aus konservativen Kreisen ist dies ganz extrem. Da bringen wissenschaftliche Fakten nun rein gar nichts!

So wurde sogar der berühmte britische Oxford-Naturwissenschaftler und Drogenforscher Prof. Dr. David Nutt (Siehe Studie weiter unten) auf Druck der britischen Regierung entlassen. Nach diesem Akt vereinigte sich fast die gesamte Wissenschaftswelt gegen diesen Entscheid. Die Regierung musste nachgeben, räumte den Fehler ein und akzeptierte die Richtigkeit seiner Ergebnisse, blieb aber trotzdem stur und der Meinung, Nutt hätte diese nicht publizieren sollen, da es womöglich negative Effekte auf die Bevölkerung und die Gesellschaft haben könnte. Vor allem hätte er sich auf eine Journalisten-Frage, ob seine Kinder lieber die Finger weg von Alkohol oder Ecstasy nehmen sollen (er entschied sich für Ecstasy) der Allgemeinheit nicht so formulieren dürfen. Aber genau das ist auch der springende Punkt. Die Meinungen sind gemacht, die 3 oben von mir genannten Mythen fest verankert (vor allem das erste) und man kann sich sowohl als Politiker wie auch als Naturwissenschaftler daran nur die Finger verbrennen. (was anderes darf man fast nicht sagen)





Hier unten findet ihr die Studie von David Nutt von 2007:

Alte Studie aus 2007 (Nutt,2007):
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


Andere Darstellung (Nutt, 2007):
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.






Neue Studie von David Nutt aus 2010:
16 Gefährlichkeits-Parameter, 8 für den Konsumenten, 8 für die Gesellschaft:
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


Andere Darstellung, genauer (gleiches Diagramm wie das zuvor), alle 16 separat (Nutt, 2010):
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


Andere Darstellung, Eigengefährlichkeit und soziale Gefährlichkeit separiert (Nutt, 2010):
Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.


(je weiter oben, desto gefährlicher für die Gesellschaft (dies sollte eigentlich für die Politik relevant sein), und je weiter rechts, desto gefährlicher für den Konsumenten selber)





Ergebnisse anderer Studien:

Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.




Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.




Sie haben keine Berechtigung Anhänge anzusehen. Anhänge sind ausgeblendet.

Also jeder mit ein wenig schulbildung kennt das alles.. Nennt sich Allgemeinbildung
 
Zurück
Oben