Die Menschen in der Türkei leiden schon jetzt unter den Folgen der Krise: Die Preise auf Lebensmittel, auf Strom, Benzin steigen. Waren aus dem Ausland, wie iPhones, sind kaum mehr bezahlbar. Zeitungen müssen den Vertrieb einstellen, da sie sich das Papier nicht mehr leisten können. 70 Prozent der privaten Bauarbeiten sind gestoppt oder verlangsamt worden.
Altmaier und Albayrak bemühten sich, die Ängste der deutschen Wirtschaft wegen der Lage in der Türkei zu zerstreuen. Man sehe positive Anzeichen, dass die Maßnahmen der Türkei gegen die Inflation zu wirken beginnen, lobt Altmaier auf der Pressekonferenz den türkischen Finanzminister.
Regierungsnahe türkische Medien stellen zufrieden fest, Altmaier habe der Erdogan-Regierung seinen "Respekt bekundet". Menschenrechtler und Oppositionelle in der Türkei sind hingegen empört, wie bedingungslos die Bundesregierung Erdogan in der Krise unterstützt. "Realpolitische Interessen zählen für Deutschland offensichtlich mehr als Menschenrechte", sagt Gülseren Yoleri, die Vorsitzende des türkischen Menschenrechtsvereins IHD.